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Sant' Egidio: Für Dialog, Ökumene und Frieden
Von: Bruno Sonnen | 25. März 2012
Zu den wohl außergewöhnlichsten geistlichen Gruppen, die bei der Wallfahrt präsent sein werden, gehört die Gemeinschaft Sant’ Egidio. Ihr Gründer ist Minister in der italienischen Regierung. Teil sechs der „Paulinus“-Serie.
Sant’ Egidio ist eine nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gegründete internationale Laienvereinigung, die heute weltweit etwa 60 000 Mitglieder in 70 Ländern hat. Entstanden ist die Gemeinschaft im Jahr 1968 aus einer Gruppe Gymnasiasten in Rom. Die Schüler begannen das Evangelium mit einem besonderen Blick auf die Armen zu lesen und zwar besonders auf die in der eigenen Umgebung.
Die Ziele und Anliegen der Gemeinschaft Sant’ Egidio sind in den 1986 vom Heiligen Stuhl anerkannten Statuten festgehalten. Der Gemeinschaft geht es demnach um die Evangelisierung vor allem auch von Menschen, die der Kirche fern stehen und am Rand der Gesellschaft leben. Sant’ Egidio möchte im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils in besonderer Weise für die Armen da sein und – nicht zuletzt – den ökumenischen und interreligiösen Dialog pflegen sowie dem Frieden dienen.
Das Engagement der Gemeinschaft lebt dabei vor allem aus der täglichen Praxis des persönlichen und gemeinschaftlichen Gebets. Eine formelle Mitgliedschaft kennt die Gemeinschaft nicht, sie ist offen für Interessierte. Das Engagement geschieht ehrenamtlich und ist „vom Geist der Freundschaft getragen“. In Deutschland ist Sant’ Egidio unterschiedlich stark vertreten, mehrere Gruppen gibt es im Trierer Nachbarbistum Aachen. „Dienst an den Armen“, das heißt bei den europäischen Gruppen vor allem der Einsatz für Kinder, alte oder kranke Menschen, für Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte und Obdachlose.
Die Ziele und Anliegen der Gemeinschaft Sant’ Egidio sind in den 1986 vom Heiligen Stuhl anerkannten Statuten festgehalten. Der Gemeinschaft geht es demnach um die Evangelisierung vor allem auch von Menschen, die der Kirche fern stehen und am Rand der Gesellschaft leben. Sant’ Egidio möchte im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils in besonderer Weise für die Armen da sein und – nicht zuletzt – den ökumenischen und interreligiösen Dialog pflegen sowie dem Frieden dienen.
Das Engagement der Gemeinschaft lebt dabei vor allem aus der täglichen Praxis des persönlichen und gemeinschaftlichen Gebets. Eine formelle Mitgliedschaft kennt die Gemeinschaft nicht, sie ist offen für Interessierte. Das Engagement geschieht ehrenamtlich und ist „vom Geist der Freundschaft getragen“. In Deutschland ist Sant’ Egidio unterschiedlich stark vertreten, mehrere Gruppen gibt es im Trierer Nachbarbistum Aachen. „Dienst an den Armen“, das heißt bei den europäischen Gruppen vor allem der Einsatz für Kinder, alte oder kranke Menschen, für Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte und Obdachlose.
Andrea Riccardi: Gründer und bekanntestes Gesicht
Weitere Arbeitsschwerpunkt sind konkrete Entwicklungs- und Friedensprojekte in verschiedenen Teilen der Welt. So hat Sant’ Egidio zum Beispiel in Mosambik ein nationales Programm zur Bekämpfung von Aids gestartet, nachdem die Gemeinschaft in dem afrikanischen Land zuvor schon eine besondere Vermittlerrolle bei den Friedensverhandlungen spielte, die 1992 in Rom schließlich zu einem Friedensabkommen zwischen den Bürgerkriegsparteien führte. Bei allem Renommee, dass sich die Gemeinschaft durch solche Initiativen erworben hat, so war es doch eine Überraschung, als der neue italienische Regierungschef Carlo Monti im vergangenen Jahr den Gründer von Sant' Egidio, Andrea Riccardi, in sein „Experten-Kabinett“ berief und ihn als „Minister ohne Geschäftsbereich“ für internationale Zusammenarbeit und Integration engagierte. Auf beiden Feldern ist eben auch Sant' Egidio aktiv. Riccardi ist im Hauptberuf Professor für Neuere Geschichte und Religionsgeschichte an der Universität „Roma Tre“ und erhielt für seine weltweite Friedensarbeit unter anderem 2009 den Internationalen Karlspreis von Aachen.
