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Stellungnahmen nach Rom geschickt

Foto: Helmut Thewalt/Bistum Trier
Insgesamt könne er bislang von einem unkomplizierten und guten Austausch mit dem Vatikan sprechen, sagt Bischof Ackermann.

Stellungnahmen nach Rom geschickt

21. Januar 2020
Herr Bischof, Sie haben die erbetenen Stellungnahmen an die Kleruskongregation und an den Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte geschickt. Was haben Sie den römischen Behörden geschrieben?
In beiden Schreiben stelle ich den Weg dar, den wir im Bistum Trier mit und seit der Diözesansynode gegangen sind. Die Überlegungen, die hinter dem Umsetzungsgesetz stehen, sind ja nicht einem mutwilligen Wunsch nach Veränderungen entsprungen. Sie sind der Versuch, auf die Herausforderungen der Zeit zu antworten. Es geht nicht bloß um eine Reform von Strukturen. Wir wollen eine Kirche, die stärker missionarisch und diakonisch ausgerichtet ist.
In meiner Stellungnahme an die Kleruskongregation habe ich vor allem die Rolle der Priester in den neuen Pfarreien beschrieben. Im Schreiben an den Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte geht es stärker um das Bild der Pfarrei: wie sie die missionarische und diakonische Sendung verwirklichen kann, wie die Orte von Kirche die Pfarrei als Gemeinschaft von Gemeinschaften bestimmen und wie Christinnen und Christen im Leitungsteam oder den Gremien mitwirken und mitbestimmen können.
Die Kleruskongregation hat nach der künftigen Gestalt des priesterlichen Dienstes gefragt. Was haben Sie dazu geschrieben?
Priestersein im Bistum Trier kann sich künftig in größerer Bandbreite und charismenorientierter entfalten, weil nicht jeder Priester „zwangsläufig" Pfarrer werden muss. Ich erhoffe mir von dieser Weitung des Priesterbildes, dass dadurch der priesterliche Dienst im Bistum für junge Männer neu an Attraktivität gewinnt. Dies signalisieren mir auch Priesterkandidaten, die durchaus nicht darauf festgelegt sind, „Pastor" im traditionellen Sinn werden zu wollen.
Der Pfarrer ist nach dem Modell in ein Leitungsteam eingebunden. Nimmt ihm das nicht seine besondere Stellung als „Hirte seiner Herde“?
In der Tat sieht die Synode vor, dass in den Pfarreien Leitung kollegialer als bisher wahrgenommen wird. Dieses Anliegen entspricht nach meiner Auffassung der immer wieder geäußerten Mahnung von Papst Franziskus, die Glieder des Volkes Gottes stärker zu beteiligen und die Gefahr des Klerikalismus zu bekämpfen. Dabei bleibt die besondere Verantwortung des Pfarrers, die ihm aufgrund von Weihe und Beauftragung durch den Bischof zukommt, unbenommen. Verbindlicher als bisher sollen aber die grundlegenden Ziele und Entscheidungen vom pastoralen Leitungsteam und dem „Rat der Pfarrei“ gemeinsam besprochen werden. Diese gemeinsam getragene Verantwortung soll nicht nur dazu beitragen, der Gefahr eines klerikalistischen Umgangs mit den Mitarbeitern und Pfarrangehörigen zu wehren. Sie stellt für den Pfarrer zugleich eine hilfreiche Entlastung dar in einer Zeit, in der nicht zuletzt aufgrund der Krise durch den sexuellen Missbrauch die Glaubwürdigkeit der Priester außerhalb und innerhalb der Kirche massiv infrage gestellt ist und die Priester unter starker Beobachtung der Öffentlichkeit stehen.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich stehe seit der Aussetzung des Umsetzungsgesetzes in schriftlichem und telefonischem Kontakt mit den römischen Stellen. Natürlich habe ich angeboten, dass ich zu persönlichen Gesprächen nach Rom kommen werde. Insgesamt kann ich bislang von einem unkomplizierten und guten Austausch sprechen. Einen Zeitplan gibt es noch nicht; aber deswegen muss niemand die Hände in den Schoß legen: Wir sind jeden Tag dazu herausgerufen, unseren Glauben zu bezeugen und zu leben. Und ich lade dazu ein, gerade auch vor Ort zusammen
mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern über die vielfältigen Impulse, die uns das Synodendokument gibt, im Gespräch zu bleiben.

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