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Heilig-Rock-Tage:Ehesakrament kein Zuckerguss

120 Jubelpaare haben bei den Heilig-Rock-Tagen in Trier ihr Ehejubiläum in Dom und Kulturzelt gefeiert.
Mechtilde und Raimond Holl aus Völklingen kamen zum Bistumsfest. Sie feierten vergangenes Jahr Goldene Hochzeit.
Datum:
20. Apr. 2024
Von:
bip/red

Rund 120 Ehepaare aus dem Bistum, die jüngst silberne, goldene, diamantene oder gar eiserne Hochzeit feierten, sind am 15. April nach Trier gekommen. Gemeinsam mit dem emeritierten Weihbischof Franz Josef Gebert, der ihnen den Segen spendete, feierten sie im Dom Eucharistie. Zuvor gab es Kaffee und Kuchen mit Angehörigen und Gratulanten im Kulturzelt auf dem Domfreihof – darunter auch Bischof Dr. Stephan Ackermann und die Weihbischöfe Robert Brahm und Jörg Michael Peters.  

„MIT DIR, nicht ohne Dich: Das bekommt heute, am Tag der Ehejubilare, eine ganz besondere Bedeutung“, sagte Gebert in seiner Predigt. Denn aus christlicher Sicht sei die Ehe ein Sakrament, und damit eine Verbindung zwischen zwei Menschen, zu der auch Gott dazugehöre. Jede eheliche Gemeinschaft sei auch ein Abenteuer, zu dem hin und wieder Konflikte gehörten. Doch: „Das Sakrament ist kein Zuckerguss, mit dem man das Bittere übertünchen will.“ Das Große liege nicht an der Oberfläche, sondern in der Tiefe. Die Liebe bewähre sich daher auch in der Mühe des Alltags. Den Anderen mitnehmen, gemeinsam durchhalten, sich gegenseitig bereichern und sich auch mal ertragen: „Wenn wir die Wirklichkeit mit den Augen unseres Glaubens sehen, wird die Botschaft Jesu lebendig – und Sie alle sind daran beteiligt“, sagte der Weihbischof zu den Jubelpaaren.  

Toleranz und Verständnis 

Edith und Gisbert Stenz kommen aus Ahrweiler, haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder und sind seit 60 Jahren verheiratet. Er leitete 27 Jahre lang den Kirchenchor in der von der Flut schwer beschädigten Kirche St. Pius, sie ist leidenschaftliche Chorsängerin. Toleranz sei wichtig in einer Ehe, und dass man Verständnis füreinander aufbringe. „Aber das Geheimnis ist Liebe – ganz einfach!“, ist sich Edith Stenz sicher.  

Ursula und Peter Nilles aus Konz-Kommlingen feierten im vergangenen Jahr Goldene Hochzeit. Sie haben zwei Söhne und drei Enkel – und sind sich auch nach 50 Jahren Ehe noch einig: „Es gibt gute und schlechte Tage. Wichtig ist, dass man zusammenhält!“  

Viel miteinander reden, gemeinsame Interessen – und in Höhen und Tiefen füreinander da sein.

Mechtilde und Raimond Holl

Mechtilde und Raimond Holl aus Völklingen lieben es, gemeinsam zu pilgern. Zum Beispiel den Camino del Norte, ein knapp 900 Kilometer langes Stück des Jakobswegs. 2023 feierten sie Goldene Hochzeit. Inzwischen haben die beiden nicht nur zwei Söhne und zwei Enkel, sondern sogar schon ein Ur-Enkelchen. Ihr Geheimnis? „Viel miteinander reden, gemeinsame Interessen – und in Höhen und Tiefen füreinander da sein.“  

Am letzten Wochenende der Heilig-Rock-Tage gibt es wieder zahlreiche Veranstaltungen. Dazu zählen am Freitag, 19. April unter anderem der Pilgerweg der Aktion Arbeit (9.30 Uhr), „Unter Gottes Himmel haben alle Platz“ – „Queer“ geht auch im Bistum Trier! (14 bis 17 Uhr) und ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Georg Bätzing (Limburg), dem Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 (17 Uhr).  

Am Samstag, 20. April gibt es zum Beispiel den Tag der Kirchenmusik (ab 9 Uhr), den Begegnungstag von Menschen mit und ohne Behinderungen (ab 10 Uhr), den Jugendtag (ab 11 Uhr), die Werkstatt Liturgie (ab 12.30 Uhr) und einen Gottesdienst, den muttersprachliche Gemeinden, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung und die Diözesanstelle Weltkirche – begleitet von den Chören des Kirchenmusiktages des Bistums Trier – mitgestalten (17 Uhr).  

Zum Sonntag, 21. April gehören etwa ein Pontifikalamt mit Erwachsenenfirmung (10 Uhr) und eine Vesper zum Abschluss der Heilig-Rock-Tage mit Verabschiedung von Weihbischof em. Franz Josef Gebert (18 Uhr/der „Paulinus“ berichtete).  

Info

Das Programm gibt es unter www.heilig-rock-tage.de im Internet. Unter www.ok54.de/religion können Übertragungen vom Trierer Bistumsfest online verfolgt und im Nachhinein aufgerufen werden.