Der Leiter des Steuerungsbüros katholischer Kindertageseinrichtungen im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Georg Binninger, teilte bei einer Pressekonferenz am 2. März mit, dass die Zahlungen in entsprechender Höhe im Haushaltssicherungskonzept des Bistums verankert seien. „Eine Reduzierung ist bis zum Jahr 2035 nicht vorgesehen“, sagte Binninger. Von den Bistumszuschüssen entfielen im Vorjahr 9,6 Millionen Euro auf die Personal- und Sachkosten, 2,1 Millionen Euro auf die Baumaßnahmen sowie 4,5 Millionen Euro auf Verwaltungsaufwendungen wie die Organisation der Einrichtungen, Personalführung, -verwaltung, -abrechnung, Finanzverwaltung und sonstige Gemeinkosten.
163 katholische Kitas im saarländischen Bistumsteil
Insgesamt lag die Zahl der Betriebsträgerschaften von katholischen Kitas im saarländischen Teil des Bistums zum Jahresende 2022 bei 163 Einrichtungen mit 714 Gruppen und 14 389 zu betreuenden Kindern. Davon werden 154 Einrichtungen von der „Katholischen KiTa gGmbH Saarland“ sowie neun von Orden und katholischen Verbänden betrieben. Damit ist die katholische Kirche größter Kita-Träger im Saarland. Bei 101 Einrichtungen lag im Vorjahr zudem die Bauträgerschaft bei den katholischen Kirchengemeinden.
Im Zeitraum von 2020 bis 2029 soll die Zahl der Bauträgerschaften auf Bistumsebene von aktuell 283 um insgesamt 100 reduziert werden. „Die steigenden gesetzlichen Anforderungen an Kita-Immobilien und die damit oft zusammenhängenden hohen Gesamtkosten von Investitionsmaßnahmen überfordern häufig die ehrenamtlichen Gremien der Kirchengemeinde, die die Bauträgerschaften verantworten. Deshalb ist trotz Beibehaltung der entsprechenden Mittel im Bistumshaushalt eine Reduzierung der Bauträgerschaften leider unvermeidbar“, sagte der Leiter des Steuerungsbüros in der Bistumsverwaltung.
Zahl der Bauträgerschaften muss verringert werden
Binninger geht davon aus, dass man im saarländischen Teil der Diözese bis 2029 zwischen 29 und 34 Bauträgerschaften abgeben werde. Von 2020 bis 2022 habe sich das Bistum bereits von acht Bauträgerschaften getrennt. In 19 Fällen werden im Saarland Gespräche und Verhandlungen mit Kommunen zur Abgabe der Bauträgerschaft geführt. Welche Einrichtungen betroffen sein werden, könne zum heutigen Zeitpunkt noch nicht verbindlich gesagt werden, da der Umsetzungszeitraum zehn Jahre betrage und die endgültige Entscheidung nach einer Reihe von Vorgesprächen falle. „Auch nach Umsetzung dieser Vorgabe gehen wir derzeit davon aus, dass weiterhin circa 75 bis 80 Kita-Bauträgerschaften im Saarland betreut werden können“, erklärte Binninger.
Das Bistum sieht im Engagement für die Kindertagesstätten einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit. „Die katholischen Kitas sind für uns wichtige Orte von Kirche. Vor allem mit Blick auf die Kinder und Familien heißt das, ihre Situation und Bedürfnisse wahrzunehmen und sie zu unterstützen. Auch in Zukunft wird das Bistum in profilierte Bildung, Erziehung und Betreuung investieren und die katholischen Betriebsträgerschaften erhalten. „Die Fortführung der vertrauensvollen und verlässlichen Zusammenarbeit mit Land, Kreisen und Kommunen nimmt einen sehr wichtigen Stellenwert ein“, sagte die Abteilungsleiterin Kindertageseinrichtungen beim Diözesan-Caritasverband, Angela Thelen.
Getrennte Trägerschaften haben sich bewährt
Die Grundlage hierfür sei das im Sozialgesetzbuch festgelegte Subsidiaritätsprinzip. „Das heißt, dass freie Träger, zu denen die Kirchen gehören, mit ihrem Angebot Vorrang vor staatlichen haben“, erklärte Thelen. Binninger ergänzt: „Es ist seit Jahren gelebte und bewährte Praxis, dass Bau- und Betriebsträgerschaften in verschiedenen Händen liegen.“
Dies zeigten die 62 Einrichtungen in katholischer Betriebsträgerschaft im saarländischen Teil des Bistums, bei denen bereits heute die kommunale Seite die Bauträgerschaft innehabe. Die Diözese werde auch in Zukunft entsprechend ihrer Möglichkeiten die Kommunen bei ihrem gesetzlichen Pflichtauftrag unterstützen, ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen.In dem Zusammenhang dankte der kaufmännische Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Rainer Borens, den saarländischen Kommunen für die „Würdigung unserer Arbeit, in dem sie sich in vielen Fällen mit Zuschüssen an den Trägeranteilen beteiligen“.