Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier

Paulinus - Kopfbereich:

Paulinus - Inhalt:
Paulinus - Hauptinhalt:
Ein Geschenk für die Kirche

Foto: Ernst Mettlach
Blumensträuße zur Gabenbereitung im Gottesdienst.

Ein Geschenk für die Kirche

Von: Ingrid Fusenig und Judith Rupp | 10. Mai 2015
420 Ordensfrauen und -männer aus dem Bistum Trier sind zum Vortrag von Bischof Dr. Felix Genn (Münster) am 23. April zum „Tag der Orden“ bei den Heilig-Rock-Tagen gekommen. Für Prälat Dr. Georg Holkenbrink, Bischofsvikar für die Orden, war die hohe Anmeldungszahl ein „freudiger Grund auszuweichen“. Und zwar von der Promotionsaula des Priesterseminars Trier in das große Zelt, das im Hof aufgebaut war. So hieß es für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zunächst Stühle schleppen. Dann bewiesen Holkenbrink und der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann ebenfalls Improvisationstalent: Denn, wie Ackermann verriet, steckte der Kollege aus Münster noch im Stau, „und da haben wir verabredet, wechselseitig so lange zu reden, bis er kommt“.

Jahr des geweihten Lebens

Über „Das Ordensleben – ein Geschenk für die Kirche“ sprach der frühere Trierer Weihbischof und heutige Bischof von Münster, der auch Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Bischofskonferenz ist. Genn erinnerte an das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr des geweihten Lebens“ und sparte in seinem Vortrag auch Problemfelder nicht aus:
Gibt es Christen, die „vollkommener“ sind als andere? Sind nicht alle Christen zur Heiligkeit berufen? Wie steht es mit denen, die es nicht schaffen, von weltlichen Begierden loszulassen? Wie ist es mit der Armut? Auch wenn das Lebenszeugnis, das Ordensleute gäben, oft dankbar angenommen werde, würde die Lebensform doch hinterfragt, sagte Genn: „Da kann es durchaus sein, dass Menschen sehr dankbar sind für den Dienst von Ordensschwestern in Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Einrichtungen, dass sie sich bei den indischen Schwestern bedanken, wie gut es sei, dass sie bei uns lebten. Aber wehe, es kommt eine Tochter oder ein Sohn in der Familie mit dem Ansinnen, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten – das kann das familiäre Leben durchaus aufwirbeln, möglicherweise aus dem inneren Bewusstsein, so fromm sei man in der Familie ja schließlich nicht gewesen.“ Laut Felix Genn mag es auch Menschen geben, „die glauben, dass beim Rückgang der Zahlen irgendwann der Nullpunkt erreicht sein wird und der Letzte oder die Letzte das Licht ausmacht“.

Genn appellierte an die Ordensleute, eine hohe Sensibilität für alle zu entwickeln, die arm und bedrängt sind, eine „zu verbürgerlichte, in Strukturen denkende Kirche“ aufmerksam zu machen auf „Wunden, die leicht übersehen werden“. Dies geschehe nicht, um dem sozialen Wirken einen frommen Anstrich geben, sondern „weil Ihr Herz, erfüllt von Liebe, Sie dazu drängt“.

Sie genießen an diesem Tag die große Gemeinschaft

Im anschließenden Austausch mit den beiden Bischöfen und mit Schwester M. Scholastika Jurt (Arenberger Dominikanerinnen Koblenz) ging es um Fragen wie „Bleiben wir an den vielen kleinen Feuerstellen stehen? Oder gibt es die Möglichkeit, gemeinsam Feuerstellen mit Brennstoff zu versorgen?“ Eine Schwester sagte, sie werde immer wieder gefragt: Wie viele seid ihr noch? „Dieses Noch kann ich nicht leiden. Denn: Wir sind da!“ Es gehe nicht allein um Quantität, sondern um Qualität und innere Größe.

Dennoch: Viele Ordensleute  genossen es, einmal in „großer Gemeinschaft“ den Austausch zu pflegen. Dabei war viel positive Energie zu spüren: Die 84-jährige Schwester Therita etwa freut sich immer wieder darüber, wie bereichernd die Menschen das Angebot im Schönstatt-Zentrum Koblenz-Metternich erleben.

