Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier

Paulinus - Kopfbereich:

Paulinus - Inhalt:
Paulinus - Hauptinhalt:
Wahlbeobachter aus dem Bistum

Foto: privat
Begegnung mit dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk (Bildmitte): Von rechts Ludwig Kuhn, Prälat Gebert und Prälat Rössel; links Weihbischof Josyf Milan.

Wahlbeobachter aus dem Bistum

Von: Tobias Wilhelm | 1. Juni 2014
Die Präsidentenwahl und die aktuelle politische wie religiöse Lage des Landes haben den Besuch einer Delegation des Bistums Trier in der Ukraine vom 22. bis 26. Mai geprägt.

Zur Reisegruppe gehörten Prälat Werner Rössel, der Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben, Prälat Franz Josef Gebert als Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes sowie Ludwig Kuhn von der Diözesanstelle Weltkirche, der Diözesanverantwortliche für Renovabis.

Ziel des Besuchs war neben der Hauptstadt Kiew die Erzdiözese Ivano-Frankivsk im Westen der Ukraine, zu der es seit der politischen Wende 1991 eine intensive Zusammenarbeit insbesondere beim Aufbau der Caritas und bei der Arbeit der Malteser gibt.

In Ivano-Frankivsk ein Wahllokal besucht

Bei der Reise im Rahmen der langjährigen Kooperation ging es bei allen Begegnungen auch um die aktuelle Krise des Landes und die weitere politische sowie gesellschaftliche Entwicklung. Am 25. Mai, dem Tag der Präsidentenwahl, erlebte die Delegation in Ivano-Frankivsk, mit welch hoher Beteiligung und Erwartung die Menschen von ihrem Wahlrecht gebraucht machten. Beim Besuch eines Wahllokals kurz vor Ende der Abstimmung erklärte eine Wahlleiterin, dass etwa 70 Prozent der Stimmberechtigten ihre Stimme abgegeben hätten.

Am Ende setzte sich landesweit der favorisierte Unternehmer Petro Poroschenko bereits im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit durch. Mit ebenfalls deutlichem Vorsprung wurde Ex-Boxprofi Vitali Klitschko in Kiew zum neuen Bürgermeister gewählt.

Der Besuch der Gäste löste bei den Wahlverantwortlichen Freude und Wertschätzung aus. Sie äußerten die Erwartung, dass die Wahlen politische Prozesse mit wirklicher Beteiligung ermöglichten und die Wahlsieger einen nachhaltigen, sozial gerechten Aufbau des Landes anstrebten.

Bei zahlreichen Gesprächen und Begegnungen wurde deutlich, dass das politische und soziale Engagement der griechisch-katholischen Kirche in der Umbruchszeit seit Ende 2013 deren Ansehen gestärkt habe.

Roman, ein junger Seminarist aus Kiew, verwies auf die Präsenz der Kirche auf dem Maidan, dem Ort und Zentrum der Proteste gegen die Regierung und den Machtmissbrauch von Präsident Janukowitsch. So hatten die Malteser aus Iwano-Frankivsk während der Proteste mit ihrer Feldküche über Wochen tägliche Tausende Mahlzeiten ausgegeben. Dabei wirkte unter anderem auch die 18-jährige Almuth Müller aus St. Ingbert mit, die über das Bistum Trier derzeit bei den ukrainischen Maltesern einen Sozialen Friedensdienst im Ausland absolviert (der „Paulinus“ berichtete mehrfach).

Außerdem beteiligten sich Vertreter der Kirche auf der Bühne des Platzes, wo man zudem gemeinsam mit anderen Konfessionen einen Kapellen- und Gebetsraum eingerichtet hatte.
Bei einem Gespräch der Trierer mit Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk (Erzbistum Kiew-Halytsch), dem Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, betonte dieser die große Bedeutung der Präsidentenwahl für eine positive Entwicklung des Landes. In einem Hirtenbrief hatten die Bischöfe auf ethische und gesellschaftliche Kriterien für die Entscheidung hingewiesen und von der Wahl von Kandidaten abgeraten, die korrupt seien oder Stimmen kaufen wollten.

Erzbischof: Kein religiöser oder ethnischer Konflikt

Schewtschuk erklärte, er blicke mit mehr Hoffnung als Sorge in die Zukunft. Er betonte, die Krise in der Ukraine sei nicht von Konflikten zwischen den Konfessionen und Religionen ausgelöst worden und zeuge auch nicht von einem Gegeneinander verschiedener Bevölkerungsgruppen. Die überwiegende Mehrheit der Ukrainer wolle friedlich miteinander leben. Die Situation zeige, dass es nicht gelungen sei, von außen – damit meinte er von russischer Seite – einen Bürgerkrieg zu provozieren.

