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Sternsinger:„Mein Geschenk ist Verzicht“

200 Sternsingerinnen und Sternsinger aus dem Bistum haben im Trierer Dom die Eröffnung der Aktion Dreikönigssingen gefeiert.
Eröffnungsgottesdienst Sternsingeraktion 2023 im Trierer Dom
Datum:
5. Jan. 2024
Von:
Constanze Haubrich

Festliche Orgeltöne erklingen, es wird schließlich hoher Besuch erwartet. In einer unendlich scheinenden Schlange betreten 200 Könige und Königinnen den Trierer Dom und besetzen die Bänke. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Den Großen zeigen, was Bewahrung der Schöpfung bedeutet. 

Beim Aussendungsgottesdienst der Sternsinger am 30. Dezember stand vor allem dieses Thema im Zentrum, da die gesammelten Spenden zum Erhalt des Regenwaldes genutzt werden sollen. 

Wir wollten die Stimmung aus dem Gottesdienst in diesem Jahr nutzen.

Sarah Henschke, BDKJ 

Deswegen haben sich Kinder aus der Gemeinde St. Matthias in Trier überlegt, welche Geschenke man in der heutigen Zeit dem Jesuskind bringen sollte. „Ich habe eine recycelte Flasche mitgebracht, die steht für Umweltschutz“, berichtet eine Königin den lauschenden Gottesdienstbesuchern. Ein anderer König hat sich ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht: „Ich habe etwas ganz wertvolles dabei: Nichts. Mein Geschenk ist es, zu verzichten.“ 

Die Kinder und Jugendlichen aller Gemeinden des Bistums sind auch in diesem Jahr wieder Vorbilder für die Erwachsenen. „Wir wollen durch die Aktion den Erwachsenen zeigen, dass man ganz viel für die Schöpfung tun kann“, erzählt die zwölfjährige Sternsingerin Nele. Dabei leisteten die Sternsinger aber nicht nur einen Beitrag, so Weihbischof Jörg Michael Peters in seiner Predigt. „Ihr seid auch Beschenkte. Das Geschenk, worum es an Weihnachten geht, hat Gott uns gemacht.“  

Hand in Hand gemeinsam beten 

Es gehe vor allem darum, das gemeinsame Haus, die Erde, zu schützen. Dafür bedankte sich Peters bei den Kindern herzlich. „Gott will mit Liebe in diese Welt hineinsprechen. Wenn ich das sage, wird mir warm ums Herz.“ Dieses Gefühl von Gemeinschaft haben auch die Sternsingerinnen und Sternsingern während des Gottesdienst gespürt. „Ich fand es sehr schön, dass wir uns beim Vater-Unser an die Hände genommen haben“, erzählt die elfjährige Josi mit einem strahlenden Lächeln. „Das hat mir besonders gut gefallen.“ 

Nach dem Gottesdienst ist vor den Workshops, zumindest dieses Mal. „Wir wollten die Stimmung aus dem Gottesdienst in diesem Jahr nutzen“, berichtet Sarah Henschke. Laut des Vorstandmitglieds des Bundes der deutschen katholischen Jugend im Bistum Trier sei es in den vergangenen Jahren schade gewesen, dass die Veranstaltung bereits nach dem Mittagessen geendet habe. „Wir haben uns überlegt, dass wir in diesem Jahr in den Räumen des Angela-Merici-Gymnasiums Workshops anbieten, in denen die Kinder nochmal aktiv werden können.“  

Basteln, schminken oder doch lieber singen? 

Auch hier habe man den Fokus darauf gesetzt, die Sternsingerinnen und Sternsinger für das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ zu sensibilisieren. „Wir haben ein ganz breites Workshopangebot“, erzählt die 32-Jährige. „Es gibt mehrere Bastelkurse. Auch zeigen wir den Kindern, wie man nachhaltige Kosmetik herstellen kann. Und ein paar nutzen die Zeit, um nochmal die Lieder für nächste Woche zu üben.“ Ganz besonders beliebt gewesen sei jedoch ein Kurs: „Die meisten Kinder wollten tatsächlich an der Alpakawanderung im Palastgarten teilnehmen“, erzählt die Seelsorgerin mit einem Schmunzeln. „Es waren aber leider nur 16 Plätze frei. Da mussten wir auswählen.“  

Es ist ein langer Tag für die Sternsingerinnen und Sternsinger.  Sie haben viel erlebt. Dennoch fehlt die Energie für den Einsatz nicht. Die Königinnen und Könige wissen ganz genau, worum es geht. Nils und Jakob, beide acht Jahre alt, sind sich einig: „Wir machen das total gerne, weil es uns Spaß macht die Lieder zu singen. Und wir wollen viele Spenden sammeln.“