Geistliches Zentrum:Glaubensort und Kraftquelle

Spabrücken. Das ehemalige Franziskanerkloster ist seit 1989 eine Niederlassung der Schwestern und Brüder vom Gemeinsamen Leben, das von Schwester Hildegard Hoiß geleitet wird. Gemeinsam mit Kooperator Pater Dr. Meinulf Blechschmidt sind die vier dort lebenden Schwestern in der Pfarrgemeinde St. Franziskus unter anderem in der Sakramenten- und Erwachsenenkatechese sowie in der Kinder- und Jugendarbeit tätig und gestalten Gottesdienste und Gebetszeiten.
Auch Vertreter der Bistümer Trier und Speyer mit dabei
Zu der Informationsveranstaltung begrüßte die Oberin unter anderem die Direktorin des Bereichs Seelsorge und Kirchenentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Mechthild Schabo, den Bereichsleiter Personal im Bistum Trier, Monsignore Ottmar Dillenburg, die diözesane Ordensreferentin Schwester Manisha Cheruparambil, den Speyerer Domkapitular und Regens Franz Vogelgesang sowie Vertreterinnen und Vertreter des Pastoralen Raums Bad Kreuznach.
Wir brauchen solche Orte, wo unsere Seele zur Ruhe kommt.
Friederike Salm
Hoiß erklärte: „Wir leben nach den Prinzipien der Ende des 14. Jahrhunderts in den Niederlanden entstandenen Erneuerungsbewegung ‚Devotio moderna‘, die sich durch die Aspekte einfaches, innerliches sowie gemeinschaftliches Leben auszeichnet. Uns sind das Lesen, Betrachten und die Verbreitung der Heiligen Schrift sowie die Pflege der inneren Beziehung zu Jesus Christus besondere Anliegen.“ Kernpunkte der Ordensregel, die auf den heiligen Augustinus zurückgehe, seien gegenseitige Liebe, ein Leben aus der Vergebung und Versöhnung sowie das gemeinsame Gebet.
„Seit wir hier vor 36 Jahren eingezogen sind, beleben wir ein offenes Haus und leben Gastfreundschaft. Von Anfang an sind Menschen zu uns gekommen, mit denen wir das Leben geteilt und die gefunden haben, was für diese Zeit wichtig war: Begegnung, Gespräch, gemeinsames Gebet, Zeit der Stille. Sie erfuhren Vertiefung im Glauben und oft auch Klärung für den weiteren Lebensweg.“
Sr. Hildegard ging auf einige Veränderungen im Kloster ein, machte aber deutlich: „Wir leben hier weiterhin als Gemeinschaft, mit der Offenheit und Gastfreundschaft. Wir leben als Ordensgemeinschaft mitten in einer Pfarrei. Die Möglichkeiten, die das Geistliche Zentrum bietet, darf jeder nutzen, auch über die Pfarreigrenzen hinaus.“
Persönliche Schilderungen heben Bedeutung hervor
Wie dieser gemeinsame Weg im Leben der Gemeinde und des Miteinanders in der Praxis erlebt wird, machten Menschen wie Klaus Becker aus dem Spessart, Friederike Prinzessin zu Salm Salm (Wallhausen) und das Ehepaar Jörg und Christina Fröhlich (Spabrücken) in beeindruckender Weise deutlich. „Hier ist ein Ort, wo Begegnung mit Menschen und Gottes Wort möglich ist. Solche Orte sind für unsere Kirche unverzichtbar. Spabrücken ist für uns ein Glaubensort und eine Kraftquelle geworden“, hob Becker hervor. Friederike Salm betonte, sie sei immer wieder überwältigt von der Gastfreundschaft und fühle sich wertgeschätzt: „Wir brauchen solche Orte, wo unsere Seele zur Ruhe kommt“. Das Ehepaar Fröhlich erklärte, dass es von der Klostergemeinschaft geprägt worden sei – „von Menschen, die sehr wertvoll sind, und einer Arbeit, die nicht mehr aus unserem Leben hinwegzudenken ist. Das Kloster als geistliches Zentrum ist ein Leuchtturm, der Gemeinschaft ausstrahlt. Wir sind stolz darauf, dass es sich hier in unserer Pfarrei befindet“.
Umrahmt wurde der Nachmittag von Sarah, Magdalena und Manfred Biroth mit musikalischen Klängen und einem geistlichen Impuls von Schwester Esther Kaufmann und Pater Meinulf zu einem Bild von Christel Holl.