Trauergarten:Ruhe und Kraft finden
Oberwesel. Die „Aus-Zeit“ ist ein Teil des Pfarrgartens St. Martin und wurde am 31. Mai bei einer kleinen Feier durch Dekan Joachim Fey seiner Bestimmung übergeben.
Die Einrichtung geht auf eine Initiative des Arbeitskreises „Trauer-Leben-Lassen“ der Pfarrei St. Nikolaus Mittelrhein-Höhe zurück. Er habe es sich zur Aufgabe gemacht, das sensible Thema Trauer in den Blick zu nehmen, erklärt Mitinitiatorin Karola Vogel.
Der Name bringe zum Ausdruck, dass man das Thema Trauer nicht unterdrücken, sondern ins Leben holen und gemeinsam nach Wegen suchen wolle, wie Betroffene neue Kraft schöpfen können. Trauer sei die natürliche Reaktion auf einen Verlust und habe viele Facetten. Wer einen Verlust zu beklagen habe, brauche Zeit zur Verarbeitung. Dabei könne Trauerbegleitung hilfreich sein und vielfältige Formen annehmen.
Schweigen als "Sprache der Trauer" Raum geben
Die „Aus-Zeit“ soll dazu einen Beitrag leisten und dem Schweigen als „Sprache der Trauer“ Raum geben. Der Arbeitskreis hofft, dass der Garten ein Ort zum Verweilen wird, an dem man auch Tränen freien Lauf lassen und sich selbst und vielleicht auch Gott begegnen könne: „Ein Ort, der nach außen wirkt, weil er neues Bewusstsein im Umgang mit dem Thema schaffen kann – und hoffentlich ein Ort, der in die Zukunft wirkt mit guten Ideen, die Menschen Kraft schenken.“
Wechselnde Texte und Aktionen – wie das Niederschreiben eigener Gedanken – laden ein, innere Ruhe und Kraft zu finden. Der gelungene Auftakt gebe Hoffnung, dass der Garten zu einem Ort werde, „an dem Gottes unendliche Möglichkeiten sich entfalten können“, erklärten die Initiatorinnen um Petra Liedtke.