Gotteslob:Sieben Millionen Gesamtauflage

Nach fast 40 Jahren wurde das „Gotteslob“ auf Beschluss der Bischöfe Deutschlands, Österreichs und der Diözese Bozen-Brixen als Nachfolger des gleichnamigen Gebet- und Gesangbuchs am ersten Adventssonntag 2013 eingeführt. „Allein für die Erstauflage sind unglaubliche 3,6 Millionen Exemplare in Druck gegangen. Nun, zehn Jahre nach der Einführung, sehen wir eine Gesamtauflage von rund sieben Millionen Büchern“, erklärte Bischof Ackermann.
Neben den 30 Ausgaben für die einzelnen Bistümer und Bistumsverbünde in etwa 115 verschiedenen Ausführungen gebe es inzwischen auch eine Ausgabe in leichter Sprache, sagte Ackermann. Unter dem Titel „Gemeinsam bunt – Leichtes Gotteslob“ leiste das „LeiGoLo“ mit über 200 Liedern in leichter Sprache und Melodieführung einen Beitrag zum inklusiven Musizieren.
Das "Gotteslob" ist in der Diözese angekommen und wird gut genutzt.
Thomas Sorger
Der Kölner Kirchenmusikdirektor Richard Mailänder war Leiter einer Arbeitsgruppe bei der Einführung und einer von rund 100 Experten, die fast zehn Jahre am neuen „Gotteslob“ gearbeitet hatten. Dem Kölner katholischen Portal domradio.de sagte er, auch wenn man es nie allen recht machen könne, erhalte er viel positive Resonanz: „Auffallend ist zum Beispiel, dass man etwa für Erstkommunionfeiern und Firmungen keine Extrahefte mehr machen muss, sondern vieles aus dem Gotteslob entnehmen kann.“
Begleitmaterial wird erarbeitet
Eine Beobachtung, die Thomas Sorger, Referent für Kirchenmusik im Bistum Trier, aus eigener Praxis teilt. „Das ,Gotteslob‘ ist in der Diözese angekommen und wird gut genutzt“, stellt er im Gespräch mit dem „Paulinus“ fest.
Auf die Frage, wann mit dem nächsten neuen „Gotteslob“ zu rechnen sei, sagte Mailänder, die Gesangbücher hätten bisher in der Regel eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren gehabt. „Das heißt, man würde vielleicht in zehn Jahren mit der Arbeit an einem neuen Buch beginnen.“ Angesichts mancher Defizite und Wünsche gebe es Bistümer wie etwa Köln, die daran arbeiteten, ergänzende Anhänge zu erstellen, die dann in den Kirchen ausgelegt würden.
Es gibt Pläne für ein Bläserbuch sowie ein Buch für Bands speziell für Neue Geistliche Lieder.
Thomas Sorger
Diese Beobachtung kennt Thomas Sorger aus dem Bistum Trier nicht. „Wir sind vielmehr damit beschäftigt Begleitmaterial zum Diözesananhang zu erarbeiten. So gibt es Pläne für ein Bläserbuch sowie ein Buch für Bands speziell für Neue Geistliche Lieder. Um Fronleichnam und den Advent kommen immer wieder entsprechende Anfragen, die wir hoffentlich bald beantworten können“, informiert er. Eine Menge Material dazu liege vor, es müssten allerdings noch Rechte- und Finanzierungsfragen geklärt werden.
Gefragt nach im Bistum besonders beliebten Weihnachtsliedern aus dem Diözesanteil nennt Referent Sorger auch aus seiner Kirchenmusiker-Zeit in St. Matthias Neuwied neben dem „allgemein beliebten ,Stille Nacht‘ besonders ,Auf, Christen, singt festliche Lieder‘ und ,Heiligste Nacht‘, die immer sehr gerne gesungen wurden“. Auch der neue Generalsekretär des Allgemeinen Cäcilienverbandes, des katholische Dachverbands für Kirchenmusik, Raphael Baader, zog eine insgesamt positive Bilanz. Zugleich betonte er, der Kirchengesang sei in einer schwierigen Situation. Bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen zeige sich, dass selbst Evergreens bei mehr Menschen unbekannt seien und eher weltliche Songs nachgefragt würden.