Zum Inhalt springen

Nightfever:Unerwartete Zeit mit Gott

Junge Menschen laden Passanten zur Begegnung mit Gott ein. Das ist das Konzept von Nightfever, das beispielsweise in der Trierer Kirche St. Gangolf einen festen Platz hat.
Besucher werden vor dem Eingang der Kirche eingeladen hereinzukommen.
Datum:
4. Juni 2025
Von:
Kathrin Schmitt

Trier. Der Abend war anders geplant. Der Heimweg nach Theater oder Kino, der Weg zur Disco. Doch mitten in der Stadt kommt etwas dazwischen: Man trifft auf Gott. Vor der Kirche St. Gangolf stehen an diesem Abend Francesca Mehles und Johanna Klusch und laden Passanten zu Nightfever ein. Nightfever ist eine internationale Initiative junger Christen, um Menschen eine Begegnung mit Gott zu ermöglichen. 

„Wir möchten Menschen einen Raum eröffnen, in dem sie Jesus erleben dürfen“, erzählt Mehles. Die 21-Jährige studiert in Trier Theologie im vierten Semester und ist gemeinsam mit Johanna Klusch im Leitungsteam von Nightfever Trier aktiv. Klusch ist begeistert von der Idee, Menschen ihren Glauben zeigen zu dürfen. Für Nightfever wählt das Team junger Menschen zwischen 16 und 35 Jahren einen belebten Ort. In Trier ist es der Hauptmarkt gegenüber der Markt- und Bürgerkirche. Der Weinstand zieht hier viele Besucher an.

Ansteckend wirkt das Engagement der beiden Frauen auf manche Passanten. So sind Marco Zilles, Finja Jacobs und Paul der Einladung gefolgt. „Es ist eine ganz großartige Erfahrung, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Man spürt die Anwesenheit Gottes und die Liebe. Das kann man nicht in Worte fassen“, schwärmt Zilles. „Die Atmosphäre gefällt mir am besten, die Offenheit. Dies ist eine gute Gelegenheit, einen Anfang zu machen, wenn man mit der Kirche nichts zu tun hat“, meint Jacobs. „Und es macht einfach Spaß“, ergänzt Paul. 

Die Menschen können Dank, Lob oder Bitte formulieren, die wir an Ordensschwestern weiterleiten.

Johanna Klusch

„Ehrengast“ an diesem Abend ist Andreas Süß, der nach dem Weltjugendtag 2005 in Köln Nightfever noch als Seminarist mitgegründet hat. Inzwischen ist er Pfarrer im nordrhein-westfälischen Neuss und blickt auf 20 Jahre Nightfever-Geschichte zurück. „Wir haben mehr als 4000 Abende in 27 Ländern gestaltet“, informiert er und nennt Beispiele in Australien, Indien, Kanada, Brasilien, USA und Europa. Rund um den Globus gebe es heute lokale Initiativen. In Trier besteht das Team aus 30 Engagierten.

Dankbarkeit über anderen Verlauf des Abends

„Das Besondere an diesem Angebot ist, dass es von jungen Leuten verantwortet wird.“ Der Gedanke sei, Menschen einzuladen, die meist etwas ganz anderes im Sinn haben. Sie bekommen eine Kerze geschenkt, die sie in der Kirche entzünden können. Sie können einen Bibelvers ziehen, mit Priestern ins Gespräch kommen oder einfach zur Ruhe finden. Im Hintergrund des Kirchenraums spielt Live-Musik. Auf den Kirchenbänken in St. Gangolf liegen Papier und Kugelschreiber. „Die Menschen können Dank, Lob oder Bitte formulieren, die wir an Ordensschwestern weiterleiten“, erklärt Johanna Klusch. Die Schwestern tragen die Anliegen als Fürsprecher zu Gott. 

„Es tut gut, wenn man Sorgen und Nöte vor Gott bringen kann“, empfindet der Pfarrer. Leute, die Jahrzehnte lang nicht in der Kirche waren, lassen sich auf Nightfever ein, sind dankbar, wenn der Abend anders als geplant verlief. 

Info

Unter www.nightfever.org gibt es weitere Infos.