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Krippe aus Ton :Im Schaufenster die Weihnachtsgeschichte

An den Donnerstagen im Advent ist im „Veedelstreff Dom-Café“ im Bad Neuenahrer Ortsteil Hemmessen eine alte Krippe aus Ton aufgebaut und nach und nach erweitert worden.
Martin Steffens im Dom-Café mit Figuren der Krippe, die sein Vater Peter Matthias im Jahr 1947 aus Ton modelliert hatte.
Datum:
18. Dez. 2025
Von:
red

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wegen Sanierungsarbeiten ist der „Hemmessener Dom“, wie die Kapelle St. Antonius und Sebastian bei den Menschen vor Ort liebevoll genannt wird, bis auf weiteres geschlossen. Kirchliches Leben und Gemeinschaft gibt es dennoch – vor allem im Stadtteiltreff „Dom-Café“, das vom „Förderverein Hemmesser Dom“ in einer früheren Bäckerei an zwei Tagen die Woche ehrenamtlich betrieben wird.

Ein kleines Weihnachtswunder ist ja allein schon, dass die Krippe acht Kinder und die vielen Jahrzehnte heil überstanden hat.

Martin Steffens

Bei drei „Werkstatt-Terminen“ ist an den Donnerstagen im Advent eine ausdrucksstarke Familienkrippe aufgebaut worden, die Peter Matthias Steffens im Jahr 1947 aus Ton modelliert hat. Er hat seinen zahlreichen Nachfahren eine bunte Figurengruppe hinterlassen, die nun das Schaufenster des Dom-Cafés ziert.

„Ein kleines Weihnachtswunder ist ja allein schon, dass die Krippe acht Kinder und die vielen Jahrzehnte heil überstanden hat“, sagt Martin Steffens, einer der Söhne, schmunzelnd. Vater Steffens hatte ein Händchen für Details und Kreativität; auch Verwandte und Bekannte lassen sich in den Figuren erkennen. Sein Bildprogramm zeigt mehr als ein nachgebautes Idyll. „Eine Krippe ist ein Bilderbuch“, erläutert Pastoralreferent Markus Hartmann, der auch Vorsitzender des Förderkreises ist. „Jede Figur, jedes Detail spült wunderbare Geschichten und Geheimnisse in unsere Zeit. Alles ist fest verwurzelt in alttestamentlichen Erzählungen, Verheißungen und Prophezeiungen. Die gilt es herauszulesen. Alles in allem ist die Krippe ein frohmachender, nachdenklich stimmender, hoffnungsvoller Bericht über einen barmherzigen und zugewandten Gott.“ 

Thematische Brücken in die Gegenwart geschlagen

Bei jedem der drei Treffen wurden ein paar der Gegenstände oder Personen der Steffenschen Krippe besonders hervorgehoben und die Geschichte sowie Geschichten erhellt, die damit verbunden sind. Und es wurden Fragen beantwortet. Zum Beispiel: Warum steht die Krippe eigentlich nicht in Nazareth? Und wieso dürfen Ochs und Esel nicht fehlen? Bei den gemütlichen Zusammenkünften erschloss sich so nach und nach die komplexe Weihnachtsgeschichte, die mit thematischen Brücken in die Gegenwart zudem in einen aktuellen Zusammenhang gestellt wurde.

Mithilfe von ausliegenden Ausmalbildern waren die Familien eingeladen, dem Gehörten vor Ort oder zuhause nachzusinnen. Dazu wurde gemeinsam gesungen und das Erlebte im Gebet abgerundet. Da das Dom-Café ein gastlicher Ort ist, wurden alle „Bauarbeiter“ sowie Besucher und Besucherinnen nach getaner Arbeit mit Glühwein und Punsch und anderen Leckereien gut versorgt.