Foto: Imago
Das Eintauchen in die virtuelle Welt macht Spaß, birgt aber auch Risiken.
Pausen fürs Mobiltelefon
Von: Lara Konrad | 2. August 2015
Soziale Netzwerke wie Facebook und WhatsApp beeinflussen das Familienleben. Welche Auswirkungen hat die ständige virtuelle Verfügbarkeit auf das soziale Miteinander in Familien? Mit dieser Frage beschäftigt sich die „Paulinus“-Lebensberatung.
Heute sind der Umgang mit den sogenannten neuen Medien und die Kommunikation über soziale Netzwerke für Kinder und Jugendliche selbstverständlich. Frühere Kommunikationswege wie das Festnetztelefon und Briefverkehr werden von den ständig und sofort verfügbaren Wegen über Handy oder Internet abgelöst. In deutschen Haushalten besaß 2012 bereits jedes zweite Kind zwischen sechs und 13 Jahren ein eigenes Smartphone (KIM-Studie 2012). Auch in der Erziehungsberatung fällt auf, dass das Thema „Kommunikation über soziale Netzwerke“ in Familien immer präsenter wird und zu vielen Konflikten führt.
Folgende Fragen ergeben sich aus dieser Entwicklung auch für die Lebensberatung: Welche Vor- und Nachteile entstehen aus der ständigen virtuellen Verfügbarkeit der Kinder und Eltern für das soziale Miteinander in der Familie? Wie können Familien dabei unterstützt werden, einen sensiblen Umgang mit den sozialen Netzwerken wie Facebook, WhatsApp und Co. zu finden?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben die Chance, durch die moderne Technik ein breites Feld zu erkunden. Daten wie Texte, Musik, Fotos und Videos können schnell und unkompliziert ausgetauscht werden. Das macht Spaß. Außerdem können sich Gruppen schnell vernetzen, um Abmachungen oder Terminvereinbarungen miteinander zu treffen. Des Weiteren müssen Kinder und Jugendliche auch für ihre Zukunft im Umgang mit dieser Technik vertraut werden. Wer hätte sich 1990 vorstellen können, dass wir heute im Beruf ohne E-Mail nicht mehr auskommen würden?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene knüpfen über die sozialen Netzwerke Kontakte, die täglich gepflegt werden können. In diesen Kontakten fühlen sie sich durch die kurze Antwortzeit wahrgenommen. Sie bekommen sofortige Aufmerksamkeit, und dadurch entsteht ein Gefühl von Zugehörigkeit.
Daneben birgt die Kommunikation über soziale Netzwerke auch Nachteile und Gefahren. Durch die ständige Verfügbarkeit der Nutzer finden Familienmitglieder häufig keine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Eltern berichten, dass ihre Kinder sogar nachts das Handy „immer mit dabei haben“.
Viele Kinder und Jugendliche erleben innerpsychischen Stress, wenn sie zum Beispiel auf Nachrichten nicht sofort antworten können. Der Wunsch dazuzugehören und nicht ausgeschlossen zu werden, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Alltägliche Abläufe und Routinen des Familienalltags werden durch die ständige Präsenz des Handys gestört. So berichten Eltern davon, dass Unterhaltungen beim Mittagessen nur noch schwer möglich sind. Das Handy ist fortlaufend im Fokus, und die realen Personen werden nur nebenbei wahrgenommen oder völlig ausgeblendet.
Des Weiteren stellen Cybermobbing, sexuelle Übergriffe Erwachsener auf Kinder sowie nicht jugendfreie, gewaltverherrlichende Videos, Fotos und Spiele eine große Gefahr dar. Auch die sorglose Weitergabe persönlicher Daten kann weitreichende negative Folgen haben. Viele Kinder sind all diesen Risiken häufig alleine ausgesetzt. Dies liegt daran, dass Eltern im Umgang mit der neuen Technologie oftmals weniger kompetent sind als ihre Kinder. Sie ziehen sich deshalb aus ihrer Verantwortung zurück und sind nicht mehr in der Lage, ihre Kinder ausreichend zu schützen.