Im abschließenden Pontifikalamt betonte Bischof Ackermann, die Ordensleute gehörten zum „Schatz des Bistums“. Zur Gabenbereitung brachten die Ordensleute sieben Blumensträuße an den Altar, die symbolisch für die über 70 Ordensgemeinschaften mit rund 2000 Ordensfrauen und
-männern stehen – und eine Kerze, die der Bischof segnete. Die Ordensleute wollten „Licht sein in der Welt“. Die Kerze wird künftig in der Trierer St. Gangolf-Kirche vor dem Allerheiligsten brennen.

  • Lesen Sie...
    den Blickpunkt "Auf der ganzen Welt zu Hause" in der gedruckten Ausgabe. Rund 6000 Steyler Missionare suchen und finden ihre Aufgabe in über 70 Ländern der Erde.



Paulinus - Marginalinhalt:

Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2024

Die nächste „Paulinus“-Leserreise führt vom 28. September bis 5. Oktober nach Kroatien. Die dalmatinische Küste Kroatiens zählt zu einer der malerischsten Europas. Unzählige vorgelagerte Inseln, herrlich verträumte Buchten, ein kristallklares Meer sowie die einzigartigen Städte Dubrovnik, Split und Trogir (deren Altstädte stehen unter dem Schutz der Unesco) werden Sie verzaubern.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


Einfach Leben

Ein eigenes Haus, ein Auto, regelmäßiger Urlaub, Fernreisen, ein möglichst gut gefülltes Bankkonto. So sah lange Zeit der Traum vom Wohlstand aus. Doch immer mehr setzt sich heute die Erkenntnis durch: „Viel haben“ heißt noch nicht „gut leben“, und „weniger ist vielleicht mehr“. In Zusammenarbeit mit Barbara Schartz vom Themenschwerpunkt Schöpfung bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum beleuchten wir das Thema in einer lockeren Serie und stellen Menschen vor, die für Veränderung eintreten oder anders leben.


Synode im Bistum Trier

Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



Video

  • "Der kleine Otto und die Törtchenfabrik"
    Spaß beim Lesen, das wünscht Julia Hansjosten den kleinen und großen Leserinnen und Lesern ihres ersten Kinderbuches. Im Video verrät die Autorin, worum es in "Der kleine Otto und die Törtchenfabrik" geht (Video: Christine Cüppers).
  • "Begrüßungsvideo" Heilig-Rock-Tage 2024
    Isabell Krohn und Dario Tumminelli haben das Programm der 24. Ausgabe des Bistumsfestes vorgestellt und laden herzlich dazu ein. Sie stehen unter dem Leitwort "Mit Dir!" und halten ein umfangreiches geistliches und kulturelles Programm bereit (Video: Sarah Schött).
  • Madonnenausstelung Koblenz
    Der belgische Sammler Alex Poignard hat seinen Madonnen-Schatz dem Landesmuseum Koblenz vermacht. Ein auserlesener Teil seiner riesigen Sammlung wird noch bis 7. April auf der Festung Ehrenbreitstein gezeigt (Video: Constanze Haubrich).
  • Nikolausaktion
    Bereits zum 50. Mal machen sich Studierende der katholischen Theologie in Trier auf den Weg, um als Nikoläuse und Engel Familien und soziale Einrichtungen zu besuchen. Warum ihnen das Nikolausfest wichtig ist und was sie antreibt, bei der Aktion mitzumachen, erzählen Dustin und Francesca im Video (Video: Constanze Haubrich).
  • Engelausstellung Museum am Dom
    Sie gehören – nicht nur – in die Advents- und Weihnachtszeit. Engel sind beliebt bei glaubenden Menschen, aber auch bei denen, die nicht glauben. Das Museum am Dom in Trier widmet den „himmlischen Heerscharen“ seine diesjährige Sonderausstellung bis 28. Januar 2024. Dabei zeigt es, dass die Ursprünge geflügelter Wesen in der Antike zu finden sind (Video: Christine Cüppers).
  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




Paulinus - Fuss: