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Ostergarten:Mit allen Sinnen erleben

Den Ostergarten der Pfarrei Heilig Geist Nalbach und des Pastoralen Raums Dillingen im Saarland haben über 40 Gruppen mit bis zu 15 Personen besucht.
Kinder aus Dillingen-Pachten mit Gemeindereferentin Jessica Schanno (links) und den Erzieherinnen Katja Bergum (Mitte) und Annette Winter.
Datum:
23. März 2024
Von:
Ute Kirch

Mit Jesus in Jerusalem einziehen, mit ihm beim letzten Abendmahl am Tisch sitzen, seine Kreuzigung miterleben, das leere Grab bestaunen und seine Auferstehung mitfühlen – eine Zeitreise in das Israel vor 2000 Jahren machte das mitten in Nalbach möglich. Dabei waren unter anderem 20 Vorschulkinder der katholischen Kita St. Maximin in Dillingen-Pachten. Sie besuchten mit ihren Erzieherinnen den Ostergarten – ein Angebot der Pfarrei Heilig Geist Nalbach und des Pastoralen Raums Dillingen – und erlebten dabei mit allen Sinnen die letzten Lebenstage Jesu.

„Die Geschichte, wie Jesus gestorben ist, war sehr schrecklich, aber es blieb nicht schrecklich – am Ende geht es gut aus“, beruhigt Gemeindereferentin Jessica Schanno, die mit ihrer Kollegin Silke Höhne den Ostergarten betreut, die Gruppe gleich zu Beginn. Mal erzählt sie den Kindern die Passion, mal können sie der Geschichte per Lautsprecher als Hörspiel folgen. Das Tor des Bibelgartens wurde kurzerhand in das Stadttor Jerusalems umfunktioniert – hier beginnt die Geschichte mit dem Einzug Jesu in die Stadt.

Andächtig still wird es, als die Gruppe den mit Kerzen beleuchteten Abendmahlsaal betritt, in dem Jesus mit seinen Jüngern das Passah-Fest feierte, aber schon von dem Verrat durch Judas und seinen drohenden Tod wusste. Wie damals in Jerusalem wird auch in Nalbach das Brot gebrochen und mit den Worten „Dies ist mein Leib“ geteilt. Statt Wein gibt es Traubensaft.

Gott hat ihm im Gebet Kraft und Mut geschenkt

Zurück im Garten sprechen die Kinder über das Gebet Jesu im Garten Gethsemane und seine Verhaftung durch die Römer. „Er hatte bestimmt Angst und war traurig“, glaubt Alena. „Ja, er hatte einen schweren Weg vor sich, aber Gott hat ihm im Gebet Kraft und Mut geschenkt, dass er den Weg auf sich nehmen kann“, bestätigt Schanno. Symbolisch für den schweren Weg trägt jedes Kind nun einen kleinen Stein.

Aber er war doch der Bestimmer, und wenn er es nicht wollte, hätte er es befehlen können.

Ein Junge im Ostergarten

Bei ihrer Zeitreise beschäftigt die Vorschulkinder besonders das Verhalten des römischen Statthalters Pontius Pilatus, der Jesus eigentlich nicht kreuzigen wollte, aber dem Druck der Menge nachgab. „Aber er war doch der Bestimmer, und wenn er es nicht wollte, hätte er es befehlen können“, ruft ein Junge.

Anhand von Bildern erfahren die Kita-Kinder die Stationen des Kreuzweges, wie Simon von Cyrene Jesus beim Tragen des Kreuzes hilft oder Jesus am Kreuz mit seiner Mutter spricht. Im Zentrum des Bibelgartens steht ein riesiges Kreuz aus Holz – hier stirbt Jesus, die Kinder legen ihre Steine nieder.

Stockdunkel ist es im „Felsengrab“, einem komplett abgedunkelten Raum im Jakob-Ziegler-Haus. Nur das weiße Leichentuch leuchtet. „Als die Frauen zum Grab kamen, bemerkten sie, dass es leer war. Jesus ist nicht aufgestanden, sondern auferstanden“, sagt Schanno.

Hier wird der Sieg über den Tod gefeiert

„Wow“, „Toll“, „Wie schön!“ – die Ehrfurcht der Kinder, als sie vom Grab in den Auferstehungsgarten treten, ist nicht zu überhören. Der lichtdurchflutete Raum – geschmückt mit Blumen, einem Springbrunnen und der Osterkerze – steht im grellen Gegensatz zur Düsternis von Tod und Grab. Hier wird der Sieg über den Tod gefeiert – und die Kinder bringen ihre Freude darüber mit Liedern und Tänzen zum Ausdruck.

Am 19. März endete der Ostergarten. Bei über 40 Führungen mit bis zu 15 Gästen begleitete das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen durch den Bibelgarten – samt Bewirtung im Abendmahlsaal und Basteln. Es kamen Kindergartengruppen, Kommunionkinder, Firmbewerber, Schulklassen, Erwachsenengruppen und Einzelpersonen.