Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier

Paulinus - Kopfbereich:

Paulinus - Inhalt:
Paulinus - Hauptinhalt:
Eingeschränktes Feiern

Foto: KNA
Gottesdienst in Coronazeiten. Eine Familie sitzt am 21. Mai mit Mundschutz in der Bank bei einem Gottesdienst in der Pilgerkirche von Schönstatt in Vallendar.

Eingeschränktes Feiern

Von: KNA/bs | 31. Mai 2020
Wochenlang gab es Gottesdienste nur per Live-Stream. Als letztes Bistum ließ nun auch Magdeburg wieder öffentliche Gebete in Kirchen zu. In Frankfurt gab es nach einem Baptisten-Gottesdienst über 100 Corona-Infektionen.

Bereits Ende April waren Gottesdienste in Sachsen und Thüringen wieder möglich, andere Bundesländer folgten (der „Paulinus“ berichtete). Seit dem 25. Mai können Katholiken auch im Bistum Magdeburg wieder Messen gemeinsam mit Priester und anderen Gläubigen feiern.

Das Verbot von Zusammenkünften in Kirchen, Moscheen und Synagogen war Bestandteil von Leitlinien, auf die sich Bund und Länder am 16. März geeinigt hatten. Im April forderte die Bundesregierung die Religionsvertreter dann auf, Schutzkonzepte zu entwickeln, wie Gottesdienste unter Einhaltung der Hygieneregeln stattfinden können. Sie wurden in wenigen Tagen erarbeitet und mit den Bundesländern abgestimmt. Und so konnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einem Bund-Länder-Treffen Ende April Lockerungen auch für Gottesdienste und Andachten verkünden. Die Umsetzung lag dann bei den Ländern.

Die Schutzkonzepte variieren im einzelnen, gemeinsam ist ihnen aber, dass sie Mindestabstände vorsehen, zudem müssen die Gläubigen Masken tragen, die Mund und Nase bedecken. Weiter darf nur eine bestimmte Zahl von Menschen die Gotteshäuser betreten.

Bei vielen Kirchenvertretern und Gläubigen war die Freude über die Lockerungen groß, einige Bischöfe äußerten sich aber verhalten. Einer von ihnen war der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Unter den gegebenen Bedingungen seien die erlaubten Gottesdienste ausgrenzend, meinte er. „Nur eine geringe Zahl von Gläubigen wird nach bestimmten Kriterien zugelassen. Nicht die Kranken und Schwachen dürfen kommen, sondern nur die Starken und Gesunden.“

Bischof Feige sorgt sich weiter um Risikogruppen

Nun gab er grünes Licht: Obwohl seine Bedenken noch immer nicht wirklich ausgeräumt seien, könne er den Wunsch von Gläubigen nach zugänglichen Eucharistiefeiern und tatsächlich erfahrbarer gottesdienstlicher Gemeinschaft verstehen, schrieb er in einem am 22. Mai veröffentlichten Brief an die Katholiken seines Bistums.

Es liege ihm zudem weiterhin daran, dass diejenigen, die zur Risikogruppe gehörten, sich nicht zu Handlungen drängen ließen, die ihre Gesundheit gefährdeten.

Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann würdigte Bemühungen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Corona-Pandemie. Viele Menschen achteten gerade auf diejenigen, die Hilfe benötigten und verletzlich seien – „und wir lassen uns das was kosten, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte er am 23. Mai in der Podcast-Reihe „Himmelklar – Fürchtet euch nicht!“, die von mehreren katholischen Institutionen angeboten wird. Wenn sonst immer von einer Ellenbogenmentalität die Rede sei, sei dies ein Hoffnungszeichen.

