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Abiy Ahmed ausgezeichnet

Foto: KNA
Äthiopiens Präsident Abiy Ahmed wurde Anfang 2019 von Papst Franziskus im Vatikan empfangen. Jetzt ist Abiy Friedensnobelpreisträger.

Abiy Ahmed ausgezeichnet

Von: red/KNA/bs | 20. Oktober 2019
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an den Ministerpräsidenten von Äthiopien, Abiy Ahmed.

Er wird für seinen „entscheidenden“ Einsatz zur Lösung des Grenzkonflikts zwischen Eritrea und Äthiopien ausgezeichnet, wie das Norwegische Nobelkomitee am 11. Oktober in Oslo mitteilte. Im Juli 2018 unterzeichneten die beiden Länder einen Friedensvertrag, der den jahrzehntelangen Streit offiziell beendete.

Abiy (43) habe bereits bei seinem Amtsantritt im April 2018 signalisiert, dass er die Friedensgespräche mit dem Nachbarland fortsetzen wolle, hieß es in der Begründung zur Preisvergabe. In enger Kooperation mit dem eritreischen Präsidenten Isaias Afwerk habe er rasch die Leitlinien fürdas Friedensabkommen erarbeitet. Die Kompromissbereitschaft des äthiopischen Regierungschefs habe auf dem Weg zum Durchbruch eine maßgebliche Rolle gespielt. Zudem habe sich Abiy auch in anderen Regionen Afrikas für Frieden und Versöhnung eingesetzt, lobte das Nobelkomitee.

Insgesamt waren nach Angaben des Komitees in diesem Jahr 223 Persönlichkeiten und 78 Organisationen nominiert. Der Preis ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 832 000 Euro) dotiert. Er wird als einziger der fünf Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben. Dort findet die Verleihung am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel (1833–1896), statt.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) reagierte erfreut auf die Nachricht aus Oslo: Abiy sei „eine wirklich herausragende Führungspersönlichkeit“, sagte er. „Sein Mut und seine Weitsicht sind Beispiel und Vorbild weit über Afrika hinaus.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte sich ähnlich. Deutschland werde den Weg in Richtung Frieden und Demokratie, den Äthiopien jetzt gehe, weiter nach Kräften unterstützen, versicherte er.

Für die Deutsche Bischofskonferenz gratulierte der für Flüchtlingsfragen zuständige Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Der für die Hilfswerke Misereor und Caritas zuständige Freiburger Erzbischof Stephan Burger, der kürzlich Hilfsprojekte in Äthiopien besucht hatte, verwies auf die Öffnung der Grenze zu Eritrea, die ihn an den Mauerfall in Deutschland erinnert habe. Die große gemeinsame Hoffnung der Menschen diesseits und jenseits der Grenze zeige „überdeutlich, dass sich die Zukunft nur im Miteinander und nicht im Gegeneinander gestalten lässt“.

„Das ist eine gute Entscheidung und gute Nachricht für ganz Afrika“, reagierte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von Missio Aachen und des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“, auf die Vergabe des Friedensnobelpreises an den äthiopischen Präsidenten Abiy Ahmed. „Das bedeutet auch eine Anerkennung für die katholische Kirche in Äthiopien, die den Friedens- und Aussöhnungskurs des Präsidenten von Anfang an begleitet und unterstützt hat“, erklärte Bingener weiter.

Missio hatte 2018 Vertreterinnen und Vertreter aus der Kirche Äthiopiens zum Monat der Weltmission eingeladen. Im Bistum Trier war damals  Pfarrer Tesfaye Petros als Missio-Gast unterwegs, um über die Situation in dem Vielvölkerstaat zu berichten.

Erzbischof leitet Versöhnungskommission

Äthiopien versucht als eines der ersten Länder weltweit, den „Umfassenden Rahmenplan für Flüchtlingshilfemaßnahmen“ umzusetzen, der Teil des Ende 2018 von den Vereinten Nationen beschlossenen Globalen Flüchtlingspakts ist. Zudem soll eine Versöhnungskommission unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Souraphiel, helfen, die Konflikte im Land zu befrieden.

Äthiopien ist mit rund 100 Millionen Menschen nach Nigeria der bevölkerungsreichste Staat des afrikanischen Kontinents und zählt zu den ärmsten Ländern der Erde. Das Land blickt dabei aber auf eine reiche Kulturgeschichte und auf ein 1600 Jahre altes christliches Erbe zurück.



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