„Prümer Album“ :Von Originalen und Kostbarkeiten

Sie ist Historikerin, Stadtführerin und Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Prüm: Monika Rolef. Besonders am Herzen liegt ihr die Basilika mit ihrer herausragenden Geschichte. „Die christliche Vergangenheit hat die Prümer in den meisten Bereichen geprägt“, erklärte die Autorin anlässlich der Präsentation ihres neuen Werks. Mit dem „Prümer Album“ sei eine Art kollektives Familienalbum der Eifelstadt und Umgebung entstanden, in dem auch Beiträge weiterer regionaler Autoren ihren Platz gefunden haben.

Bei einem würdigen Festakt begrüßte Monika Rolef zahlreiche Gäste, die sich Prüm verbunden fühlen. Es sei bereits ihr neuntes Buch, betonte sie – und schwärmte von der Bedeutung Prüms: „Wenn man hier in der Basilika steht, mitten in Prüm, dann kann man Geschichte spüren.“ Gemeint seien damit auch jene Geschichten, die über Generationen weitergegeben werden und das Wissen der Bewohner über kleine Ereignisse und Begebenheiten bewahren.

Handwerk, Sprache und Alltagskultur

Ihr neues Buch habe sie Familien, Originalen, Geschichten, Handwerkern, Künstlern, Kostbarkeiten und der Mundart gewidmet. Es gehe um besondere Orte, Menschen und Geschichten, die das kulturelle Gedächtnis der Karolingerstadt prägen – von der barocken Basilika mit ihren wertvollen Reliquien über traditionsreiche Handwerksbetriebe bis hin zu lokalen Künstlern wie Gerdi Hass, Willi Baur und Peter Weiland. 
Das Buch zeigt zahlreiche, teils bislang unveröffentlichte Fotografien und Archivfunde aus mehr als 100 Jahren. „Viele Menschen haben dafür Fotos aus Schubladen geholt, Namen ergänzt, Orte er-klärt und Zusammenhänge hergestellt“, so die 85-jährige Herausgeberin.

Wichtig war Monika Rolef zu betonen, dass sie das Werk nicht alleine verfasst habe. Texte lokaler Autoren wie beispielsweise Hipp Nellesen, Pastor Robert Lürtzener, Kaspar Thürwächter und Edmund Bauer wurden mit aufgenommen. Rolef: „Jeder Beitrag ist wie ein Faden – und erst in der Summe ergibt sich das Muster.“ Das Buch sei eine Einladung weiterzuerzählen, sich wiederzufinden – oder vielleicht auch neu kennenzulernen. 
Der in Prüm geborene Journalist Werner Busch, Mediengestalterin Sabine Hockertz und Apotheker Ulrich Keller hätten sie zudem tatkräftig bei der Umsetzung unterstützt.

Seit 75 Jahren eine Basilika

Anlass der Buchvorstellung war das 75. Jubiläum der Erhebung der St.-Salvator-Kirche zur Päpstlichen Basilika (Basilica minor). In diesem Zusammenhang wurde auch die 1991 erstmals gezeigte Ausstellung „Menschen zwischen Trümmern und Wiederaufbau“ erneut in den Mittelpunkt gerückt. Monika Rolef, Klaus Ritter und Kaspar Thürwächter hatten sie damals zum Gedenken an die Nachkriegszeit in Prüm entwickelt.
Für die Stadt Prüm gratulierte die Beigeordnete Christine Kausen der Ehrenbürgerin herzlich und dankte ihr für ihr jahrzehntelanges Engagement. Auch Hanna Heller schloss sich im Namen der Initiative Frauenschuh dem Dank an. Monika Rolef ist Gründungsmitglied dieser Initiative, die sich seit über 30 Jahren in unzähligen Bereichen aktiv für ihre Heimatstadt einsetzt. Im Prolog „Prüm zuliebe“ des Buches schreibt die Autorin: „Mein Leben habe ich der Aufbewahrung und Weitergabe der Geschichte meiner Heimatstadt Prüm verschrieben. Denn sie ist nicht nur Vergangenheit, sie ist immer auch Gegenwart und Zukunft. Geschichte zu bewahren, bedeutet nicht, in Erinnerungen zu verharren – es bedeutet, ein Fundament zu schaffen, auf dem kommende Generationen weiterbauen können.“