Zu den wieder möglichen Gottesdiensten in den Bistümern sagte der Trierer Bischof, er habe die Erfahrung gemacht, dass es trotz aller Einschränkungen ganz gut funktioniere. Es sei gewöhnungsbedürftig, Menschen mit Masken in den Bänken zu sehen: „Etwa bei der Predigt kann man es nur an den Augen ablesen, ob die Menschen das aufnehmen, was ich sage, oder ob sie einschlafen.“

Insgesamt halte er die konkrete Feier des Gottesdienstes für wichtiger als zu sagen: „Wir kommen erst dann wieder zusammen, wenn wir in der Hochform feiern können, wenn es keine Beschränkungen gibt, wenn wir aus voller Kehle singen können, wenn die Kirche wieder gefüllt ist“, betonte Ackermann. In der Corona-Pandemie kämen Fragen auf wie: „Wie ist zum Beispiel der Wert der Feier der Eucharistie? Wie steht es um die Bedeutung des Sonntags?“

Über 100 Infizierte nach Baptistengottesdienst

Mindestens 107 Corona-Infektionen gab es nach einem Baptisten-Gottesdienst in Frankfurt (Stand 25. Mai). Da es in der Gemeinde viele Familien mit fünf und mehr Kindern gebe, nehme die Zahl der Ansteckungen zu Hause weiter zu, teilten die Baptisten mit. Die Betroffenen seien in häuslicher Quarantäne. Der Vereinsvorsitzende befinde sich im kritischen Zustand auf der Intensivstation und der Stellvertreter sei ebenfalls erkrankt, hieß es.



Paulinus - Marginalinhalt:

Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2024

Die nächste „Paulinus“-Leserreise führt vom 28. September bis 5. Oktober nach Kroatien. Die dalmatinische Küste Kroatiens zählt zu einer der malerischsten Europas. Unzählige vorgelagerte Inseln, herrlich verträumte Buchten, ein kristallklares Meer sowie die einzigartigen Städte Dubrovnik, Split und Trogir (deren Altstädte stehen unter dem Schutz der Unesco) werden Sie verzaubern.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


Einfach Leben

Ein eigenes Haus, ein Auto, regelmäßiger Urlaub, Fernreisen, ein möglichst gut gefülltes Bankkonto. So sah lange Zeit der Traum vom Wohlstand aus. Doch immer mehr setzt sich heute die Erkenntnis durch: „Viel haben“ heißt noch nicht „gut leben“, und „weniger ist vielleicht mehr“. In Zusammenarbeit mit Barbara Schartz vom Themenschwerpunkt Schöpfung bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum beleuchten wir das Thema in einer lockeren Serie und stellen Menschen vor, die für Veränderung eintreten oder anders leben.


Synode im Bistum Trier

Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



Video

  • "Der kleine Otto und die Törtchenfabrik"
    Spaß beim Lesen, das wünscht Julia Hansjosten den kleinen und großen Leserinnen und Lesern ihres ersten Kinderbuches. Im Video verrät die Autorin, worum es in "Der kleine Otto und die Törtchenfabrik" geht (Video: Christine Cüppers).
  • "Begrüßungsvideo" Heilig-Rock-Tage 2024
    Isabell Krohn und Dario Tumminelli haben das Programm der 24. Ausgabe des Bistumsfestes vorgestellt und laden herzlich dazu ein. Sie stehen unter dem Leitwort "Mit Dir!" und halten ein umfangreiches geistliches und kulturelles Programm bereit (Video: Sarah Schött).
  • Madonnenausstelung Koblenz
    Der belgische Sammler Alex Poignard hat seinen Madonnen-Schatz dem Landesmuseum Koblenz vermacht. Ein auserlesener Teil seiner riesigen Sammlung wird noch bis 7. April auf der Festung Ehrenbreitstein gezeigt (Video: Constanze Haubrich).
  • Nikolausaktion
    Bereits zum 50. Mal machen sich Studierende der katholischen Theologie in Trier auf den Weg, um als Nikoläuse und Engel Familien und soziale Einrichtungen zu besuchen. Warum ihnen das Nikolausfest wichtig ist und was sie antreibt, bei der Aktion mitzumachen, erzählen Dustin und Francesca im Video (Video: Constanze Haubrich).
  • Engelausstellung Museum am Dom
    Sie gehören – nicht nur – in die Advents- und Weihnachtszeit. Engel sind beliebt bei glaubenden Menschen, aber auch bei denen, die nicht glauben. Das Museum am Dom in Trier widmet den „himmlischen Heerscharen“ seine diesjährige Sonderausstellung bis 28. Januar 2024. Dabei zeigt es, dass die Ursprünge geflügelter Wesen in der Antike zu finden sind (Video: Christine Cüppers).
  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




Paulinus - Fuss: