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Auf wen der Papst hört

Foto: Guy Wolff
Der Luxemburger Kardinal Hollerich ist vom Kirchenoberhaupt in dessen wichtigstes Beratungsgremium berufen worden.

Auf wen der Papst hört

Von: Burkhard Jürgens | 19. März 2023
Papst Franziskus hat sein wichtigstes Beratungs-gremium erneuert: Er ernannte fünf neue Mitglieder in den Kardinalsrat, vier andere übernahm er aus der bisherigen Formation.

In einer Phase, in der die von Franziskus reformierte Leitungsstruktur im Vatikan sich konsolidieren soll und eine Weltsynode über ein neues Miteinander von Klerikern und Laien in der katholischen Weltkirche ins Haus steht, hat diese Auswechselung Gewicht.

Der Kardinalsrat ist ein persönliches Werkzeug von Franziskus. Nur einen Monat nach seiner Wahl zum Papst am 13. März 2013 setzte er eine internationale Arbeitsgruppe von Kardinälen ein, die ihn in Fragen der Kirchenreform beraten sollten. Der Wunsch nach solch einer Art von Format war bereits bei den Beratungen vor dem Konklave laut geworden. Kein halbes Jahr später wurde daraus eine Dauereinrichtung. Je nach Sichtweise bildet das frei berufene Gremium eine Ergänzung oder eine Konkurrenz zu den zentralen Kurienbehörden: Franziskus schuf das Organ, damit es ihn in seinem Petrusdienst unterstützt.

Aus deutscher Sicht augenfälligste Neuerung der frischen Besetzung ist, dass Kardinal Reinhard Marx nicht mehr dazugehört. Der Sprecher des Erzbischofs von München und Freising erklärte dazu, Marx sei für zwei Amtszeiten dabei gewesen; diese Mandate seien nun beendet. Punkt. Andere Mitglieder der ersten Stunde gehören hingegen weiterhin dazu: Kardinal Sean Patrick O'Malley (78), Erzbischof im US-amerikanischen Boston, und der indische Kardinal Oswald Gracias aus Bombay (78).

Hollerich gewinnt an Einfluss und Verantwortung

Neu im Rat ist der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich (64), der als sogenannter Generalrelator bereits eine Schlüsselrolle bei der kommenden Weltsynode der Bischöfe spielt. Hollerich, der wie Franziskus aus dem Jesuitenorden stammt, gewinnt damit weiter an Einfluss und Verantwortung an der Kirchenspitze. Seit 2018 saß er der EU-Bischofskommission COMECE in Brüssel vor – als Nachfolger von Marx. Für dieses Amt tritt er bei der Wahl in zwei Wochen nicht mehr an.

Stattdessen repräsentiert der umgängliche, aber nicht unbedingt als starke Führungspersönlichkeit bekannte Hollerich nun so etwas wie die europäische Stimme am Ohr des Papstes – zusammen mit Kardinal Juan Jose Omella Omella (76) aus Barcelona, dem Vorsitzenden der spanischen Bischofskonferenz. Omella gilt ebenso wie sein Amtsbruder aus Luxemburg als Mann des Ausgleichs bei einer klaren Linie etwa in Fragen des Lebensschutzes.

Die Aufteilung in Repräsentanten einzelner Kontinente, die einmal als ein Schlüssel des Kardinalsrats galt, scheint aufgeweicht: Neben zwei Europäern sitzen mit dem kanadischen Kardinal Gerald Lacroix (65) aus Quebec und dem Bostoner O'Malley zwei Nordamerikaner in dem Gremium, mithin also vier Kirchenmänner aus der reichen Hemisphäre. Den Rest der Welt vertreten die drei Kardinäle Sergio da Rocha (63) aus dem brasilianischen Salvador, Fridolin Ambongo Besungu (63) als Erzbischof der Hauptstadt Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo und der schon genannte Gracias vom indischen Subkontinent. Aus dem Ostasien-Pazifik-Raum findet sich kein Berater.

Parolin stellt Brücke zum Vatikan-Leitungsorgan dar

Weiterhin mit im Kreis bleibt Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (68), der eine personelle Brücke zum zentralen Leitungsorgan des Heiligen Stuhls darstellt. Hinzu kommt Fernando Vergez Alzaga (78) als Regierungschef des Vatikanstaats, dessen bis Oktober 2021 amtierender Vorgänger Giuseppe Bertello ebenfalls zum Kardinalsrat gehörte. In der Funktion des Sekretärs bestätigt wurde der 2018 berufene Kirchenjurist und Titularbischof Marco Mellino (56).



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