Heilig-Rock-Tage:Nach dem Fest ist vor dem Fest

Zufrieden sei er mit den Zahlen, wie Tumminelli im Gespräch verrät. Denn es waren sogar etwas mehr Besucher als im vergangenen Jahr. Dazu haben nicht zuletzt die Feiertage am 1. Mai in Deutschland und am 9. Mai in Luxemburg beigetragen. „Außerdem war das Programm so offen, dass viele einfach mal aus Neugierde vorbeigeschaut haben.“ Auch das gute Wetter und die Aufmerksamkeit rund um das Konklave hätten ihren Beitrag geleistet.
Besonders gut kamen etwa die Lesung mit Autor Tobias Haberl und der Viva-Bolivia-Spenden-& Inklusionslauf an, erzählt Tumminelli. Vor allem über die rege Teilnahme am Lauf hat er sich gefreut, da die Idee dazu spontan bei dem Betriebsausflug des Generalvikariats entstanden sei. „Dass es nachher wirklich so ein großer Lauf mit 500 Läufern und 106 beeinträchtigten Teilnehmern wird – vier Stunden Aufmerksamkeit an einem Sonntag in der Innenstadt – das war schon toll. Es kam vielfach der Wunsch, das nächstes Jahr wieder aufzugreifen.“ Auch das Konzept der „offenen Bänke“ der AG Domseelsorge sei auf regen Zuspruch gestoßen. Die Idee: Während den Gottesdiensten die Türen nicht schließen, sondern in der laufenden Feier Menschen die Gelegenheit geben, einfach mal „reinzuschnuppern“. „Manche haben nur kurz verweilt, andere blieben länger. So konnten wir eine offene Kirche zeigen“, ist der Organisationsverantwortliche überzeugt.
Bunter Blumenstrauß an Besuchern und Programm
Er freut sich besonders darüber, dass Veränderungsansätze positiv aufgenommen und mitgetragen wurden und eine Verbundenheit zwischen den einzelnen Akteuren spürbar gewesen sei. „Gut ist auch, dass durch die Winelounge ein Raum geschaffen wurde, wo Begegnung möglich war und wo auch die Bischöfe zwischendurch im Austausch waren. Es war ein bunter Blumenstrauß an Besucherinnen und Besuchern und Programm.“
Wichtig ist Tumminelli zudem die inhaltliche Ebene. „Wir hatten mit dem Themenzelt zu zehn Jahren Laudato Si’ die Möglichkeit, etwas inhaltlich aufzugreifen und Menschen anzusprechen. Und auch das Leitwort hat dazu beigetragen, dass man sich inhaltlich mit dem Glauben auseinandergesetzt hat.“
Ich würde mir wünschen, dass manche Tage mehr noch ein Schaufenster sein können.
Dario Tumminelli
Daher wünscht sich der Veranstaltungsplaner fürs nächste Jahr erneut Formate, die bestimmte Inhalte aufgreifen. Zudem sollen weitere Gruppen in den Blick genommen werden, etwa Familien. „Da freuen wir uns auch auf Ideen. Es gibt ja bereits viele Angebote im Bistum, da müssen wir nichts erfinden, sondern können vielleicht auf etwas organisch Gewachsenes zurückgreifen und das ausbauen.“ Der Austausch unter den Gruppen sowie zwischen Gruppen und Besuchern könnte verstärkt werden, so Tumminelli. „Ich würde mir wünschen, dass manche Tage mehr noch ein Schaufenster sein können. Dass am Ordens- oder Priestertag vielleicht noch eine Podiumsdiskussion für alle Besucherinnen und Besucher stattfindet.“
Neue Kooperationen suchen und finden
Ebenfalls fürs nächste Jahr gilt es, den Helferkreis auszuweiten. „Der Besucherdienst hat eine Stabilität gegeben, da viele Aufgaben im Hintergrund für die Mitglieder selbstverständlich waren. Trotzdem suchen wie weiter händeringend Ehrenamtliche und überlegen, vielleicht auch projektbezogen zu arbeiten und Helfer nur für diese zwei Wochen anzusprechen.“
Das Team des Veranstaltungsmanagements hat sich zur Aufgabe gemacht, das „Netzwerk abzuklappern“, um so stärker mit Einrichtungen aus dem Bistum zu kooperieren, wie etwa schon gut eingespielt im zweiten Jahr mit Haus Elisabeth in Mehring. So erhofft man sich, künftig mit weiteren Einrichtungen und Gruppen zusammenarbeiten zu können. „Uns ist bewusst, dass viele Gruppen schon überall sehr viel leisten, so dass man diese nicht überfrachten möchte.“ Aber: „Ich bin mir sicher, dass es da im Kirchennetzwerk noch weitere potenzielle Partner gibt.“