Ein sozialer Papst :Leo XIV. will sozialer Papst sein

Den Umgang mit Künstlicher Intelligenz stellt Papst Leo XIV. ganz oben auf seine Agenda. Zugleich kündigte er bei einem ausführlichen Austausch mit dem Kardinalskollegium am 10. Mai an, dass er den Weg seines Vorgängers als „demütiger Diener“ weitergehe. Er berief sich mehrfach auf Papst Franziskus, auf dessen Apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium“ und das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965). In den Fokus stellte Leo XIV. die Synodalität, Missionsarbeit, Kollegialität und den Blick auf die Ränder der Gesellschaft.
„Gerade weil ich mich berufen fühle, diesen Weg weiterzugehen, habe ich daran gedacht, den Namen Leo XIV. anzunehmen“, führte er weiter aus. Für den Namen habe er sich vor allem entschieden, da Papst Leo XIII. (1878–1903) die soziale Frage rund um die erste große industrielle Revolution mit der historischen Enzyklika „Rerum novarum“ behandelt habe.
Heute biete die Kirche ihr Erbe der Soziallehre an, um auf eine neue Industrierevolution und die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz zu reagieren, betonte Leo XIV. Diese bringe „neue Herausforderungen für die Verteidigung der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und der Arbeit mit sich“.
US-Amerikaner mit peruanischem Pass
Robert Francis Prevost, gebürtiger US-Amerikaner mit peruanischem Pass und Mitglied des Augustinerordens war am 8. Mai zum neuen Papst gewählt worden. Vom heiligen Petrus bis zu ihm selbst, „seinem unwürdigen Nachfolger“, sei der Papst demütiger Diener Gottes und seiner Brüder und Schwestern, sagte der 69-Jährige.
Franziskus habe sich diesem Dienst bis zum Ende voll hingegeben und zugleich gelassen Vertrauen gehabt im Augenblick seines Todes. „Nehmen wir dieses kostbare Erbe an und nehmen wir den Weg wieder auf, beseelt von der gleichen Hoffnung, die aus dem Glauben kommt“, so Leo XIV. Die vergangenen Tage hätten allen die Schönheit und Größe der Gemeinschaft Gottes gezeigt.
Zu Beginn bat er die Kardinäle um ein gemeinsames Gebet auf Latein. Es sei ihm ein großer Trost, dass die Kardinäle seine engsten Mitarbeiter seien. Er nehme ein Joch auf sich, das weit über seine Kräfte hinausgehe, wie es bei jedem der Fall wäre, so Leo XIV. Er nutzte die Gelegenheit auch, um dem 91-jährigen Kardinaldekan Giovanni Battista Re für seine Hilfe zu danken – mit der Bitte um Applaus. Auch für den Kardinalkämmerer Kevin Farrell gab es Dankesworte für seine „wertvolle und herausfordernde Rolle“.
Große Einigkeit bei Wahl
Mehrere Kardinäle berichteten, dass die Wahlentscheidung im Konklave am Ende sehr schnell und in großer Einigkeit gekommen sei. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, einer der häufig genannten Kandidaten, zeigte sich in einem Brief an eine Tageszeitung in Vicenza, seiner italienische Heimat, von der Gelassenheit des neuen Papsts beeindruckt.
Papst Leo XIV. hat aus Sicht des Trierer Bischofs Dr. Stephan Ackermann Verantwortung für die gesamte Welt übernommen. Ackermann betonte am 12. Mai in seinem Gratulationsschreiben an das neue Kirchenoberhaupt: „Mit der ganzen Ortskirche von Trier verspreche ich Ihnen mein beständiges Gebet für den Dienst, den Sie mit dem Amt des Papstes für die universale Kirche, ja in einem gewissen Sinn für die gesamte Weltgemeinschaft übernommen haben.“ Vor der feierlichen Amtseinführung von Leo XIV. am 18. Mai verwies der Bischof zudem auf vorangegangene Begegnungen.