Demenz:Mehr gesellschaftliche Teilhabe
Laut des Statistischen Bundesamtes waren zum Ende des Jahres 2021 rund 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Im Krankheitsverlauf verlieren die Betroffenen mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben nun für Informationen zum Thema Demenz, Anlaufstellen und andere Hinweise eine gemeinsame Publikation herausgebracht. Darin geht es auch um Fragen rund um ethische Aspekte und Spiritualität. Überschrieben mit „Menschen mit Demenz in der Kirche – wie eigene Angebote gelingen“, versteht sich der Text als Beitrag zur Nationalen Demenzstrategie (www.nationale-demenzstrategie.de), die 2021 von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde.
Ein Beitrag, der zum Brückenbauen ermutigt
Im Vorwort würdigen die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, und Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die Nationale Demenzstrategie. In ihr habe sich „eine Vielzahl von Akteuren dazu bekannt“, „Menschen mit Demenz mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“.
Die vorliegende Broschüre verstehe sich als Beitrag der Kirchen, der zum Brückenbauen ermutige. „Um Menschen mit Demenz einen Platz in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen zu können, bedarf es daher einer entsprechenden Haltung.“ Der gemeinsame Text biete ein kompaktes und reichhaltiges Kompendium für alle Kirchengemeinden, die ihre Angebote und ihr Gemeindeleben demenzsensibler gestalten wollen.
Auf Weg zu der für Demenz sensiblen Gemeinde
Die Veröffentlichung ist eine Sammlung von Texten, die sowohl fundierte Hintergrundinformationen zum Thema Demenz als auch praktische Hinweise für die konkrete pastorale Arbeit geben. Dabei werden die wichtigsten Fragen zum Leben mit Demenz genauso beleuchtet wie der ethische Aspekt der Menschenwürde, die biografische Frage nach Trauma und Demenz oder die Dimension Spiritualität und Demenz. Zusätzlich bietet das Dokument zahlreiche praktische Hinweise, um Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen (mehr) Teilhabe am Leben in der Kirchengemeinde und darüber hinaus zu ermöglichen.
Sie reichen von Erfahrungen auf dem Weg zur demenzsensiblen Gemeinde über die Vorstellung konkreter Methoden der Gesprächsführung mit demenzkranken Menschen und den wertvollen Beitrag der Seelsorge für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bis hin zu konkreten Vorschlägen für demenzsensible Gottesdienste. Ergänzt wird diese Textsammlung durch einen Anhang mit Informationen zu Anlaufstellen, Materialien für Gottesdienste und weiteren nützlichen Hinweisen.