Wallfahrtswoche:Mit Maria auf dem Weg
Riegelsberg. Zwischen Mariä Himmelfahrt und dem Fest Maria Königin nahmen wieder Pilgerinnen und Pilger von nah und fern an den Wallfahrtstagen teil, die in diesem Jahr zum 77. Mal stattfanden und unter dem Leitwort „Mit Maria auf dem Weg“ standen. Das Ziel der Gläubigen ist das Gnadenbild der Schwarzen Madonna von Güchenbach, eine Abbildung der berühmten Muttergottesstatue von Altötting.
Die im Zweiten Weltkrieg nach Bayern evakuierte Elisabeth Friedrich aus Güchenbach (heute Riegelsberg) hatte es 1945 vom damaligen Administrator der Pilgerstätte mit dem Wunsch erhalten, auch in ihrem Heimatort eine Wallfahrt zu begründen.
Für mich und die Schwestern ist es eine große Freude, mit Ihnen eine heilige Messe zu Ehren der Gottesmutter in dem uns vertrauten Ritus feiern zu können.
Shyju Nedungattu Joseph, Kooperator
Während der Festwoche wurden unter anderem tägliche Eucharistiefeiern, werktägliche Rosenkranzgebete sowie geistliche Abendmusiken angeboten. Der Gottesdienst im Syro-Malabarischen Ritus war auch eine Würdigung der Priester und Ordensleute aus Indien, die seit vielen Jahren im Saarland und im ganzen Bistum Trier eingesetzt sind.
Indische Gewänder, Texte und Gesänge
Geleitet wurde die Liturgie, bei der spezielle Gewänder sowie Texte und Gesänge in der Sprache Malayalam zum Einsatz kamen, von Shyju Nedungattu Joseph. Der indische Priester ist Kooperator in der Pfarreiengemeinschaft Riegelsberg-Köllerbach und vom Bistum mit der seelsorgerischen Betreuung der im Saarland tätigen Ordensschwestern aus seiner Heimat beauftragt. Diese gestalteten den Gottesdienst mit und luden danach zu einem Frühstück mit landestypischen Speisen ein.
Die indischen Texte wurden ins Deutsche übersetzt und verteilt, damit auch die deutschen Gläubigen aktiv an der Liturgie teilnehmen konnten. „Für mich und die Schwestern ist es eine große Freude, mit Ihnen eine heilige Messe zu Ehren der Gottesmutter in dem uns vertrauten Ritus feiern zu können“, betonte Shyju.
Begonnen hatte die Wallfahrtswoche mit einem Pontifikalamt, das Weihbischof Franz Josef Gebert leitete. In seiner Festpredigt verwies er mit Blick auf das Leitwort darauf, dass Maria laut Bibel oft unterwegs gewesen sei. „Das waren keine Spaziergänge, sondern meistens schwierige Wege.“ Auch Wallfahrten symbolisierten das Unterwegssein und stünden für den Weg hin zum großen Ziel: der Herrlichkeit bei Gott. Für uns Christen sei der Weg noch nicht das Ziel. Das Gestalten des Lebenswegs und des menschlichen Miteinanders, die Erfolge und das Scheitern seien aber wichtig. „Wie unsere Vorfahren spüren auch wir, dass wir auf der Erde besondere Orte brauchen, an denen wir aus dem Alltag herauskommen. Feiern wie diese Wallfahrt machen die Hoffnung spürbar, dass wir ankommen werden, auch wenn wir noch nicht am endgültigen Ziel sind.“