„Spirituelle Energie für den Aufbruch in die Zukunft – Erbe und Auftrag des II. Vatikanischen Konzils“: Zu diesem Thema hat Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Zeitzeuge des Konzils, am 18. April in Trier gesprochen. Bei seinem Vortrag in der Liebfrauenbasilika im Rahmen der Heilig-Rock-Tage konzentrierte Lehmann sich auf die beiden ersten Kapitel des Konzilsdokumentes über die Kirche, „Lumen Gentium“, da es dort „um die richtige Weise, von der Kirche zu sprechen“ gehe und das „neue Gesicht der Kirche“ deutlich werde. Die Heilig-Rock-Tage haben dieses Jahr mit „Christus, Licht der Völker“ die Anfangsworte des Dokuments als Leitwort.
Lehmann sagte, dieses Teilstück der Kirchenkonstitution sei für das „Suchen und Finden eines neuen Gesichts der Kirche in unserer Zeit viel zu sehr vernachlässigt“ worden. Er forderte, es „im Lichte unserer gegenwärtigen Situation“ neu zu lesen und fruchtbar zu machen. Gerade weil es „ganz fundamental“ argumentiere und nicht zu sehr in die Verästelungen des kirchlichen Lebens eintrete, „ist es bemerkenswert offen auch für uns“.
Lehmann ging auch auf die stärkere Bestimmung der Kirche als „Volk Gottes“ ein. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts habe sich die Theologie beim Wesen der Kirche eher auf das Bild vom „Leib Christi“ konzentriert. Der zweite „grundlegende Begriff“ zur Beschreibung der Kirche, nämlich „Volk Gottes“, schließe die zentrale Verwendung der Kirche als „Leib Christi“ jedoch nicht aus.
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