Pilgerwanderung:Hebammen der Hoffnung

Bistum. „Welche Verantwortung wächst aus dem Glauben, den wir jeden Sonntag bekennen?“ Diese Frage hat Pater Eric Riechers zu Beginn seiner Predigt zum zehnten Jubiläum der Enzyklika „Laudato si’“ in der Pallottikirche am Haus Wasserburg an die Pilgerinnen und Pilger gestellt.
Der Gottesdienst stand am Beginn eines Pilgerweges, zu dem die Schöpfungsinitiative Koblenz mit dem Themenschwerpunkt Schöpfung der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum, dem Haus Wasserburg und dem Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel eingeladen hatte. 17 Menschen machten sich zu Fuß auf den Weg zum Kloster Arenberg. Dort habe die Verantwortung für die Schöpfung zu vielen Veränderungen im Management des Geländes und der Einrichtung geführt, erklärte Barbara Schartz, Referentin im Themenschwerpunkt Schöpfung der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum.
Günter Leisch, Mitglied der Diözesankonferenz für Umweltfragen, ergänzte Denkanstöße aus der Predigt mit Bildern aus dem Schreiben „Laudato si’“, das Papst Franziskus vor zehn Jahren veröffentlicht hatte: Wir werden in der Verbundenheit mit allen Lebewesen zur universalen Familie. Und die Erde, auf der wir leben, ist unser gemeinsam bewohntes Haus.
Die Beziehung zu den Tieren war Referentin Schartz in ihrem Impuls ein Anliegen. Sie erinnerte daran, dass Menschen Tiere sehr unterschiedlich behandeln: Haustiere mit viel Liebe, bei Nutztieren wollen Menschen lieber nicht so viel über deren Lebensbedingungen wissen. „Auch von Insekten wissen wir viel zu wenig, bemerken und kennen die Tiere nicht, die im Netz des Lebens oft wichtiger sind, als wir ahnen.“ Sie plädierte dafür, mit Hilfe von Naturkundlern oder Bestimmungsapps die Tiere näher kennenzulernen.
Politische Fragen und Konsequenzen stellte Rudolf Demerath in den Mittelpunkt seines Impulses. Es sei wichtig, auch die positiven Entwicklungen zu sehen. Beispielsweise sei die Mehrheit der neu verkauften Autos in China inzwischen elektrisch. Papst Franziskus und viele andere kirchliche Stimmen riefen auf, „als Christen nicht in Angst und Verzweiflung zu geraten“, sondern „Hoffnungshebammen zu sein“.