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"Klarheit, wie wir weitergehen wollen"

Foto: KNA
Kardinal Marx äußert sich zum Synodalen Weg.

"Klarheit, wie wir weitergehen wollen"

28. Januar 2020
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat erneut vor überhöhten Erwartungen an die katholische Reformdebatte in Deutschland gewarnt und sich gegen Vorbehalte zur Wehr gesetzt.

"Wir wollen die Kirche nicht neu erfinden", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview für die deutschen Bistumszeitungen. Dass die Deutschen angeblich eine Loslösung vom Papst betrieben, sei ein Vorwurf, der ihn persönlich ärgere. Der Papst sei das Fundament der Einheit, an dem nicht gerüttelt werden dürfe. Am Ende entscheide der Papst oder ein Konzil über Streitfragen.

Vom 30. Januar bis 1. Februar findet die erste Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt am Main statt. An der auf zwei Jahre angelegten Reformdebatte von Bischöfen und Laien nehmen 230 Mitglieder teil, dazu der Apostolische Nuntius und 25 Beobachter. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Der Missbrauchsskandal hatte die Kirche in eine Vertrauenskrise gestürzt, in der Rufe nach Reformen lauter wurden.

"Da müssen sich auch Meinungen ändern können"

Marx sagte, er erhoffe sich, dass am Ende des Weges "eine größere Einmütigkeit und Motivation steht, eine größere Klarheit, wie wir weitergehen wollen". Der Kardinal rief dazu auf, miteinander zu reden, aufeinander zu hören und aufmerksam zu sein. "Da müssen sich auch Meinungen ändern können." Der Heilige Geist komme aber nicht mit einem Lautsprecher und rufe die Lösung ins Ohr. Wo indes kein gemeinsamer Weg gefunden werde, "können wir stehen lassen, dass eine Einmütigkeit noch nicht möglich ist". Die Kirchengeschichte sei voll von Ereignissen, bei denen es keine direkte Lösung gegeben habe, sondern erst in 20, 30 oder 100 Jahren.


Zugleich gelte es in Deutschland, das Notwendige und Mögliche zu erkennen und dann zu tun. Die derzeitige Situation könne nicht mehr schöngeredet werden. Der Kardinal plädierte dafür, Macht zu teilen und zu kontrollieren. "Wir müssen sagen können, wir sind in den Entscheidungen transparent, wir haben klare Verantwortlichkeiten, es gibt eine Kontrolle der Macht, etwa durch Verwaltungsgerichtsbarkeit und Nachprüfbarkeit von Entscheidungen."


Das komplette Interview gibt es im "Paulinus". Eine Übersicht weiterer Artikel aus dieser Ausgabe gibt es hier.


  • Bistumsvertreter
    Aus dem Bistum Trier nehmen am Synodalen Weg  teil: Bischof Dr. Stephan Ackermann, Weihbischof Franz Josef Gebert, Weihbischof Jörg Michael Peters, Weihbischof Robert Brahm, Herbert Caspar für den Katholikenrat im Bistum Trier, Pfarrer Klaus Leist für den Priesterrat des Bistums Trier, Diakon Stefan Stürmer für die Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakone, Sarah Henschke für den Bundesverband der Gemeindereferentinnen sowie Prof. Dr. Angela Kaupp von der Universität Koblenz-Landau und Prof. Dr. Joachim Schmiedl von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar für den Katholisch-Theologischen Fakultätentag.

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An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


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