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Eltern spielen mit ihrem Kind: Diese heile Welt von Familie ist keine Selbstverständlichkeit.
Die Familie kann ein Anker sein
Von: Stanislaus Klemm | 12. Mai 2019
Zum internationalen Tag der Familie am 15. Mai geht es in der „Paulinus“-Lebensberatung um die Frage: Was wären wir ohne Familie?
Am 15. Mai begehen wir den internationalen Tag der Familie. Seit 25 Jahren gibt es diesen Gedenktag, der von den Vereinten Nationen 1993 ausgerufen wurde, um auf die Bedeutung der Familie für Gesellschaft und Staat aufmerksam zu machen.
Was wären wir ohne Familie? Jeder Mensch braucht auf seiner Lebensreise eine Familie, ein erstes Nest, einen Hafen. „Sie ist“ – nach Adolf Kolping – „das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, und das letzte, wonach er die Hand ausstreckt“. Dieses Zitat trifft allerdings nur auf die Familien zu, die einem Menschen wirklich seine nötige Geborgenheit und eine Unterstützung seiner Fähigkeiten anbieten können.
Nähe und Geborgenheit
Im Idealfall kann sie für jeden Menschen so etwas wie ein Trampolin sein, um seine Lebensziele zu erreichen, und ein Sprungtuch in Situationen der Not und der Gefahr. In der Familie erfahren Kinder und Jugendliche Nähe und Geborgenheit, Verlässlichkeit und Solidarität. Sie lernen die elementaren Dinge des Lebens kennen und in einer Gemeinschaft zu leben. Sie können ihre Fähigkeiten und Grenzen erproben, erwerben soziale Kompetenz und lernen, Rücksicht zu nehmen, zu teilen und einander zu helfen.
Wenn Sie heute an ihre eigene Familie denken, was würden Sie sich wünschen? Was würden Sie als nächstes unbedingt für Ihre Familie verändern wollen, wenn Sie könnten? Welche Erinnerungen kommen Ihnen beim Gedanken an Ihre eigene Familie? Gibt es etwas, das Sie ganz besonders an Ihre Familie erinnert? Wo gibt es Probleme? Zur eigentlichen Kernfamilie, bestehend aus Eltern und Kindern, gehören ja außerdem noch weitere Verwandte wie Großeltern, Onkel, Tanten, Neffen, Vettern. Welchen Stellenwert haben Sie in dieser Großfamilie? Werden Sie geschätzt, und sind Sie willkommen? Was belastet diese Beziehung? Wen möchten Sie in nächster Zeit einmal unbedingt wiedersehen?
Wenn das feste Familienband reißt
Manchmal sind es zum Beispiel Erbstreitigkeiten, die das bisherige feste Band einer Familie zerreißen lassen. Man redet nicht mehr mit Vater oder Mutter, man hat den Kontakt zu seinen Kindern oder Geschwistern eingestellt. Alles ist sehr belastend. Keiner geht mehr auf den anderen zu, vor lauter Angst, sein Gesicht zu verlieren. Irgendwie ist alles wie festgefahren. Alle leiden darunter, keiner gibt es offen zu, und keiner will einen ersten Schritt machen, der wieder zu einer Versöhnung führen könnte. Vielleicht ein kurzer Anruf, ein kleiner Brief, ein guter Gedanke, ein innerer Ruck, und es könnte sich wieder etwas bewegen in Richtung „Familie“.
Kleinfamilie heute nicht mehr die Norm
Die „normale“ Kleinfamilie, bestehend aus Mama, Papa, Kind ist heute nicht mehr die Norm. Etwa 7 bis 13 Prozent deutscher Familien, so schätzt man, leben heute als Patchworkfamilie zusammen. Genaue Statistiken dazu gibt es allerdings nicht, kein Wunder bei so vielen Möglichkeiten, wer wen mit in die neue Beziehung bringt und wo welche Kinder leben.
Jede dieser Familien ist irgendwie anders „gestrickt“. Anders in der Zusammensetzung, anders in ihrer Entstehungsgeschichte und anders in ihrem täglichen Zusammenleben. Es kann hier also keine Patentrezepte geben, wie aus den einzelnen Mitgliedern „eine Familie“ entstehen kann. Etwas kann allerdings das Zusammenwachsen einer solchen Familie doch sehr erleichtern. Kinder brauchen oft viel Zeit, um die Trennung eines Elternteils im Trauern zu verkraften. Oft glauben sie nämlich, selber an der Trennung der Eltern schuld zu sein. Diese Schuldgefühle werden dann nicht selten auf den neuen Partner übertragen. Kinder reagieren dann mit Wut, Zorn und Eifersucht auf die Stieffamilie. Diese sollte versuchen, solche Reaktionen nicht immer gleich allzu persönlich zu nehmen und so dem Kind genügend Zeit zu geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Oft kommt es auch zu Loyalitätskonflikten. Kommt ein Kind nämlich gut aus mit dem neuen Partner, so fühlt es sich oft als „Verräter“ an der alten Liebe zu Mutter oder Vater. Der neue Partner sollte daher nicht versuchen, den Vater oder die Mutter zu ersetzten.
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Lebensberatung
Insgesamt gibt es – von Ahrweiler bis Wittlich – 20 Lebensberatungsstellen des Bistums Trier, an die sich jede und jeder Ratsuchende wenden kann. Der zuständige Arbeitsbereich im Generalvikariat wird geleitet von Dr. Andreas Zimmer. Kontaktadresse: Lebensberatung im Bistum Trier, Bischöfliches Generalvikariat, Mustorstraße 2, 54290 Trier, Telefon (06 51) 71 05-2 79,
E-Mail beratung@bgv-trier.de, Internet www.lebensberatung.info.
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