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Statistik:Münster überholt Köln

Die beiden großen Kirchen haben die Statistik für das kirchliche Leben für 2024 vorgelegt.
Die Infografik zeigt die Zahlen der Mitglieder der katholischen Kirche in Deutschland von 2017 bis 2024.
Datum:
6. Apr. 2025
Von:
KNA/bib/red

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 lebten 1.139.958 (2023: 1.174.166) Katholikinnen und Katholiken auf dem Gebiet des Bistums Trier; das sind 44,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Positiv verzeichnet das Bistum, dass die Zahl der Kirchenaustritte gesunken ist: Kehrten 2023 noch 22.618 Menschen der Kirche den Rücken, sank diese Zahl auf 18.894 im Jahr 2024. Den Austrittszahlen gegenüber stehen 56 Eintritte von Menschen anderer Konfessionen (2023: 47) und 220 Wiederaufnahmen (2023: 210). Die Teilnahmezahl an Gottesdiensten hat wiederholt leicht zugenommen von 4,2 auf 4,5 Prozent. 

2024 lag die Zahl der Taufen bei 6.297 (2023: 7.030). Zur Erstkommunion gingen 8.387 Kinder (2023: 8.531); das Sakrament der Firmung empfingen 4.714 Jugendliche (2023: 5.124). Die Zahl kirchlicher Trauungen sank im Vergleich zum Vorjahr: von 1.338 auf 1.043. Katholisch bestattet wurden 14.655 Menschen (2023: 15.651).
„Wenn jährlich die Statistik kirchlichen Lebens veröffentlicht wird, stehen in der öffentlichen Wahrnehmung meistens die Austrittszahlen im Mittelpunkt. Diese Zahl ist ohne Frage ein wichtiger Indikator für die Verantwortlichen. Aber gleichzeitig ist das nur ein sehr kleiner Ausschnitt von Kirche“, sagt Dr. Ulrich von Plettenberg, Generalvikar des Bistums Trier, mit Blick auf die Statistik.

Auch auf andere Zahlen schauen

Wenn er im Bistum unterwegs sei, etwa im Rahmen von Visitationen, erlebe er so viele „Orte von Kirche“, vielfältigste Angebote und hochengagierte Ehrenamtliche. „2024 haben wir rund 82.000 Kinder und Jugendliche mit über 2.500 gruppenbezogenen, diözesanen oder offenen Angeboten erreicht. 120 Katholische Öffentliche Büchereien, geleitet und betreut von 1.082 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, haben im letzten Jahr 572.033 Medien ausgeliehen und bei der Ausleihe und in Veranstaltungen knapp 225.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. In den Familienbildungsstätten erreichen wir jedes Jahr etwa 90.000 Menschen“, nennt von Plettenberg beispielhaft drei Bereiche. 

Tag für Tag seien Seelsorgende für Menschen in Alteneinrichtungen, Krankenhäusern und Gefängnissen da; wer Begleitung in schwierigen Lebenslagen brauche, finde sie bei den Lebensberatungsstellen des Bistums und der TelefonSeelsorge. Knapp 10.000 Schülerinnen und Schüler werden an Schulen des Bistums unterrichtet; etwa 42.500 Kinder besuchen jeden Tag die knapp 500 katholischen Kindertageseinrichtungen des Bistums. Er wünsche sich, dass auch diese Zahlen und die dahinterstehenden Menschen wahrgenommen würden, sagte von Plettenberg.

Deutschlandweit gesehen hat das von Kardinal Rainer Maria Woelki geleitete katholische Erzbistum Köln seinen Rang als mitgliederstärkste Diözese verloren. Jetzt nimmt das westfälische Bistum Münster diesen Spitzenplatz ein. Demnach ist die Zahl der Katholiken in der Kölner Erzdiözese auf 1.627.401 gesunken. Münster kommt auf 1.630.544. 

Verlust liegt unter Höchstwert

Insgesamt lag auch 2024 der Verlust an Katholikinnen und Katholiken über alle Bistümer hinweg erneut im sechsstelligen Bereich – aber unter den Zahlen für 2023. Die katholische Kirche hat im vergangenen Jahr 321.611 Mitglieder verloren und zählt demnach aktuell rund 19,8 Millionen Mitglieder. In Deutschland machen die Katholiken den Angaben zufolge 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. 2023 hatten noch 402.694 Menschen der Kirche den Rücken gekehrt. Den bisherigen Höchstwert an Austritten verzeichnete die Statistik für das Jahr 2022 mit 520.000 Katholikinnen und Katholiken.