Wer gerade arbeitslos geworden sei oder eine Trennung verarbeiten müsse, werde eine Tour bei weiteren Problemen wie Blasen an den Füßen oder schnarchenden Mitbewohnern eher abbrechen. Wer eine lange Route wandern oder als Pilger zurücklegen möchte, müsse sich auch auf Durststrecken einstellen. Hier ihre Tipps für unterwegs.
Das Tempo: „Die meisten laufen zu schnell“, so Thürmer. Sie selbst „dackele gemütlich mit zwei bis drei Stundenkilometern durch die Gegend“. Die Kunst sei nicht, 30 Kilometer an einem Tag zu schaffen – sondern, dies jeden Tag wieder zu tun.
Die Frage nach dem Warum
Das Gewicht: Einen möglichst leichten Rucksack betrachtet Thürmer auf weiten Strecken als „entscheidenden Erfolgsfaktor“. Sie selbst schneide sogar den Stiel ihrer Zahnbürste ab und entferne Etiketten aus der Kleidung. „Der große Luxus ist nicht das, was du dabeihast, sondern das, was du nicht tragen musst.“
Das Ziel: Vor dem Aufbruch rät Thürmer, sich selbst zu fragen, warum man wandert. Manche wollten einen speziellen Platz erreichen; andere ein Lager aufschlagen und grillen. Und dann gebe es Menschen wie sie, „die wandern, um zu wandern“.
Die Erwartungen: Nach Thürmers Erfahrung wird die Landschaft überbewertet. Sie entspreche eher der Kulisse im Theater: „Die ist schön und wichtig. Aber wenn das Stück, die Schauspieler und der Regisseur nicht gut sind, gehen Sie trotzdem zur Pause nach Hause.“ In Erinnerung blieben dagegen Begegnungen mit Menschen und die kleinen Freuden.