Eine wichtige Entwicklungsaufgabe in Kindheit und Jugend besteht darin, zu lernen, auch mal alleine sein zu können und damit umzugehen. Aufkommende Langeweile oder Zeiten von Leerlauf können Kindern und Jugendlichen helfen, innere kreative Prozesse entstehen zu lassen. Diese Erfahrungen werden durch die ständige Onlinepräsenz und die andauernde Verfügbarkeit von Kommunikationspartnern erschwert.
In der Beratungsarbeit setzen sich Familien mit folgenden Fragen auseinander:
Eltern wurden und werden in allen Zeiten immer wieder mit neuen Erziehungsanforderungen konfrontiert. Durch die technischen Weiterentwicklungen des Internets und der Mobilfunktechnologie ergeben sich Chancen und Risiken. Kinder und Jugendliche sind offen und ansprechbar für Neues und probieren gerne aus. Dabei erkunden sie Möglichkeiten und erweitern ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, und das kann die gesellschaftliche Entwicklung antreiben. Eltern stehen vor der Aufgabe, sich einerseits mit der „Onlinewelt“ ihrer Kinder auseinanderzusetzen, sich über Gefahren zu informieren und ihre Kinder zu schützen. Andererseits sollten sie ihren Kindern einen sicheren Umgang mit „social networks“ aufzeigen und eine altersgerechte Nutzung ermöglichen.
Die Lebensberatung kann Eltern und ihre Kinder unterstützen und ermutigen, als Familie das Leben online verantwortungsvoll in ihren „Offlinealltag“ zu integrieren.
Folgende Fragen ergeben sich aus dieser Entwicklung auch für die Lebensberatung: Welche Vor- und Nachteile entstehen aus der ständigen virtuellen Verfügbarkeit der Kinder und Eltern für das soziale Miteinander in der Familie? Wie können Familien dabei unterstützt werden, einen sensiblen Umgang mit den sozialen Netzwerken wie Facebook, WhatsApp und Co. zu finden?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben die Chance, durch die moderne Technik ein breites Feld zu erkunden. Daten wie Texte, Musik, Fotos und Videos können schnell und unkompliziert ausgetauscht werden. Das macht Spaß. Außerdem können sich Gruppen schnell vernetzen, um Abmachungen oder Terminvereinbarungen miteinander zu treffen. Des Weiteren müssen Kinder und Jugendliche auch für ihre Zukunft im Umgang mit dieser Technik vertraut werden. Wer hätte sich 1990 vorstellen können, dass wir heute im Beruf ohne E-Mail nicht mehr auskommen würden?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene knüpfen über die sozialen Netzwerke Kontakte, die täglich gepflegt werden können. In diesen Kontakten fühlen sie sich durch die kurze Antwortzeit wahrgenommen. Sie bekommen sofortige Aufmerksamkeit, und dadurch entsteht ein Gefühl von Zugehörigkeit.
Daneben birgt die Kommunikation über soziale Netzwerke auch Nachteile und Gefahren. Durch die ständige Verfügbarkeit der Nutzer finden Familienmitglieder häufig keine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Eltern berichten, dass ihre Kinder sogar nachts das Handy „immer mit dabei haben“.
Viele Kinder und Jugendliche erleben innerpsychischen Stress, wenn sie zum Beispiel auf Nachrichten nicht sofort antworten können. Der Wunsch dazuzugehören und nicht ausgeschlossen zu werden, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Alltägliche Abläufe und Routinen des Familienalltags werden durch die ständige Präsenz des Handys gestört. So berichten Eltern davon, dass Unterhaltungen beim Mittagessen nur noch schwer möglich sind. Das Handy ist fortlaufend im Fokus, und die realen Personen werden nur nebenbei wahrgenommen oder völlig ausgeblendet.
