Foto: Jürgen Escher (Adveniat)
Die aus dem Bistum Trier stammende Gemeindereferentin Ursula Holzapfel ist seit über 30 Jahren in Kolumbien tätig.
Angst vor einem neuen Massaker
Im Westen Kolumbiens ist es in den vergangenen Monaten wieder vermehrt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Guerilla und paramilitärischen Truppen gekommen. Darauf hat die Diözese Quibdó zusammen mit Vereinigungen der verschiedenen Ethnien in einem öffentlichen Schreiben aufmerksam gemacht. Gleichzeitig warnen sie vor einer weiteren Eskalation der Gewalt. „Wir wollen alles tun, um gehört zu werden und um das Schlimmste zu verhindern“, erklärt Ursula Holzapfel. Die Gemeindereferentin aus dem Bistum Trier lebt und arbeitet seit über 30 Jahren in der Diözese Quibdó.
In ihrem Schreiben wirft die Diözese Quibdó der ELN unter anderem vor, Menschen zu ermorden, Anti-Personen-Minen einzusetzen, Kinder und Jugendliche als Soldaten zu rekrutieren sowie Bewohner der Gemeinden einzuschüchtern und sie in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken. Der Mord zweier Jugendlicher in den vergangenen beiden Monaten wird der ELN explizit angelastet. Der AGC wird vorgeworfen, die humanitäre Krise durch die Einschränkung von Bewegungsfreiheit, dem Zugang zu Lebensmitteln, Medizin und Treibstoff zu verschärfen. Sie sollen insbesondere Vorsteher der Gemeinden bedroht und ebenfalls Zwangsrekrutierungen durchgeführt haben. Dem Kolumbianischen Militär wird die Unterstützung der paramilitärischen Kräfte zum Vorwurf gemacht.