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Unter die Oberfläche schauen

Foto: Bianca Jung
Das Kleid Mariens ist eines der Aachener Heiligtümer. Josefine Koster (rechts) vom Besucherdienst des Bistums Trier hatte die Ehre es zu zeigen.

Unter die Oberfläche schauen

Von: Bianca Jung | 6. Juli 2014
Tausende sind zur Heiligtumsfahrt nach Aachen gepilgert. Eine 350-köpfige Wallfahrergruppe aus dem Bistum Trier ist gemeinsam mit Bischof Ackermann dabei gewesen.

Bunte Regenschirme, Umhänge und Regenjacken prägen das Bild auf dem Aachener Katschhof. Mit Blick auf den Dom stehen die Pilger im strömenden Regen und feiern die Messe mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann.

"Pilgern bei schönem Wetter kann jeder, doch erst bei Regen wird eine Wallfahrt erfüllend", sagte Ackermann. Am 28. Juni hatten sich rund 350 Menschen aus dem Bistum Trier frühmorgens auf den Weg gemacht nach Aachen zur Heiligtumsfahrt, die unter dem Motto "Glaube in Bewegung" stattfand. An diesem Tag waren besonders die Gläubigen aus dem Bistum Trier eingeladen sowie die Senioren, die Verbände und die Jugend.

Trierer Domkapitel zu Gast in Aachen

Zur Reisegruppe aus der Moselstadt gehörten neben vielen Helfern des Besucherdienstes auch die Weihbischöfe Robert Brahm und Jörg Michael Peters, die beiden emeritierten Weihbischöfe Leo Schwarz und Dr. Alfred Kleinermeilert sowie das gesamte Trierer Domkapitel.

"Zwischen Aachen und Trier gibt es eine innere geistige Verbindung", sagte Ackermann und spielte auf den Heiligen Rock in Trier sowie die Reliquien des Aachener Doms an. Pilger seien auf der Suche nach dem Konkreten, doch die Herausforderung des Glaubens sei es, tiefer zu gehen und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, sagte Ackermann. Eine Wallfahrt sei daher immer eine "Sehschule", bei der die Wallfahrer sehen lernten, was unter der Oberfläche verborgen liege. Denn "was man mit den Augen sieht, verbirgt mehr als es offenbart", führte Ackermann aus. Nach der Messe konnten die Pilger im Aachener Dom die Heiligtümer verehren und eine der drei Dauerausstellungen über Karl den Großen besichtigen.

Hans-Walter Anell aus Merzig ist einer der Pilger aus dem Bistum Trier. Wallfahrtstage sind für den 70-Jährigen ein Ruhepol in seinem Leben. Am meisten berührt hätten ihn "einzelne Gläubige, wie sie ihre Andachtsgegenstände an die Heiligtümer richteten und wie ich darin die tiefe Gläubigkeit sehen konnte". Er sei erfreut darüber, dass so viele mit dabei gewesen seien und "ein Beispiel nach außen geben, dass man Glauben fröhlich praktizieren kann". Irmgard Wagner aus Konz wollte schon lange wieder nach Aachen. "Eine Wallfahrt habe ich noch nie gemacht", erzählte die 74-Jährige. Gefallen hätten ihr vor allem der Gottesdienst am Vormittag sowie die Reliquienverehrung im Dom. "Wie ruhig die Ausstellung der Reliquien ablief, obwohl so viele Menschen im Dom waren", berichtete der 42-jährige Michael Hildenbrand aus Grafschaft. Besonders die verschiedenen Gruppen bei der Verehrung zu erleben habe ihn beeindruckt.

Den Abschluss des Pilgertages bildete eine Vesper in der Kirche St. Peter mit Weihbischof Peters. "Wenn Glaube uns in Bewegung bringt, ist es längst unser Gott, der in Bewegung ist, uns das Heil zu bringen", sagte Peters, bevor sich die Pilger wieder auf den Heimweg machten.

Die Aachener Heiligtumsfahrt findet alle sieben Jahre statt, in diesem Jahr vom 20. bis 29. Juni. Zu diesem Ereignis werden die vier Aachener Heiligtümer im Aachener Dom gezeigt. Die Reliquien sind alte Stoffe, die bezeichnet werden als das Kleid Marias, die sogenannten Windeln Jesu, das Tuch, in das man den Kopf des heiligen Johannes des Täufers nach der Enthauptung barg und das Lendentuch Jesu, das er am Kreuz getragen haben soll.

Heiligtumsfahrt Aachen


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