Thementag:Kraft der Eucharistie im Alltag

„Die Liturgie ist ein wunderbares, geschlossenes Werk, das zu verstehen wichtig ist, um eine lebendige Gottesbeziehung erfahren zu können.“ Judith Lukács spricht voller Dankbarkeit und Freude über ihren Glauben, der in ihrem Alltag einen festen Platz hat. Die Unternehmerin leitet zwei McDonald’s-Restaurants, ist Gastronomin aus Leidenschaft. Jeden Tag beginnt sie mit der Frühmesse im Trierer Dom. Sie lebe aus der Kraft der Eucharistie, bekennt die 53-Jährige.
Ihr Bekenntnis wird sie auch beim Geistlichen Thementag zur Eucharistie geben, zu dem das Deutsche Liturgische Institut Trier und die Katholische Akademie Dresden-Meißen für Samstag, 18. November, 10 bis 16.30 Uhr, einladen. Unter dem Titel „Brannte nicht unser Herz?“ besteht für Haupt- und Ehrenamtliche sowie alle Interessierten die Gelegenheit, sich in hybrider Form, also vor Ort in den Pfarreien oder online, der liturgisch-spirituellen Erschließung der Feier der Eucharistie zu widmen.
Impulse ausgehend von der Emmaus-Erzählung
Bischof Dr. Stephan Ackermann, Vorsitzender der Liturgiekommission der Bischofskonferenz, eröffnet das Programm. Es folgen Impulse, die helfen, die Messfeier verstehen zu lernen. Ausgangspunkt ist die biblische Erzählung der Begegnung der beiden Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus mit Jesus und der folgenden Einladung. Dr. Marco Benini, Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier, stellt mit Hilfe des Emmausbildes in der Abtei Kornelimünster dar, wie die Eucharistie zum Lebensprinzip werden und das Leben der Mitfeiernden wandeln kann.
„Man kann diese Auferstehungserzählung geistlich auf unsere Haltung für die Messfeier hin lesen, auf dass auch unser Herz brennend wird. Der Betrachter ist gleichsam mit auf dem Weg, eingeladen, sich anzuschließen und dem Gespräch zu lauschen“, stellt Professor Benini den Aspekt der „Verheutigung“ des Textes in einem Beitrag für „Christ in der Gegenwart“ dar.
Das Angebot ist eine großartige Gelegenheit, besser verstehen zu lernen, was die Liturgie bedeutet.
Judith Lukács
Die Emmausjünger, so Benini, seien einen Weg gegangen, der „vom Zweifel zum Glauben, von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Angst zur Liebe, zur Freude zum brennenden Herzen“ führte. Und auch für uns heute sei die Eucharistie „Stärkung, auch wenn uns Erlebnisse herunterziehen. Wir werden je neu entflammt und motiviert für unseren Alltag“. Emmaus sei „eine Fortsetzungsgeschichte: in der Eucharistie und in unserem Leben – mit einem brennenden Herzen“.
Die Impulse nehmen die einzelnen Bestandteile der Eucharistie in den Blick und stehen unter den Titeln „Wort und Homilie – Leben aus Gottes Wort“, „Gabenbereitung und Eucharistisches Hochgebet – mein Leben in der Gegenwart Gottes“ und „Empfangen und Schenken – Kommunion und Sendung“. Über diese Beiträge tauschen sich die Teilnehmenden untereinander vor Ort oder online aus. Und sie befassen sich mit praktischen Erfahrungen und Glaubenszeugnissen wie dem von Judith Lukács, die selber auch an Eucharistie-Workshops teilgenommen hat. Zum Abschluss des Tages sollen Visionen für die pastorale Praxis entworfen werden.
Verstehen lernen, was die Liturgie bedeutet
„Ich würde mich freuen, wenn dieser Tag dazu beiträgt, auch in Ihnen die Faszination und die Liebe zum Geheimnis der Eucharistie neu zu entflammen“, bringt Bischof Dr. Stephan Ackermann im Flyer zur Veranstaltung seinen Wunsch an die Teilnehmenden zum Ausdruck.
„Das Angebot ist eine großartige Gelegenheit, besser verstehen zu lernen, was die Liturgie bedeutet“, betont Lukács. Die Teilnahme empfiehlt sie vor allem auch „Menschen, die eben nicht Liturgie studiert haben, aber trotzdem verstehen wollen, was in der Eucharistie passiert und was sie mir für mein Leben geben kann“.
Eine besondere Einladung richten die Veranstalter an Gemeinden: Sie können diesen Geistlichen Thementag etwa im Pfarrheim mit Mitgliedern der Gremien, Aktiven in der Pfarrei sowie Interessierten gestalten. Der Tag könne auch bewusst als Einkehrtag etwa für den Pfarrgemeinderat eingesetzt werden, heißt es im Einladungsschreiben.