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Veränderungen müssen sein

Foto: KNA
Neuer ZdK-Generalsekretär: Marc Frings aus Neuwied.

Veränderungen müssen sein

Von: KNA | 21. Juli 2019
Die katholische Kirche in Deutschland braucht nach Ansicht von Marc Frings neue Impulse. Hoffnungen setzt der künftige Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) dabei auf den geplanten Reformdialog, sagte er am 14. Juli im Interview mit dem Kölner „domradio“.

„Noch schaue ich ja von außen auf diese Herausforderung, und ich weiß, dass in diversen Gremien daran gearbeitet wird, eine gute gemeinsame Arbeitsgrundlage für diesen synodalen Weg zu finden“, sagte Frings, der seit 2015 das Büro der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah leitet. „Wichtig ist für mich, dass es überhaupt zu Veränderungen kommt.“

Weiter meinte Frings: „Nach den vielen Skandalen und Enttäuschungen, aber auch vor allem angesichts einer massiven Vertrauenskrise in der Frage des Missbrauchsskandals ist es von zentraler Bedeutung, dass die Kirche sich hier bewegt. Dass man wieder aus der Defensive herauskommt und allen Beteiligten klar sagt, dass die Ortskirche in Deutschland den großen Wurf alleine nicht schaffen kann. Dafür wird man Rom brauchen.“

Sowohl die Deutsche Bischofskonferenz als auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hätten ein großes Interesse daran, den Reformdialog auf den Weg zu bringen, betonte Frings. „Die Bischöfe benötigen die Laien, um Vertrauen in der Breite zurückzugewinnen. Und das ZdK braucht die Bischofskonferenz, um für ihre Reformagenda zu werben und diese möglichst gut umzusetzen.“

Gespräche führen statt Barrikaden bauen

Ihm persönlich sei es wichtig, auch mit denen in Kontakt zu treten, die sich nicht vom ZdK repräsentiert fühlten, sagte Frings. „Ich glaube, statt Barrikaden zu vertiefen sollte man gesprächsfähig und gesprächsoffen nach allen Seiten bleiben.“

Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr einen „verbindlichen synodalen Weg“ beschlossen. Ziel ist es, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und zugleich nach Wegen für die Zukunft des kirchlichen Lebens zu suchen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, kirchliche Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle der Frau gehen. Die inhaltliche Vorbereitung übernehmen vier Foren. Der Startschuss für die eigentlichen Reformgespräche soll Anfang Dezember zum Ersten Advent fallen. Das erste große Treffen ist für das Frühjahr 2020 geplant.

Marc Frings ist 37 Jahre alt und  tritt am 1. Januar 2020 den Posten als neuer Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) an – zunächst in Bonn. Später geht es nach Berlin, denn das ZdK hat bei seiner Frühjahrsvollversammlung in Mainz zum Jahr 2022 einen Umzug in die Hauptstadt beschlossen.

Frings folgt auf Stefan Vesper, der in den Ruhestand geht. Der am 9. Dezember 1981 in Neuwied im Bistum Trier geborene Frings leitet seit 2015 das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah.

Zuvor war er für die CDU-nahe Stiftung in Berlin und Jakarta tätig, wobei er auch für die Themen Energie und Klima zuständig war. Davor arbeitete er als Producer und Redaktionsassistent für das ARD-Hauptstadtstudio. Frings beschäftigte sich darüber hinaus unter anderem mit der Lage der christlichen Minderheit im Heiligen Land, der Zivilgesellschaft in Indonesien und Aspekten der Klimapolitik.

Zivildienst in Syrien und Palästina absolviert

Er studierte Politikwissenschaft in Lille und Marburg, gefördert unter anderem vom Cusanuswerk. Seinen Zivildienst absolvierte er in Syrien und in den Palästinensischen Gebieten. In Bethlehem arbeitete er in einem christlichen Begegnungszentrum und einer Schule.

Nach den Worten von Frings zeichnet sich das ZdK dadurch aus, dass es mit seinen Positionen in Politik und Gesellschaft wirke. Dazu wolle er einen Beitrag leisten. Durch seine Arbeit bei der Stiftung bringe er einen internationalen Blick mit, speziell eine Perspektive aus dem Nahen Osten. Ein Fokus liege auf internationalen Fragestellungen, aber auch der Ökumene. Mit Blick auf die Situation der deutschen Kirche sagt Frings: „Wir sind in einer sehr, sehr kritischen Phase.“ Den katholischen Glauben bezeichnet Frings für sich als ein „wichtiges Identitätsmerkmal“. Er sei mit seiner Ehefrau und den beiden sechs und drei Jahre alten Töchtern fest in der Kirche verankert.



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