Foto: Mechthild Schneiders
Rom in Flammen: In diesem Saal zeigt das Rheinische Landesmuseum die archäologischen Reste der Plünderung Roms im Jahr 410.
So schnell vergeht der Ruhm der Welt
Von: Mechthild Schneiders | 3. Juli 2022
Weltpremiere: Die Landesausstellung „Der Untergang des
römischen Reiches“ in Trier ist die erste, die sich mit dem Thema des
Zerfalls des Weltreiches beschäftigt. Zu sehen ist sie bis 27. November
im Rheinischen Landesmuseum, Museum am Dom, Stadtmuseum Simeonstift –
und auch die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt beteiligt sich.
Es ist riesig. Das Römische Reich
erstreckt sich um die Mitte des 4. Jahrhunderts von Britannien bis
Ägypten, von Portugal bis Syrien. Seine Größe macht es nahezu
unregierbar für einen einzigen Kaiser. Als der Druck auf die Grenzen
wächst, ordnet Diokletian – von 284 bis 305 an der Macht – umfangreiche
Verwaltungsreformen an. Und er teilt die Macht: Mit der „Tetrarchie“
endet die Epoche des Prinzipats, der hohen Kaiserzeit; die Spätantike
beginnt. Und damit das Ende der Großmacht.
„Es ist DAS Kulturereignis in diesem Jahr!“
„Es ist DAS Kulturereignis in
diesem Jahr!“, schwärmt Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der
Eröffnung in der Konstantin-Basilika in Trier. Wenn sich Bischof, Stadt
und Land dort treffen, sagt sie, wisse jeder, es gebe wieder eine
wunderbare Ausstellung.
Kein
Wunder, denn erstmalig sind in einer Ausstellung Exponate zu Verfall
und Untergang des römischen Reiches zusammengeführt. Zu verdanken ist
dies der Zusammenarbeit von Land, Bistum und Stadt in Rheinischem
Landesmuseum, Museum am Dom und Stadtmuseum Simeonstift, die sich
bewährt hat. Bereits dreimal kooperierten die drei schon mit ihren
Museen bei den kulturhistorischen Landesausstellungen „Konstantin der
Große“ (2007), bei „Nero – Kaiser, Künstler, Tyrann“ (2016) und bei
„Karl Marx 1818–1883. Leben. Werk. Zeit“ (2018). Alle wurden bundesweit
und darüber hinaus beachtet – auch vom Fachpublikum. Dies sei auch bei
der aktuellen so.
„Die
Stadt Trier hat sich als Zentrum der Antike etabliert“, sagt Dreyer.
Dazu tragen auch die außergewöhnliche Qualität der römischen Bauwerke –
allesamt UNESCO-Denkmäler – und die archäologischen Funde bei, ergänzt
Innenminister Roger Lewenz, der seit einem Jahr dabei ist, ein Netzwerk
der römischen Stätten zu knüpfen. Trier sei eine Top-Adresse für die
römische Welt. Egal wo er hinkomme, sei es Pompeji, Neapel oder eine
andere historische Stadt, wenn er sage, er komme aus Trier, „gehen
überall die Türen auf“.
Die
Dimensionen der Landesausstellung sind so gewaltig wie das Römerreich:
Die drei Museum zeigen 700 Exponate aus 130 Museen und Sammlungen aus 20
Ländern auf insgesamt 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in 31
Ausstellungsräumen. Für Konzeption und Durchführung standen den Museen
5,7 Millionen Euro zur Verfügung, das Land übernimmt 3,7 Millionen. Es
wird mit mindestens 100 000 Besuchern gerechnet. Mit 400 Exponaten von 91 Leihgebern auf 1000 Quadratmetern trägt das Landesmuseum den Löwenanteil.
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Info
Der Untergang des Römischen Reiches, 25. Juni bis 27. November, beteiligte Museen: Rheinisches Landesmuseum, Museum am Dom und Stadtmuseum Simeonstift. Die drei Museen sind geöffnet Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Mehr auch zum Begleitprogramm gibt es auf https://untergang-rom-ausstellung.de. -
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