Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst sind zum Kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel gekommen.
Foto: Dieter Junker
Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf (zweiter von links) und Kirchenpräsidentin Wüst (zweite von rechts).
Zeichen sehen und setzen
Von: Dieter Junker | 11. Juli 2021
Es wird still am Haupttor des Fliegerhorstes in Büchel. Aus der Ferne ist deutlich die Glocke auf der Friedenswiese zu hören. Es ist 100 Sekunden vor 12 Uhr. So knapp ist es vor einem Atomkrieg, warnt die „Doomsday Clock“. Schweigend lauschen die Menschen den Glockentönen. Und geben so ein eindrucksvolles Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt beim 4. Kirchlichen Aktionstag in Büchel in der Eifel am 3. Juli.
Es sind deutliche Worte, die der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, die gemeinsam hier einen ökumenischen Gottesdienst vor rund 80 Besuchern feiern, finden. „Heute stehen wir hier, und ich lade ein, unsere Gebete, unsere Heilige Schrift und das Symbol des Kreuzes ernst zu nehmen. Wir dürfen nicht anders glauben, als dass wir Menschen des Friedens werden und so unseren Beitrag leisten“, betont Bischof Kohlgraf, der Präsident von Pax Christi Deutschland ist.
„Die Waffen hier in Büchel werden, sollten sie Einsatz finden, Menschen zerstören. Sie werden mehr Schaden anrichten als dass sie auch nur irgendeinen Nutzen bringen würden. Sie werden Kindern und Jugendlichen die Zukunft zerstören, die selbst keinen Anteil am Konflikt haben“, mahnt der Bischof in seiner Predigt. Natürlich würden alle hoffen, dass die Waffen nie zum Einsatz kämen. „Aber ihre Präsenz hat nur dann einen Sinn, wenn ein Einsatz grundsätzlich nicht ausgeschlossen wird“, sagt Kohlgraf.
„Darum sind wir hier in Büchel. Um die Zeichen zu sehen und ein Zeichen zu setzen. Dass uns der Frieden etwas bedeutet. Weil er Gott etwas bedeutet“, betont Wüst, die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz. Noch immer lagerten hier Atomwaffen, die Hiroshima und Nagasaki in den Schatten stellen würden. „Noch immer wird hier so deutlich, dass in viel zu vielen Köpfen nukleare Abschreckung probates Mittel der Politik ist“, erklärt die evangelische Theologin. Und weiter: „Mag sein, dass diese Atomsprengköpfe nie zum Einsatz kommen. Sie könnten es.“
Vielleicht werde den Kirchen bei diesem Thema Naivität und Dummheit vorgeworfen. „Wir sind jedoch in guter Gesellschaft“, meint dazu Bischof Kohlgraf und verweist auf Jesus Christus mit seiner Botschaft der Gewaltfreiheit und Feindesliebe. „Da werden manche auch zugehört haben, die nur noch den Kopf schüttelten“, sagt Kohlgraf. Noch am Kreuz habe sich Jesus den Spott anhören müssen. „Es gehört offenbar zum ganz frühen christlichen Bekenntnis, das Kreuz ins Zentrum zu stellen, in dem sich Gott in Jesus Christus wirklich in die Geschichte der Menschen und wehrlos und gewaltfrei in die Zerstrittenheit hineinbegeben hat“, betont der Bischof. Darum dürfe die Kirche auch die christliche Botschaft nicht verschweigen: „Kriegstreiber finden keine Sympathie in den Augen Gottes, wohl aber diejenigen, die Frieden stiften und sich für Gerechtigkeit einsetzen“, unterstreicht er. Jeder Mensch sei berufen, Frieden zu stiften.
Auch Kirchenpräsidentin Wüst betont, dass die Kirchen ihre Stimmen laut und deutlich einbringen müssten. „Sicherheit besteht für mich darin, in Verantwortung und der Besonnenheit des Glaubens alles dafür zu tun, dass auch unsere Kinder eine Welt vorfinden, in der sich ohne Angst leben lässt. Und der erste Schritt ist das Ende von Waffen, die im Handstreich dieser Welt den Garaus machen können“, mahnt sie. Die Anwesenheit von Atomsprengköpfen in Deutschland nehme dem Versprechen, wonach von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen dürfe, viel von seiner Glaubwürdigkeit.
