Neue Räume:Begegnung und Austausch in besonderen Lebenslagen

St. Wendel. Die ökumenisch ausgerichtete Einrichtung, die unter anderem vom Dekanat St. Wendel, dem Caritasverband Schaumberg-Blies und der Marienhaus-Gruppe mitgetragen wird, verfügt in der Luisenstraße 28 neben ihren bereits zuvor dort angesiedelten Büros nun auch über einen „Ort der Begegnung und des Austauschs für Menschen in besonderen Lebensumständen“, wie es der evangelische Ruhestandspfarrer und ehrenamtliche Vorsitzende der Hospizhilfe, Gerhard Koepke, formulierte.
In hellen, freundlichen und mittels mobiler Trennwände auch flexibel gestaltbaren Räumlichkeiten stünden dort jetzt 220 Quadratmeter für die Beratungs- und Qualifizierungsarbeit zur Verfügung. Neben Fortbildungsangeboten sollen unter anderem weitere Veranstaltungen für die aktuell 84 ehrenamtlichen Hospizbegleitkräfte stattfinden, beispielsweise gemeinsame Frühstückstreffen, sogenannte „Oasentage“ zur Entspannung oder die Ehrung langjähriger Ehrenamtlicher.
Thema gehört in die Mitte der Gesellschaft
Zudem soll das Hospizzentrum Raum bieten für Infoveranstaltungen rund um den Themenkomplex „Sterben, Tod und Trauer“, denn die Beschäftigung damit gehöre „in die Mitte der Gesellschaft“, betonte Koepke bei der Einsegnung des neuen Zentrums. Er nahm sie gemeinsam mit dem katholischen Ruhestandspfarrer Erwin Recktenwald vor, der in Vertretung von Dechant Klaus Leist vom Pastoralen Raum St. Wendel gekommen war.
Auch Angebote für Angehörige wie ein Trauercafé und ein Kochkurs für trauernde Männer seien Ideen, die in den neuen Räumlichkeiten ausprobiert werden sollen. Pfarrer Ulrich Kräuter von der evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel-Illtal unterstrich in seiner Ansprache seitens der beiden Kirchen bedauernd, dass sich der gesellschaftliche Diskurs heutzutage vor allem um „Steigerungserzählungen“ drehe. Es sei jedoch ein ureigener christlicher Gedanke, „dass man auch die Hände öffnen muss, um loszulassen“.