Peter-Wust-Preis:Gott und Menschen im Gespräch

Trier. Sie habe die Fähigkeit, „existenzielle Themen und Fragen des menschlichen Lebens verständlich aufzubereiten, sodass sie gleichermaßen säkulare wie auch gläubige Menschen ansprechen“. So heißt es in der Begründung der Jury über die Preisträgerin. Als Melanie Wolfers an einem Sonntag im Mai 1971 in Flensburg zur Welt kam, konnte niemand ahnen, wohin ihr Weg sie führt. Die junge selbstbewusste Frau hatte viele Pläne, wollte Biolandwirtin, Flötistin, Ärztin, Biologin werden. Es kam anders: Nach dem Diplom in Theologie und Magister in Philosophie in Freiburg und München sowie der Promotion in theologischer Ethik lebt sie heute als Ordensfrau bei den Salvatorianerinnen in Österreich.
Wolfers liebt es, sich den Fragen des Lebens zu stellen. In ihren Vorträgen und Veröffentlichungen beleuchtet die Ordensfrau aus psychologischer, philosophischer und spiritueller Sicht die Grundfragen von Persönlichkeitsentwicklung und Lebensgestaltung; sie zeigt unter anderem Wege auf, wie man mit Situationen, in denen man sich hilflos fühlt, umgehen sollte. Sie liebt den einfachen Lebensstil, den Einsatz für eine menschengerechtere Welt und Zeiten der Stille und des Gebets.
Jüngste Preisträgerin
Bei der von Schülerinnen und Schülern des Peter-Wust-Gymnasiums Merzig unter Leitung von Peter Hahn musikalisch umrahmten Preisverleihung brachte der Präsident der Peter-Wust-Gesellschaft, Dr. Hermann Josef Groß, seine Freude über die bislang jüngste Preisträgerin zum Ausdruck. Er sehe sie in guter Tradition zu Peter Wust. Dem schloss sich Dr. Marc Röbel, Direktor der Katholischen Akademie Stapelfeld, an. Wie Wolfers heute sei Wust in seiner Zeit eine öffentliche Figur gewesen, stellte er fest.
Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt der eigens aus Österreich angereiste Linzer Bischof Dr. Manfred Scheuer. Nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen Freundschaft veranschaulichte er die Arbeit der Theologin in teilweise humorvollen Worten und brachte Wolfers damit dem aufmerksamen Publikum näher. Auch eine Nähe zur Moselmetropole stellte er her, war doch der in Trier geborene Jesuit Georg Mühlenbrock ein Freund der Familie Wolfers.
Es macht mich glücklich, dass Sie mein öffentliches Wirken in den verschiedenen Medien und Formaten so wertschätzen.
Melanie Wolfers
Der Preis werde an Persönlichkeiten vergeben, „die sich durch ihr wissenschaftliches oder künstlerisches Werk, durch ihr privates oder öffentliches Engagement um christliche Werte im Sinne von Peter Wust verdient gemacht haben“, erläuterte Präsident Groß. Die Arbeit von Schwester Melanie verbinde Lebens- und Glaubensthemen in Sprache und Text in einer Weise, dass Gott und die Welt miteinander ins Gespräch kämen.
Gemeinsam mit dem Rektor der Theologischen Fakultät Trier, Professor Dr. Walter Andreas Euler, überreichte Groß den Preis. Dieser besteht aus einer Kupferplatte mit Portrait und einem Zitat von Peter Wust, einer Urkunde sowie einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. In ihrer Ansprache setzte Wolfers statt auf große Worte auf Dankbarkeit und Gefühle. „Es macht mich glücklich, dass Sie mein öffentliches Wirken in den verschiedenen Medien und Formaten so wertschätzen“, sagte sie.