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Doku-Dreh:„arte“ bei Helena und Konstantin

Der deutsch-französische Fernsehsender „arte“ – das ZDF liefert die Hälfte der deutschen Beiträge, die andere Hälfte kommt von der ARD – ist für seine qualitativ hochwertigen Fernsehproduktionen bekannt. Kürzlich war ein „arte“-Team in Trier, wo es den Dom und das Museum am Dom besuchte.
Ein Mann filmt mit einer Kamera, vier Personen im Hintergrund unterhalten sich
Datum:
28. Aug. 2025
Von:
Rolf Lorig

Dr. Julia Hillner ist Professorin für alte Geschichte an der Universität Bonn. Sie begleitet Michael Gregor, der als Filmemacher einen Auftrag des ZDF für „arte“ umsetzt. Hillner veröffentlichte vor zwei Jahren eine Biographie über Kaiserin Helena, die Mutter von Konstantin, und ist damit Expertin in diesem Bereich. „Mir ging es um ihr echtes Leben, nicht um die Legende, die ihr Leben stark überlagert.“ Deshalb erforschte sie, wie es gewesen sein muss, als eine Frau aus eher niedrigen Verhältnissen und Mutter des Kaisers einen solchen Weg zu gehen. Dazu reiste sie an alle Orte, an denen Helena historisch belegt war. Ins Team der „arte“-Produktion bringt sich auch Dr. Christian Rollinger von der Universität Trier ein.

Michael Gregor kommt vom ZDF, wo er 20 Jahre die Doku „Terra X“ mit Beiträgen bediente. Die Mainzer ZDF-Redaktion gab einen 90-minütigen Film über Konstantin und seine Mutter Helena in Auftrag. Wobei es nicht der erste Auftrag über Konstantin war: „Ich selbst habe 2007 anlässlich der Landesausstellung über Kaiser Konstantin hier einen Film für die Reihe ‚Imperium‘ gedreht, darüber hinaus beschäftigte sich das ZDF Anfang der 2010er-Jahre abermals mit dem Kaiser“, so Gregor.

Kirchengeschichtliche Rolle von Kaiserin Helena

In der aktuellen Produktion will der Filmemacher anhand von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erneut die weltgeschichtlich prägende Rolle von Konstantin und die kirchengeschichtliche sowie gesellschaftliche Rolle von Kaiserin Helena („Sie war ja gewissermaßen die Außenministerin des Kaisers und hatte alleine von daher eine herausragende Funktion“) herausstellen.

Ich selbst habe 2007 anlässlich der Landesausstellung über Kaiser Konstantin hier einen Film für die Reihe ‚Imperium‘ gedreht.

Filmemacher Michael Gregor

Seit einigen Monaten arbeitet Gregor mit Kameramann Alexander Hein an dem Projekt. Die Drehorte sind unter anderem Rom, Istanbul (das frühere Konstantinopel), Niš (Geburtsort von Konstantin im heutigen Serbien), Mainz und Trier. Für seine Produktionen sichert sich Gregor die Mitarbeit von ausgewiesenen Experten vor Ort. In Trier sind das neben Julia Hillner und Christian Rollinger unter anderem auch Dr. Francesco Robert, der Leiter der Stadtbibliothek Trier, sowie Markus Groß-Morgen und Stefan Schu vom Museum am Dom. „Gedreht haben wir im Rheinischen Landesmuseum, den Thermenanlagen, in der Schatzkammer der Stadtbibliothek, der Porta Nigra sowie der Dom-Schatzkammer, dem Museum am Dom und im Dom selbst“, so Filmemacher Gregor. Hier war es Weihbischof Jörg Michael Peters, der eigens für die Dreharbeiten den Schrein öffnen ließ, in dem sich der von Kaiserin Helena nach Trier gebrachte Heilige Rock befindet.

Stefan Schu, stellvertretender Leiter des Museums am Dom, begrüßt, dass der multinationale Sender „arte“ mit seiner großen Reichweite das Thema „Konstantin und Helena“ aufgreift. Auch wenn der Schwerpunkt der Dreharbeiten im Dom gelegen habe, so freue sich das Museum am Dom doch sehr, dass man mit eigenen Exponaten das Thema habe vertiefen können.

Ausstrahlung wohl noch vor Weihnachten

Wenn der Beitrag sendefertig ist, werden rund 20 Personen mitgewirkt haben. Auf Sponsoren kann bei dem öffentlich-rechtlichen Sender nicht zurückgegriffen werden: „Die Produktionskosten in Höhe von etwa 130 000 Euro teilen sich das ZDF und arte“, so Gregor. Den genauen Sendetermin kann er noch nicht nennen, rechnet aber mit einer Ausstrahlung noch vor Weihnachten.