Viele Gesprächspartner der Reisegruppe aus dem Bistum Trier äußerten allerdings ihre Sorge und Ohnmacht angesichts der Gewalt durch bewaffnete Separatisten im Osten des Landes (Bericht folgt).



Paulinus - Marginalinhalt:

Im Blickpunkt

„Paulinus“-Leserreise 2024

Die nächste „Paulinus“-Leserreise führt vom 28. September bis 5. Oktober nach Kroatien. Die dalmatinische Küste Kroatiens zählt zu einer der malerischsten Europas. Unzählige vorgelagerte Inseln, herrlich verträumte Buchten, ein kristallklares Meer sowie die einzigartigen Städte Dubrovnik, Split und Trogir (deren Altstädte stehen unter dem Schutz der Unesco) werden Sie verzaubern.


Lebensberatung im Paulinus

An dieser Stelle beantworten regelmäßig Lebensberaterinnen und -berater aus den Einrichtungen des Bistums Trier Fragen zu verschiedenen „Problemfeldern“ des Lebens, zum Beispiel aus den Bereichen Erziehung, Ehe oder Familie. Wenn Sie zu einem Problem Beratung oder Antworten suchen, können Sie sich entweder an die „Paulinus“-Redaktion, Postfach 3130, 54221 Trier, oder direkt an die Lebensberatungsstellen im Bistum Trier wenden. Viele Paulinus-Beiträge aus der Praxis der Lebensberater finden Sie im Paulinus-Archiv/Lebensberatung.


Einfach Leben

Ein eigenes Haus, ein Auto, regelmäßiger Urlaub, Fernreisen, ein möglichst gut gefülltes Bankkonto. So sah lange Zeit der Traum vom Wohlstand aus. Doch immer mehr setzt sich heute die Erkenntnis durch: „Viel haben“ heißt noch nicht „gut leben“, und „weniger ist vielleicht mehr“. In Zusammenarbeit mit Barbara Schartz vom Themenschwerpunkt Schöpfung bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum beleuchten wir das Thema in einer lockeren Serie und stellen Menschen vor, die für Veränderung eintreten oder anders leben.


Synode im Bistum Trier

Die Synode wurde am 29. Juni 2012 von Bischof Ackermann ausgerufen. Die Trierer Bistumssynode hat ihr Abschlussdokument „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ am 30. April 2016 verabschiedet.



Video

  • "Der kleine Otto und die Törtchenfabrik"
    Spaß beim Lesen, das wünscht Julia Hansjosten den kleinen und großen Leserinnen und Lesern ihres ersten Kinderbuches. Im Video verrät die Autorin, worum es in "Der kleine Otto und die Törtchenfabrik" geht (Video: Christine Cüppers).
  • "Begrüßungsvideo" Heilig-Rock-Tage 2024
    Isabell Krohn und Dario Tumminelli haben das Programm der 24. Ausgabe des Bistumsfestes vorgestellt und laden herzlich dazu ein. Sie stehen unter dem Leitwort "Mit Dir!" und halten ein umfangreiches geistliches und kulturelles Programm bereit (Video: Sarah Schött).
  • Madonnenausstelung Koblenz
    Der belgische Sammler Alex Poignard hat seinen Madonnen-Schatz dem Landesmuseum Koblenz vermacht. Ein auserlesener Teil seiner riesigen Sammlung wird noch bis 7. April auf der Festung Ehrenbreitstein gezeigt (Video: Constanze Haubrich).
  • Nikolausaktion
    Bereits zum 50. Mal machen sich Studierende der katholischen Theologie in Trier auf den Weg, um als Nikoläuse und Engel Familien und soziale Einrichtungen zu besuchen. Warum ihnen das Nikolausfest wichtig ist und was sie antreibt, bei der Aktion mitzumachen, erzählen Dustin und Francesca im Video (Video: Constanze Haubrich).
  • Engelausstellung Museum am Dom
    Sie gehören – nicht nur – in die Advents- und Weihnachtszeit. Engel sind beliebt bei glaubenden Menschen, aber auch bei denen, die nicht glauben. Das Museum am Dom in Trier widmet den „himmlischen Heerscharen“ seine diesjährige Sonderausstellung bis 28. Januar 2024. Dabei zeigt es, dass die Ursprünge geflügelter Wesen in der Antike zu finden sind (Video: Christine Cüppers).
  • Weitere Videos
    Weitere Videos des Paulinus finden sich auf www.youtube.com/PaulinusTrier




Paulinus - Fuss: