Es ist eine Zeitreise nach Israel vor rund 2000 Jahren: In einem Ostergarten können Besucherinnen und Besucher interaktiv die letzten Tage im Leben Jesu nachempfinden – und dabei Ostern mit allen Sinnen entdecken. Hierzu laden der Pastorale Raum Wadern und die Kirchengemeinden Wadern und Weiskirchen bis zum Karfreitag, 7. April, ins Wadriller Pfarrheim ein.
Seit 6. März waren rund 30 Helferinnen und Helfer mehrmals in der Woche im Einsatz und bauten das Pfarrheim so um, dass es innen kaum mehr wiederzuerkennen ist. „Die Wände wurden mit Stoffbahnen verkleidet, dadurch auch neue Räume geschaffen und eine Bühne eingezogen, um mehrere Ebenen zu haben“, erklärt Gemeindereferentin Tanja Buchheit-Thewes vom Leitungsteam des Pastoralen Raums. Lichttechnik und Elektronik waren ebenfalls aufwändig zu installieren. Erstmals sind beim Auf- und Abbau auch 27 Firmbewerberinnen und -bewerber im Einsatz – eine enorme Unterstützung für das Team, das vorwiegend aus Ehrenamtlichen über 60 besteht. Unzählige Kisten mussten vom Speicher des Pfarrheims eine steile Treppe herabgetragen, ein selbstgebauter Esel aus dem Keller hochgeholt werden.
„Für den Ostergarten wurden 500 Meter Stoff vernäht, die auf dem Speicher lagerten. Zudem mussten 50 Hocker, drei getöpferte Brunnen, Pflastersteine für Begrenzungen und unzählig viel Kleinkram hergetragen werden. Auch das Kreuz für die Kreuzigungsszene und die Teppiche für den Boden sind sehr schwer – „da waren viele Hände gefragt“, sagt Buchheit-Thewes. Mit ihrem Auto brachte sie die Pflanzen für die Gestaltung des letzten Raumes.
Mit dabei sein beim Letzten Abendmahl
Der Ostergarten führt durch liebevoll gestaltete Räume und beginnt mit dem Einzug Jesu in Jerusalem auf einem Esel. Nach dem Letzten Abendmahl führt der Weg durch den Garten Gethsemani zur Verurteilung durch Pontius Pilatus, zur Kreuzigung, dem Grab und natürlich zur Auferstehung. Mal erzählen die Führer die Passionsgeschichte, mal ist die Geschichte als Hörspiel vertont. Letzte Station ist ein gemeinsames Vaterunser, das den Weg zurück ins Heute bahnt: Hier können eigene Gedanken und Bitten aufgeschrieben werden.
„Als wir 2017 den Ostergarten erstmals angeboten haben, waren unsere Firmbewerber Kommunionkinder. Viele haben noch Erinnerungen an ihren Besuch. Besonders im Kopf geblieben ist ihnen der Wechsel vom dunklen Grab in den hellen Garten“, erzählt Buchheit-Thewes. Einige Firmlinge bieten nun selber Führungen an, die anderen helfen beim Spülen der Becher, die beim letzten Abendmahl im Einsatz sind oder führen unter den Besuchern eine Umfrage durch. Bei gutem Wetter bewirten sie an Palmsonntag die Gäste mit Kaffee und Kuchen. „Der Besuch des Ostergartens macht etwas mit einem“, weiß Buchheit-Thewes und erzählt von einem zunächst gelangweilten Vater eines Kommunionkinds. „Im Raum mit dem letzten Abendmahl hatte sich die Haltung spürbar geändert – am Ende bedankte er sich überschwänglich für das Erlebnis.“
In Nalbach kann man bis zum 5. April im Umfeld des Jakob-Ziegler-Hauses und im Bibelgarten in die Ostergeschichte eintauchen. Auf einem geführten Rundgang wird man hineingenommen in die Erzählungen des alten Jerusalem und kann die Passionsgeschichte hautnah erleben. Die Führungen sind kostenlos und für alle Altersklassen geeignet.
Info
Der Besuch beider Ostergärten ist kostenlos, aber nur nach vorheriger Anmeldung möglich:
In Nalbach kann man sich beim Pfarrbüro anmelden, Telefon (0 68 38) 28 14, E-Mail
pfarrbuero@pfarreiengemeinschaft-nalbach.de.