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Neuer Domorganist:Ich bin jetzt in Trier „dahemm“

Das „Schwalbennest“ im Trierer Dom ist seit fast zwei Monaten der Arbeitsplatz von Marcel Eliasch. Mit dem Antrittskonzert am 23. November stellt sich der neue Domorganist offiziell vor.
Domorganist Marcel Elisch an der Schwalbennestorgel.
Datum:
16. Nov. 2025
Von:
Christine Cüppers

Einen passenden Termin für das Antrittskonzert zu finden, sei gar nicht so einfach gewesen, erzählt Marcel Eliasch im Gespräch mit dem „Paulinus“. Zunächst habe er sich im Oktober die Zeit genommen, die Domorgel näher kennenzulernen. Die Trauerzeit Anfang November sei wie auch der Advent nicht passend gewesen für das Konzert. So sei die Wahl auf den Christkönigssonntag gefallen.

Ich hoffe, dass ich die Orgel  nie komplett kennenlerne, sondern immer wieder neue Kleinigkeiten entdecken kann.

Domorganist Marcel Eliasch

Der 28-Jährige musiziert am 23. November, 19 Uhr, sein erstes Konzert auf der Schwalbennest-Orgel, die er seit 3. Oktober als Nachfolger von Josef Still spielt. „Es ist ein besonderes Verhältnis, das ich zu dem Instrument habe, das ich vorher ehrlich gesagt nicht auf dem Schirm hatte“, stellt Eliasch dar, lacht und nutzt einen Auto-Vergleich zur Beschreibung: Die Klais-Orgel sei „kein edler Rolls Royce, den man mit Samthandschuhen anfassen muss. Vielmehr kann man richtig Gas geben, dann auch langsam fahren und sich in die Kurven legen“. Gerade das mache das „sehr ehrliche Instrument mit Kanten“ interessant. „Ich hoffe, dass ich die Orgel  nie komplett kennenlerne, sondern immer wieder neue Kleinigkeiten entdecken kann“, sagt der gebürtige Paderborner. Als „Organist, der sehr stark vom Singen kommt“, hat er ein Mikrofon im Schwalbennest. „Werktags in der 9-Uhr-Messe beispielsweise singe ich den Psalm nach der Lesung selber.“ Für ihn gehöre das zur Liturgie dazu, werde als Gefühl von Gemeinschaft wahrgenommen. 

Die Musik der Gregorianik und die Improvisation nennt der Musiker als besondere Vorlieben, die sich auch in seiner Tätigkeit in Trier bemerkbar machen. So steht auf dem Programm des Antrittskonzerts nach Bachs Fantasie und Fuge in g-Moll eine kleine Eigenkomposition zu „Ave Maris Stella“, einem lateinischen Marienhymnus aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. Dabei singt die Herrenschola des Doms unter Leitung von Thomas Kiefer. In der folgenden Suite „Ave Maris Stella“ des französischen Barockkomponisten Nicolas de Grigny singt die Schola zwischen den Sätzen die Strophen des Hymnus. 

Erfolgreiche Reihen fortsetzen

Es folgt die „Legende in g-Moll“ des niederländischen Komponisten Gerhard Bunk, bevor zum Abschluss zwei Improvisationen von Eliasch erklingen. „Zur ersten verrate ich nur, dass ich sie im modernen Stil und mit afrikanischen Elementen spiele. Die zweite improvisiert im deutsch-romantischen Stil den Christkönigschoral.“ Wichtig ist dem Domorganisten, dass alle Interessierten bei freiem Eintritt willkommen sind. 
„Ich bin jetzt in Trier dahemm“, sagt der leidenschaftliche Musiker, der sich „reich beschenkt fühlt vom lieben Gott für das Talent, das er mir geschenkt hat“. Das im Gottesdienst einzusetzen, sei „Ausdruck meines Gotteslobes“, erklärt er. Gefragt nach musikalischen Plänen kündigt Marcel Eliasch an, die beiden erfolgreichen Konzertreihen der Internationalen Trierer Orgeltage und der „Musik aus dem Schwalbennest“ auf jeden Fall fortzusetzen. 

Darüber hinaus macht er schon jetzt neugierig auf das Abendlob am 25. April zum Abschluss der Heilig-Rock-Tage: Zu seinen Improvisationen an der Domorgel werde der Künstler Laurenz Theinert parallel Live-Lichtkunst gestalten. „Die Wände des Doms werden in ungewohntem ,Kleid‘ erscheinen und völlig neue Eindrücke des Kirchenraums ermöglichen“, kündigt Eliasch an.

Info

  • Sein Antrittskonzert spielt Domorganist Marcel Eliasch am Sonntag, 23. November, 19 Uhr, im Trierer Dom. Der Eintritt ist frei. 
  • Zur Kirchenmusik im Dom rund um Weihnachten und den Jahreswechsel gibt es demnächst unter www.dommusik-trier.de Infos.

Antrittskonzert Marcel Eliasch

Domorganist Marcel Elisch an der Schwalbennestorgel.
11. Nov. 2025

Der neue Trierer Domorganist Marcel Eliasch lädt zu seinem Antrittskonzert am Christkönigssonntag, 23. November, 19 Uhr, in den Dom ein. Er spielt Werke von Johann Sebastian Bach, Nicolas de Grigny und Gerhard Bunk. Auch eine Eigenkomposition steht auf dem Programm, bei der die Herrenschola des Domchors unter Leitung von Domkapellmeister Thomas Kiefer singt. Zum Abschluss spielt Eliasch eine Überraschungsimprovisation im modernen Stil sowie eine Improvisation über den Christkönigschoral im deutsch-romantischen Stil (Video: Christine Cüppers).

Vierhändiges Musizieren

Zwei Männer stehen vor einer Orgel und schauen in die Kamera
11. Nov. 2025

Vierhändiges Musizieren auf der Trierer Schwalbennestorgel: Domorganist Marcel Eliasch nutzt einen spontanen Besuch von Gereon Krahforst, Abteiorganist in Maria Laach, für eine musikalische Kostprobe für den "Paulinus". Krahforst war von 2003 bis 2011 Domorganist in Paderborn, während Eliasch - seinerzeit Messdiener und Knabensopran im dortigen Domchor - ihm oft beim Improvisieren und Konzertieren zusah und zuhörte und ihn als großes Vorbild betrachtete. "Damals dachte ich mir, Domorganist will ich auch werden! Gereon Krahforst ist gewissermaßen mein Wegbereiter", erzählt der 28-jährige frischgebackene Trierer Domorganist (Video: Christine Cüppers).