Des Weiteren stellen Cybermobbing, sexuelle Übergriffe Erwachsener auf Kinder sowie nicht jugendfreie, gewaltverherrlichende Videos, Fotos und Spiele eine große Gefahr dar. Auch die sorglose Weitergabe persönlicher Daten kann weitreichende negative Folgen haben. Viele Kinder sind all diesen Risiken häufig alleine ausgesetzt. Dies liegt daran, dass Eltern im Umgang mit der neuen Technologie oftmals weniger kompetent sind als ihre Kinder. Sie ziehen sich deshalb aus ihrer Verantwortung zurück und sind nicht mehr in der Lage, ihre Kinder ausreichend zu schützen.
Eine wichtige Entwicklungsaufgabe in Kindheit und Jugend besteht darin, zu lernen, auch mal alleine sein zu können und damit umzugehen. Aufkommende Langeweile oder Zeiten von Leerlauf können Kindern und Jugendlichen helfen, innere kreative Prozesse entstehen zu lassen. Diese Erfahrungen werden durch die ständige Onlinepräsenz und die andauernde Verfügbarkeit von Kommunikationspartnern erschwert.
In der Beratungsarbeit setzen sich Familien mit folgenden Fragen auseinander:
- Wann möchten Familienmitglieder online sein? Wann gibt es „Offline-Phasen“ und Pausen?
- Wie können Eltern Interesse für soziale Netzwerke signalisieren und einen Einblick in das Tun ihrer Kinder bekommen?
- Inwieweit dürfen Eltern Nachrichten von Kindern lesen? Wann müssen Eltern die Privatsphäre ihrer Kinder respektieren?
- Welche klaren altersgemäßen Regeln und Grenzen müssen Eltern ihren Kindern setzen, um ihrer Erziehungsverantwortung nachzukommen?
- Welches Vorbild zeigen Eltern ihren Kindern in Bezug auf soziale Netzwerke?
- Über welche Risiken sollten Eltern informiert sein und wie können sie diese mit den Kindern oder Jugendlichen thematisieren?
Eltern wurden und werden in allen Zeiten immer wieder mit neuen Erziehungsanforderungen konfrontiert. Durch die technischen Weiterentwicklungen des Internets und der Mobilfunktechnologie ergeben sich Chancen und Risiken. Kinder und Jugendliche sind offen und ansprechbar für Neues und probieren gerne aus. Dabei erkunden sie Möglichkeiten und erweitern ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, und das kann die gesellschaftliche Entwicklung antreiben. Eltern stehen vor der Aufgabe, sich einerseits mit der „Onlinewelt“ ihrer Kinder auseinanderzusetzen, sich über Gefahren zu informieren und ihre Kinder zu schützen. Andererseits sollten sie ihren Kindern einen sicheren Umgang mit „social networks“ aufzeigen und eine altersgerechte Nutzung ermöglichen.
Die Lebensberatung kann Eltern und ihre Kinder unterstützen und ermutigen, als Familie das Leben online verantwortungsvoll in ihren „Offlinealltag“ zu integrieren.
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Lebensberatung
Insgesamt gibt es – von Ahrweiler bis Wittlich – 20 Lebensberatungsstellen des Bistums Trier, an die sich jede und jeder Ratsuchende wenden kann.
Der zuständige Arbeitsbereich im Generalvikariat wird geleitet von Dr. Andreas Zimmer. Kontaktadresse: Lebensberatung im Bistum Trier, Bischöfliches Generalvikariat, Hinter dem Dom 6, 54290 Trier, Telefon (06 51) 71 05-2 79, E-Mail beratung@bgv-trier.de, Internet www.lebensberatung.info.
Viele weitere Beiträge der Lebensberatung sind in der "Paulinus"-Rubrik „Lebensberatung im Paulinus“ zu finden.
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