Zum Inhalt springen

Weißer Rauch:Robert Prevost zum neuen Papst gewählt

Die Kardinäle in Rom haben mit Robert Prevost einen neuen Papst gewählt. Am 8. Mai um 18.08 Uhr stieg weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf.
Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst Leo XIV.
Datum:
8. Mai 2025
Von:
KNA

Der neue Papst Robert Francis Prevost hat sich den Namen Leo XIV. ausgewählt. Unmittelbar nach dem mit Spannung erwarteten Rauchsignal strömten viele Menschen auf den Petersplatz. Dort warteten bereits Tausende auf das Rauchsignal. Seit 7. Mai waren die 133 wahlberechtigten Kardinäle der katholischen Weltkirche versammelt, um einen Nachfolger für den am Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus zu wählen.

Mit Papst Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, hat die katholische Kirche erstmals ein Oberhaupt mit US-amerikanischem Pass. Kirchenoberhäupter aus den USA galten lange als undenkbar. Um politische Verwicklungen zu vermeiden, sollte der Chef der weltweit größten Glaubensgemeinschaft eigentlich nicht aus dem mächtigsten Land der Erde stammen. Aber der neue Papst ist in der Weltkirche und in der römischen Kurie mindestens ebenso zuhause wie im Land seiner Geburt.

Der am 14. September 1955 in Chicago geborene Kirchenmann gilt als diplomatisch, pragmatisch und geschätzt bei progressiven wie konservativen Kirchenvertretern, ebenso bei seinen Mitarbeitern. 1977 trat er dem Augustinerorden bei und wurde zum Studium des Kirchenrechts nach Rom geschickt. Anschließend entsandte ihn sein Orden als Missionar nach Peru. Bis Anfang der 2000er Jahre wechselte er zwischen verschiedenen Positionen in den USA und Peru; war hauptsächlich in der Ausbildung junger Ordensmänner tätig. Spanisch und Italienisch spricht er mit einem leichten englischen Akzent.

Von Peru nach Rom

2002 wählte ihn der Augustinerorden zu seinem weltweiten Leiter. Für zwei Amtszeiten ging Prevost nach Rom. In der Generalkurie seines Ordens nahe dem Vatikan lebt der US-Amerikaner seit seiner erneuten Rückkehr nach Rom Anfang 2023. Zuvor leitete er das Bistum Chiclayo in Peru, war zweiter Vizepräsident der kirchenpolitisch polarisierten Peruanischen Bischofskonferenz.

Schon am 7. Mai, gleich zu Beginn des Konklaves, hatten sich Zehntausende auf dem Petersplatz die Beine in den Bauch gestanden. Allerdings gingen die ersten drei Papst-Wahlgänge in schwarzem Rauch auf. Das Resultat des ersten Wahlgangs hatte am Mittwochabend sehr lange auf sich warten lassen. Als ungefähre "Rauchzeit" hatte der Vatikan 19 Uhr angegeben, schwarzer Rauch quoll erst gegen 21 Uhr aus dem Kamin rechts des Petersdoms. Am Donnerstag waren die Kardinäle dann wieder im Zeitplan.

Umso mehr jubelten die Tausenden auf dem Petersplatz, als am Abend das Rauchsignal der Kardinäle sichtbar wurde. Es bedeutet, dass mehr als zwei Drittel der wahlberechtigten Kardinäle für einen damit erfolgreichen Kandidaten gestimmt haben. 

Öffnung der Kirche unter Franziskus

Nach einer kurzen Ansprache hat der neue Papst erstmals den Segen gespendet. Als 267. Bischof von Rom ist er Nachfolger von Franziskus, der am Ostermontag (21. April) im Alter von 88 Jahren starb. Mit der Wahl am zweiten Tag des Konklaves enden Spekulationen darüber, ob Debatten unter den Kardinälen über den Kurs der Kirche zu einem zähen Ringen um einen Nachfolger für Papst Franziskus führen würden. Franziskus hatte in seinem Pontifikat von 2013 bis 2025 einige Öffnungen in der Moraltheologie und in der Lehre der katholischen Kirche eingeleitet. Zudem hatte er durch Gesten der Nächstenliebe auch viele Menschen außerhalb der Kirche angesprochen.

Zum zweiten Mal in Folge hat dieses Mal übrigens ein Franzose der Welt den Namen des neuen Papstes verkündet. Diesmal war es der oberste Richter in der katholischen Kirche, Kardinal Dominique Mamberti. Das Amt, das den 73-Jährigen dafür bestimmt hat, ist das des Kardinalprotodiakons. Denn Mamberti war bislang nicht nur Leiter der Apostolischen Signatur, des Obersten Gerichtshofs der katholischen Kirche, und damit - nach dem Papst - der oberste Richter in der katholischen Kirche. Seit 2024 ist er außerdem der dienstälteste Kardinal aus der Klasse der Kardinaldiakone, der noch nicht die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat.

Mamberti ist erst der 26. Kardinalprotodiakon, der die berühmten Worte "Habemus papam" sprechen durfte.  Zum Beispiel kamen während der gut 26-jährigen Regierungszeit Johannes Pauls II. (1978-2005) neun Kardinalprotodiakone nicht zum Zuge, weil in ihrer Amtszeit kein Papst gewählt wurde.

Die vollständige Verkündigungsformel lautet: "Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Papam. Eminentissimum ac reverendissimum dominum, Dominum [Vorname], Sanctae Romanae Ecclesiae cardinalem [Nachname], qui sibi nomen imposuit [gewählter Papstname]."

("Ich verkündige euch große Freude: Wir haben einen Papst! Seine Eminenz den Hochwürdigsten Herrn [Vorname], Kardinal der Heiligen Römischen Kirche [Nachname], der sich den Namen [Papstname] gegeben hat.")

Bericht im Paulinus folgt.