Die Gemeinschaft kündigte seinerzeit an, sie wolle auch weiterhin politisch neutral bleiben. Zwar seien etwa die Friedensvermittlungen Sant’ Egidios im Bürgerkrieg von Mosambik 1992 gemeinsam mit dem italienischen Außenministerium erfolgt; die Gemeinschaft habe sich jedoch nie hinter eine bestimmte Partei gestellt.
Bekannt geworden ist Sant’ Egidio vor allem auch durch ein großes Friedenstreffen, das die Gemeinschaft jährlich an wechselnden Orten durchführt. Um das Anliegen des ökumenischen und interreligiösen Dialogs zu befördern, beschloss die Gemeinschaft nämlich, die Begegnung der großen Weltreligionen, die auf Einladung von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1986 in Assisi stattfand, jährlich weiterzuführen. Seitdem kommen jedes Jahr im September Menschen in verantwortlichen Positionen aus Religion, Politik und Gesellschaft zu einem Friedenstreffen zusammen.
Die Gemeinschaft kündigte seinerzeit an, sie wolle auch weiterhin politisch neutral bleiben. Zwar seien etwa die Friedensvermittlungen Sant’ Egidios im Bürgerkrieg von Mosambik 1992 gemeinsam mit dem italienischen Außenministerium erfolgt; die Gemeinschaft habe sich jedoch nie hinter eine bestimmte Partei gestellt.
Bekannt geworden ist Sant’ Egidio vor allem auch durch ein großes Friedenstreffen, das die Gemeinschaft jährlich an wechselnden Orten durchführt. Um das Anliegen des ökumenischen und interreligiösen Dialogs zu befördern, beschloss die Gemeinschaft nämlich, die Begegnung der großen Weltreligionen, die auf Einladung von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1986 in Assisi stattfand, jährlich weiterzuführen. Seitdem kommen jedes Jahr im September Menschen in verantwortlichen Positionen aus Religion, Politik und Gesellschaft zu einem Friedenstreffen zusammen.
Jüngstes Friedenstreffen war in München
Nach Aachen 2003 war im vergangenen Jahr mit München wieder eine deutsche Stadt Schauplatz des Treffens. Bei dem Treffen, an dem rund 10 000 Menschen aus 50 Ländern teilnahmen, hob Kardinal Reinhard Marx die Bedeutung der Glaubensgemeinschaften im Ringen um Frieden auf der Welt hervor. Die Religionen verpflichteten sich, gemeinsam „Wege der Verständigung und der Versöhnung zu gehen“. In München gedachte die Versammlung auch des zehnten Jahrestags der Terroranschläge in New York und verurteilte Gewalt im Namen Gottes als Missbrauch der Religion.
Andrea Riccardi brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das kommende Jahrzehnt Frieden bringe und eine Welt, „die die Armen gerechter behandelt, in der die Reichen lernen, genügsam zu sein, und sich wirklich an der Armutsbekämpfung beteiligen“.
Bei dem Treffen sprachen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble. Aus mehreren Ländern Nordafrikas berichteten damals Zeugen über den arabischen Frühling (der „Paulinus“ berichtete).
Andrea Riccardi brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das kommende Jahrzehnt Frieden bringe und eine Welt, „die die Armen gerechter behandelt, in der die Reichen lernen, genügsam zu sein, und sich wirklich an der Armutsbekämpfung beteiligen“.
Bei dem Treffen sprachen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble. Aus mehreren Ländern Nordafrikas berichteten damals Zeugen über den arabischen Frühling (der „Paulinus“ berichtete).
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Weitere Informationen
Die Gemeinschaft Sant’ Egidio ist am 28./29. April zu Gast bei der Wallfahrt in Trier. Im Rahmen des Jugendevents in der Kirche der Jugend in St. Paulus wird sie sich und ihre Arbeit vorstellen; außerdem wird sie an mehreren Gebetszeiten teilnehmen.
Nähere Infos: Pfarrer Dr. Matthias Leineweber, Sant’ Egidio, Schönthalstraße 6, 97070 Würzburg, Telefon (09 31) 32 29 40, E-Mail info@santegidio.de, Internet www.santegidio.org.
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