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Nicht nur eine Sache der theologischen Argumentation

Foto: Bistum
Gesprächsrunde beim Forum „Frauen:Perspektiven“.

Nicht nur eine Sache der theologischen Argumentation

Von: jr/cs | 26. Juli 2015
200 Interessierte diskutieren die „Frauen-Frage“. Bischof Ackermann sagt, er wolle mit der emotionalen Seite des Themas „aufmerksamer umgehen“.

„Zufrieden und bereichert“ geht Bischof Dr. Stephan Ackermann aus dem Forum „Frauen: Perspektiven“, das am 17. und 18. Juli an der Deutschen Richterakademie in Trier stattgefunden hat. Rund 200 Interessierte, darunter etwa ein Fünftel Männer, hatten am dritten thematischen Forum aus Anlass der Bistumssynode teilgenommen.

Ackermann nannte in einem abschließenden Pressegespräch Punkte, die ihm besonders deutlich geworden seien in den Perspektivgesprächen und der Diskussion. Zum einen wolle er mit der emotionalen Seite des Themas „aufmerksamer umgehen“. Die „Frauen-Frage“ sei nicht nur eine Sache theologischer Argumentation, sondern immer auch „erfahrungsgetränkt – positiv wie belastend“. „Zurücksetzungen, Verletzungen, Enttäuschungen“ stießen auf hohe Einsatzbereitschaft, Ideen und Visionen. Angesprochen auf den Diakonat der Frau sagte der Bischof, im Gegensatz zur Frage des Frauenpriestertums sei diese Frage theologisch nicht endgültig entschieden. Hier habe das Forum sehr deutlich gemacht, dass es um das diakonische Amt, um eine „sakramentale Verankerung des Diakonischen in der Kirche auch bei den Frauen“ gehe.

Für ihn sei das stärkere Thema jedoch, Frauen in Leitungsverantwortung zu bringen. Daran wolle man weiterarbeiten und müsse „auf niemanden warten“. Die Frage sei: „Wo gibt es Möglichkeiten, Macht zu teilen?“ Dabei gehe es jedoch nicht nur um den Anteil an Frauen in Führungspositionen oder eine Frauenquote, sondern insgesamt um die Frage von „partnerschaftlicher Führungskultur im Raum der Kirche“.

Dies habe auch eine gesellschaftliche Dimension. Ackermann nannte als Möglichkeit, Führungsstellen im Tandem zu besetzen. Auch in den Pfarreiengemeinschaften müsse nach Möglichkeiten „geteilter Verantwortung“ geschaut werden und eben nicht nur nach Bereichen, die vom leitenden Pfarrer delegiert würden. Wichtig sei die gezielte Förderung von Frauen. Bei Leitungsfunktionen müsse auf eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf geachtet werden. Zwar seien in der bischöflichen Verwaltung bereits 19 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt, doch es sei sicher hilfreich, die vorhandenen Instrumente im Bistum zu überprüfen.

Rita Schneider-Zuche vom Diözesan-Caritasverband und Horst Drach vom Bischöflichen Generalvikariat Trier, die die Vorbereitungsgruppe des Forums geleitet hatten, zeigten sich ebenfalls zufrieden mit dem Verlauf des Forums.

Drach erinnerte daran, dass der Ausgangspunkt aller Überlegungen die biblische Grundlage „Männlich und weiblich schuf er sie“ gewesen sei. Auch wenn bei der Vorbereitung die Frauenperspektive im Vordergrund gestanden habe, sei durch die Beteiligung von Männern auch die maskuline Sicht im Blick gewesen. Er betonte, an einigen Stellen sei die partnerschaftliche Übernahme von Leitungsfunktionen bereits verwirklicht. Zudem bearbeite der Strategiebereich Personal im Generalvikariat das Thema Frauenförderung gezielt.

Schneider-Zuche sagte, es sei richtig gewesen, das Thema zu weiten und nicht auf die Frage des Zugangs für Frauen zu Amt und Weihe zu beschränken. Die Themenfelder „Frauen und Männer als Geschöpfe Gottes“, „Frauen und Männer in der Gesellschaft“, „Frauen in Amt, Leitung und Verantwortung“ und „Frauen und Weihe“ seien gleichermaßen angenommen worden. Die dialogisch angelegten Gespräche hätten einen Perspektivwechsel ermöglicht und die Chance geboten, andere Meinungen und Zugänge zu hören und diskutieren. Schneider-Zuche nannte auch die Programmgestaltung mit Musik, dem „visuellen Protokoll durch Graphic Recording“, Poetry Slam und Austausch gelungen. Drach und Schneider-Zuche betonten, es habe viele konkrete Vorschläge gegeben, an denen es nun weiterzuarbeiten gelte.




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