Bei den Heilig-Rock-Tagen ist am 1. Mai eine
„Werkstatt Liturgie“ geplant. Der „Paulinus“ hat sich im Vorfeld dazu
mit dem Liturgiewisssenschaftler Prof. Dr. Marco Benini unterhalten. Das Bistumsfest findet vom 29. April bis 8. Mai statt.
„Es liegt eine dicke Kruste an starren Ritualen und Worten über dem, was wir doch eigentlich lebendig feiern sollten: Unseren Glauben. Es wäre schön, wenn unsere Gottesdienste nicht so steif und förmlich wären, wenn die Sprache verständlich und die Musik zeitgemäß wäre.“ Kritik einer Mutter, die es nicht mehr schafft, ihre Familie mitzunehmen in den Gottesdienst. Und damit ist sie nicht allein. Immer weniger Menschen gehen am Wochenende zur Kirche. Wer sich umschaut, der sucht vergebens nach jungen Gesichtern. Durch die Corona-Pandemie, das Streamen von Messen
und Uploaden von Andachten, haben sich viele den Gottesdienst schlichtweg abgewöhnt. Was also können wir tun, um Menschen für den Kirchenbesuch zu begeistern? Oder zumindest neugierig zu machen.
„Der „Paulinus“ hat sich mit Prof. Dr. Marco Benini unterhalten. Der 39jährige hat vor einem Jahr den Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier übernommen und damit die Leitung der wissenschaftlichen Abteilung des Deutschen Liturgischen Instituts (DLI) in Trier. Während der Heilig-Rock-Tage lädt der Theologe für Sonntag, 1. Mai, zu einer „Werkstatt Liturgie“ ein: „Was macht unsere Gottesdienste gut? – Impulse zur Qualität der Liturgie in und nach Corona.“
Anschließend gibt es Workshops zu verschiedenen Elementen des Gottesdienstes (Vortrag von Texten, Musik im Gottesdienst, Fürbitten verfassen, Liturgische Orte, Qualität und Liturgie). „Gottesdienst ist nur dann gut, wenn wir ihn nicht als stumme
Zuschauer feiern, sondern aktiv teilnehmen und Gott begegnen“, resümiert Professor Benini. „Gut ist es dann, wenn mein Leben und mein Leben mit Gott vorkommt. "Wir spüren, wenn ein Gottesdienst mit Liebe gestaltet wird, wenn er authentisch ist und
mich tätig teilnehmen lässt.“
Benini, der als „Visiting Professor“ an der „Catholic University of America“ in Washington gearbeitet
hat, bringt den Willkommensdienst vor der Messfeier ins Spiel, den es in anderen Ländern und
Konfessionen gibt.
Ein Team von Ehrenamtlichen könnte jeden Gottesdienstbesucher persönlich begrüßen. Man könnte auch das Weihwasser reichen: „Willkommen zum Gottesdienst. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Oder: „Willkommen, Sie sind getauft und gehören zur Gemeinde Christi.“ So schlagen es
Diskussionsimpulse des Liturgischen Instituts vor). Dieser Dienst spiegele die innere Haltung einer Pfarrgemeinde wider. Freuen wir uns über alle, die kommen, und wie zeigt sich das?