Hospiztag:„Du gehst – ich bleibe noch“
Trier. Die Hospiz- und Palliativgesellschaft Trier, kurz Hospiz, beschreitet neue Wege. Dass man sich jährlich zum Hospiztag trifft, hat Tradition. „Doch das waren bislang eher geschlossene Veranstaltungen für Insider und Fachleute“, sagt Hospiz-Geschäftsführerin Britta Camen. Das soll nun anders werden.
Gezielt auch Jugendliche ansprechen
„Der kommende Tag steht unter dem Motto: ‚Du gehst – ich bleibe noch‘. Wir wollen diesen Tag für ein breites Publikum öffnen und dabei auch ganz besonders junge Menschen ansprechen“, unterstreicht Vereinsvorsitzende und Hospiz-Mitbegründerin Monika Lutz. Als Psychotherapeutin und Diplom-Pädagogin weiß sie um die Notwendigkeit, dem Thema Tod in Gesprächen offen zu begegnen.
Die Idee, Jugendliche ganz gezielt anzusprechen, hatte Dajana Frömberg. Die gelernte Krankenschwester leitet bei den Maltesern im Bistum Trier den ambulanten Hospiz- und Palliativdienst. Unterstützung kam zudem von Anna Scholtes. Die 29-Jährige arbeitet bei „nestwärme“ als Resilienz-Projektkoordinatorin. Resilienz ist die Fähigkeit von Personen oder Gemeinschaften, schwierige Lebenssituationen wie Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen.
Hospiz und Trauerarbeit sind ein Thema, das alle Generationen gleichermaßen trifft, fordert und interessiert.
Elisabeth Schuh
„Junge Menschen kommen eher seltener mit dem Tod in Verbindung. Wenn, dann in der Regel im Familien- oder Freundeskreis.“ In der Regel seien sie von der Situation überfordert: „Dann ist es gut, wenn man an der Hand genommen wird und jemanden hat, an den man seine Fragen adressieren kann.“
Und genau das ist das Rezept für den kommenden Hospiztag. Zugegeben, nicht allen ist wohl angesichts der Tatsache, dass sich bezüglich des Publikums nichts planen lässt: Wer wird alles kommen? Wie viele werden sich für das Thema interessieren? Welche Mengen brauchen wir an Informationsmaterial? Wird der Platz für die Informationsstände ausreichen?
Der letzten Frage kann man sicherlich ruhig entgegensehen. Denn das AMG-Foyer bietet für eine solche Veranstaltung eine Menge Möglichkeiten. Hier soll der „Markt der Möglichkeiten“ entstehen, auf dem die teilnehmenden Organisationen an ihren Infoständen auf Gesprächspartner warten. Parallel dazu wird es zweimal am Tag Workshops zu den Themenbereichen Diagnose, Therapie, Sterben und Trauer geben. Und wer will, kann in einer Lounge-Ecke die Gespräche in kleinerer Runde fortführen.
Alle Akteure müssen Hand in Hand arbeiten
Bei gutem Wetter soll vor der Tür auf der Neustraße ein Glühweinverkauf stattfinden, und der Duft von frischgebackenen Waffeln wird sicherlich auch viele Menschen anziehen. Wenn der Wettergott nicht mitspielen sollte, werden Glühwein und Waffeln eben im Gebäude erhältlich sein.
Die Organisatoren wissen, dass Trommeln zum Handwerk gehört. Sie haben dazu schmale, mehrseitige Flyer entwickelt, die zum Teil bereits jetzt schon an den Schulen ausgegeben werden. Dem Eindruck, man wende sich vornehmlich an das jüngere Publikum, tritt Elisabeth Schuh, zweite Vorsitzende der „nestwärme“, in aller Entschiedenheit entgegen: „Hospiz und Trauerarbeit sind ein Thema, das alle Generationen gleichermaßen trifft, fordert und interessiert. Dabei müssen alle Akteure Hand in Hand arbeiten. Denn nur so kann Hospiz-und Palliativarbeit funktionieren.“