Nachtwallfahrt:Bewegung und Impulse in herrlicher Landschaft

Hargesheim/Spabrücken. Rund 80 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern machten sich im Mai gemeinsam und in hochherrschaftlicher Begleitung auf den Weg in den Marienwallfahrtsort: Die Nachtwallfahrt wurde begleitet von einer Königsfigur des Bonner Bildhauers und Diakons Ralf Knoblauch.

Verschiedene Impulse zum Thema „Würde“ luden entlang der Strecke dazu ein, über den Menschen als Ebenbild Gottes nachzudenken und sich mit anderen darüber auszutauschen. „Besonders fand ich bei dieser Wallfahrt, dass uns ein König aus Holz begleitet hat. Dieser König steht symbolisch dafür, dass jeder Mensch in den Augen Gottes ein König ist. Also ist jeder von uns etwas ganz Besonderes!“, hob der Achtklässler Alessandro Christ hervor. Der gleichaltrige Ivo Dreher ergänzte: „Die verschiedenen Stationen entlang der Route haben mich ganz still werden lassen.“

Ein besonderer Höhepunkt war ein von drei Schülerinnen vorgestellter Impuls in der Kirche von Wallhausen, der zu einer kleinen Andacht erweitert wurde, sowie eine Eucharistiefeier zum Abschluss der Wallfahrt.

Für die evangelische Schulpfarrerin Abigajil Bock war die bereits in den Vorjahren durchgeführte Nachtwanderung einmal mehr eine außergewöhnliche Erfahrung „mit vielen offenen Begegnungen, Momenten der Stille und einem spürbaren Miteinander“.

Sich selbst und anderen mit neuer Würde begegnen

Die Seelsorgerin fügte hinzu: „Der Mensch ist geschaffen als Ebenbild Gottes. Das ist eine große Zusage – aber auch eine Zumutung, denn oft fühlen wir uns alles andere als königlich. Und trotzdem ist da diese hartnäckige, leise Stimme, die sagt: Doch. Du bist gemeint. Du bist königlich! Wer das glaubt, kann sich selbst und anderen mit neuer Würde begegnen. Zwar nicht mit einer Krone auf dem Kopf – aber vielleicht mit einer Haltung im Herzen.“

Bocks katholischer Amtskollege Dr. Thomas Deutsch fügte hinzu: „Unsere Nachtwallfahrt ist wirklich ein schönes Format: man hat dabei viel Bewegung in einer herrlichen Landschaft und gute Impulse zum Nachdenken mit einer großen Zahl junger Menschen. Wir sind durch die Königsfigur daran erinnert worden, dass wir alle Ebenbilder Gottes und damit seine Mandatsträger sind. Wir dürfen und müssen souverän unsere Welt und Gesellschaft gestalten. Unser Vorbild ist und bleibt dabei natürlich Jesus Christus. Er zeigt uns, wozu wir Menschen in der Lage sind.“

Als Gesamtschulleiter freute sich Frank Klemm über die rege Beteiligung der Pilgerinnen und Pilger sowie darüber, dass diese den königlichen Wegbegleiter schnell in ihr Herz schlossen und ihn abwechselnd elf Kilometer bis nach Spabrücken trugen.