Pilgerfahrt:„Es war ein Highlight, Papst Leo zu erleben“

Bistum. Den neuen Papst Leo XIV. live sehen, gemeinsam durch die „Heilige Pforte“ im Petersdom pilgern, die Kultur der „Ewigen Stadt“ entdecken und die italienische Küche genießen: All das hat eine Gruppe von 40 Pilgerinnen und Pilgern aus dem Bistum gemeinsam mit Weihbischof Jörg Michael Peters und Wallfahrtsleiter Joachim Waldorf erlebt.
Alle 25 Jahre ruft der jeweilige Papst ein „Heiliges Jahr“ aus, eine Tradition, die bis auf das Mittelalter zurückgeht. Ein wichtiges Element der Wallfahrten in diesen Jahren ist dann das Durchschreiten einer der vier „Heiligen Pforten“, die zu diesem Anlass in den vier großen römischen Basiliken geöffnet werden.
Die Stimmung war unglaublich.
Weihbischof Peters
Weihbischof Peters konnte den Weg vom Engelspalast bis zur Heiligen Pforte im Petersdom gleich zwei Mal erleben: einmal mit der Bistumsreisegruppe und einmal mit den rund 47 Mitgliedern des Trierer Domchores. Die Besuche beider Gruppen überschnitten sich teilweise. „Es war alles top organisiert. Viele Ehrenamtliche helfen dort als ‚Voluntari‘, nehmen die Pilger in Empfang, verteilen Pilgerbüchlein und bahnen den Weg“, berichtete Peters.
Vierstimmig singend habe der Domchor die Strecke zurückgelegt – und wurde dabei von vielen Passanten mit neugierigen und bewundernden Blicken gewürdigt. Das Highlight für den Weihbischof und die Bistumspilgergruppe sei die zweite Generalaudienz des frisch gewählten Papstes am Mittwochvormittag gewesen. Um Leo XIV. live zu erleben, hatten sich Zehntausende Gläubige versammelt. „Die Stimmung war unglaublich“, schwärmte Peters. Er habe am Rande der Fahrt des Papstes durch die Menge einige persönliche Worte mit Leo XIV. wechseln können. Auch eine Herzensbotschaft habe er übermittelt, berichtet der Weihbischof: dass die deutsche Kirche ihren Weg mit dem Papst und seiner Hilfe an der Seite gehen wolle. Grüße vom neuen Papst für einen gemeinsamen Bekannten habe er mit ins Heimatbistum genommen.
Besuche gut planen
Neben der Audienz standen auf dem Programm der Gruppe Besuche von Sankt Paul vor den Mauern und der Pilgerkirchen von Tre Fontane, jenem Ort, an dem der Apostel Paulus im Jahr 67 n. Chr. den Märtyrertod durch das Schwert erlitten haben soll. Eine besondere Pilgermesse feierten die Wallfahrer in den Grotten des Petersdoms, den sie genau wie die Vatikanischen Museen bei einer Führung sehr ausführlich kennenlernten.
Ein Genuss, in den die Domchor-Gruppe nicht mehr kommen sollte: „Uns war nicht bewusst, dass das größte Radrennen Italiens, der Giro d’Italia, genau am 1. Juni in Rom endete und die Stadt sich zudem auf den Nationalfeiertag am 2. Juni mit riesigen Militärparaden, Flugzeugvorführungen und so weiter vorbereitete“, sagte Peters rückblickend. „Die Stadt war einfach proppenvoll, alle Sehenswürdigkeiten waren komplett ausgebucht oder es gab lange Wartezeiten.“
Anderen Pilgergruppen gebe er deshalb den Rat: „gut vorausplanen, schauen, welche Events sonst noch stattfinden, Tickets lange vorher und vielleicht eher für unter der Woche buchen.“ Trotzdem kamen die Sängerinnen und Sänger nicht zu kurz: Einige Mitglieder besuchten das Studio von „Radio Vatikan“ und waren dort als Interviewgäste gefragt. Unter Leitung von Thomas Kiefer und an der Orgel begleitet von Ulrich Krupp gab der Domchor schließlich noch ein stimmungsvolles Konzert in der Deutschen Nationalkirche Santa Maria del’Anima.