„Wir sind hier, weil hier im Verborgenen der atomare Tod droht“, mahnt Ulrich Suppus von der Hunsrücker Friedensbewegung, einer der Organisatoren des Aktionstages. Hier in Büchel werde die atomare Zerstörung geübt. „Wir stehen ein für eine Welt in Gerechtigkeit und Frieden“, sagt der Friedensaktivist. Laut Friedensbewegung lagern in Büchel 20 Atombomben.
Es sind deutliche Worte, die der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, die gemeinsam hier einen ökumenischen Gottesdienst vor rund 80 Besuchern feiern, finden. „Heute stehen wir hier, und ich lade ein, unsere Gebete, unsere Heilige Schrift und das Symbol des Kreuzes ernst zu nehmen. Wir dürfen nicht anders glauben, als dass wir Menschen des Friedens werden und so unseren Beitrag leisten“, betont Bischof Kohlgraf, der Präsident von Pax Christi Deutschland ist.
„Die Waffen hier in Büchel werden, sollten sie Einsatz finden, Menschen zerstören. Sie werden mehr Schaden anrichten als dass sie auch nur irgendeinen Nutzen bringen würden. Sie werden Kindern und Jugendlichen die Zukunft zerstören, die selbst keinen Anteil am Konflikt haben“, mahnt der Bischof in seiner Predigt. Natürlich würden alle hoffen, dass die Waffen nie zum Einsatz kämen. „Aber ihre Präsenz hat nur dann einen Sinn, wenn ein Einsatz grundsätzlich nicht ausgeschlossen wird“, sagt Kohlgraf.
„Darum sind wir hier in Büchel. Um die Zeichen zu sehen und ein Zeichen zu setzen. Dass uns der Frieden etwas bedeutet. Weil er Gott etwas bedeutet“, betont Wüst, die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz. Noch immer lagerten hier Atomwaffen, die Hiroshima und Nagasaki in den Schatten stellen würden. „Noch immer wird hier so deutlich, dass in viel zu vielen Köpfen nukleare Abschreckung probates Mittel der Politik ist“, erklärt die evangelische Theologin. Und weiter: „Mag sein, dass diese Atomsprengköpfe nie zum Einsatz kommen. Sie könnten es.“
Vielleicht werde den Kirchen bei diesem Thema Naivität und Dummheit vorgeworfen. „Wir sind jedoch in guter Gesellschaft“, meint dazu Bischof Kohlgraf und verweist auf Jesus Christus mit seiner Botschaft der Gewaltfreiheit und Feindesliebe. „Da werden manche auch zugehört haben, die nur noch den Kopf schüttelten“, sagt Kohlgraf. Noch am Kreuz habe sich Jesus den Spott anhören müssen. „Es gehört offenbar zum ganz frühen christlichen Bekenntnis, das Kreuz ins Zentrum zu stellen, in dem sich Gott in Jesus Christus wirklich in die Geschichte der Menschen und wehrlos und gewaltfrei in die Zerstrittenheit hineinbegeben hat“, betont der Bischof. Darum dürfe die Kirche auch die christliche Botschaft nicht verschweigen: „Kriegstreiber finden keine Sympathie in den Augen Gottes, wohl aber diejenigen, die Frieden stiften und sich für Gerechtigkeit einsetzen“, unterstreicht er. Jeder Mensch sei berufen, Frieden zu stiften.
Auch Kirchenpräsidentin Wüst betont, dass die Kirchen ihre Stimmen laut und deutlich einbringen müssten. „Sicherheit besteht für mich darin, in Verantwortung und der Besonnenheit des Glaubens alles dafür zu tun, dass auch unsere Kinder eine Welt vorfinden, in der sich ohne Angst leben lässt. Und der erste Schritt ist das Ende von Waffen, die im Handstreich dieser Welt den Garaus machen können“, mahnt sie. Die Anwesenheit von Atomsprengköpfen in Deutschland nehme dem Versprechen, wonach von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen dürfe, viel von seiner Glaubwürdigkeit.
„Wir sind hier, weil hier im Verborgenen der atomare Tod droht“, mahnt Ulrich Suppus von der Hunsrücker Friedensbewegung, einer der Organisatoren des Aktionstages. Hier in Büchel werde die atomare Zerstörung geübt. „Wir stehen ein für eine Welt in Gerechtigkeit und Frieden“, sagt der Friedensaktivist. Laut Friedensbewegung lagern in Büchel 20 Atombomben.
- Einen Kommentar schreiben