Im kommenden Jahr startet in Trier die Landesausstellung „Untergang des Römischen Reiches“. Mit dabei ist auch das Museum am Dom.
Foto: Rolf Lorig
Markus Groß-Morgen zeigt Reste eines Marmorfußbodens aus dem fünften Jahrhundert, die bei Ausgrabungen im 19. Jahrhundert unterhalb des Trierer Doms gefunden worden waren.
Wieder ein Dreiklang
Von: Rolf Lorig | 4. Juli 2021
In einem Jahr steht in Trier erneut eine große Landesausstellung an.
Nach „Konstantin der Große“ (2007), „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“
(2016) sowie „Karl Marx“ (2018) geht es dann um den „Untergang des
Römischen Reiches“. Starten wird die Großveranstaltung mit über 700
Exponaten von 130 Leihgebern aus über 20 Ländern am 25. Juni 2022. Bis
zum 27. November 2022 beleuchten das Rheinische Landesmuseum, das
Stadtmuseum Simeonstift und das Museum am Dom den Untergang des
Römischen Imperiums.
Markus Groß-Morgen, Direktor des Museums am Dom, freut sich mit seinen beiden Kollegen Marcus Reuter (Rheinisches Landesmuseum) und Elisabeth Dühr (Stadtmuseum Simeonstift), auf das Ereignis.
Markus Groß-Morgen, Direktor des Museums am Dom, freut sich mit seinen beiden Kollegen Marcus Reuter (Rheinisches Landesmuseum) und Elisabeth Dühr (Stadtmuseum Simeonstift), auf das Ereignis.
Trierer Umland kann viel zum Thema beitragen
Bei der Präsentation des Programms tragen die drei am 23. Juni den
Journalisten ihre Ausstellungshöhepunkte vor. Dass viele aus der Region
Trier stammen, kommt nach Meinung der Fachleute nicht von ungefähr: „Das
Trierer Umland kann sehr viel zu diesem Thema beitragen“, sagt Marcus
Reuter.
Doch welchen Beitrag kann ein kirchliches Museum hier übernehmen? Die Antwort kennt Eva Heuft, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: „Der christliche Glaube erlebte Ende des vierten, Anfang des fünften Jahrhunderts mit dem Zerfall des Reiches einen Aufschwung. In der Zeit des politischen Machtvakuums übernahm die Kirche zunehmend weltliche Aufgaben.“
Es war am Anfang nicht selbstverständlich, dass das Museum am Dom teilnehmen wird. „Wir kennen alle die finanzielle Situation im Bistum“ umschreibt Groß-Morgen das zentrale Problem. Es wurde gerechnet, Pläne über den Haufen geworfen, neue Ansätze wurden entwickelt. Und dann war es so weit: „Wir haben uns auf den Großraum Rhein/Mosel konzentriert.“ Und auf kostspielige Leihgaben aus anderen Museen weitgehend verzichtet: „Stattdessen haben wir die großen Entdeckungen in unseren eigenen Magazinen gemacht.“
Dazu gehören Ausgrabungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. „Unterhalb des heutigen Trierer Doms wurden Reste eines Marmorfußbodens des Quadratbaus der frühen christlichen Kirchenanlage entdeckt.“ Die Funde veranschaulichen laut Groß-Morgen besonders deutlich die hochkarätige Ausstattung der frühchristlichen Kirche.
Ein weiterer Schwerpunkt des kirchlichen Museums wird auf St. Maximin liegen. Unterhalb der ehemaligen Abteikirche befand sich in der Spätantike ein frühchristliches Gräberfeld. Etwa 1000 Sarkophage wurden bislang entdeckt, einige geöffnet und deren Inhalte von Wissenschaftlern untersucht.
Doch welchen Beitrag kann ein kirchliches Museum hier übernehmen? Die Antwort kennt Eva Heuft, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: „Der christliche Glaube erlebte Ende des vierten, Anfang des fünften Jahrhunderts mit dem Zerfall des Reiches einen Aufschwung. In der Zeit des politischen Machtvakuums übernahm die Kirche zunehmend weltliche Aufgaben.“
Es war am Anfang nicht selbstverständlich, dass das Museum am Dom teilnehmen wird. „Wir kennen alle die finanzielle Situation im Bistum“ umschreibt Groß-Morgen das zentrale Problem. Es wurde gerechnet, Pläne über den Haufen geworfen, neue Ansätze wurden entwickelt. Und dann war es so weit: „Wir haben uns auf den Großraum Rhein/Mosel konzentriert.“ Und auf kostspielige Leihgaben aus anderen Museen weitgehend verzichtet: „Stattdessen haben wir die großen Entdeckungen in unseren eigenen Magazinen gemacht.“
Dazu gehören Ausgrabungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. „Unterhalb des heutigen Trierer Doms wurden Reste eines Marmorfußbodens des Quadratbaus der frühen christlichen Kirchenanlage entdeckt.“ Die Funde veranschaulichen laut Groß-Morgen besonders deutlich die hochkarätige Ausstattung der frühchristlichen Kirche.
Ein weiterer Schwerpunkt des kirchlichen Museums wird auf St. Maximin liegen. Unterhalb der ehemaligen Abteikirche befand sich in der Spätantike ein frühchristliches Gräberfeld. Etwa 1000 Sarkophage wurden bislang entdeckt, einige geöffnet und deren Inhalte von Wissenschaftlern untersucht.
Spektakulär und selten
„Die Funde waren spektakulär und selten: Überreste von Seidenstoffen,
Goldfäden und echtem Purpur. Purpur war ein echtes Luxusgut. 150 000
Denare verlangte man laut Aufzeichnungen für ein Pfund. Im
Höchstpreisedikt von Kaiser Diokletian wird nur ein männlicher Löwe
erstklassiger Qualität aus Afrika so hoch bepreist.“
Und noch etwas wird zu sehen sein: das Gesicht des Bischofs Paulinus. Der ist seit Ende des 4. Jahrhunderts in der Krypta St. Paulin beigesetzt. Jetzt soll sein Sarg erneut untersucht und für das Museum reproduziert werden. Mittels eines Computertomographen soll zudem der Schädel des Bischofs wissenschaftlich untersucht und basierend auf diesen Ergebnissen das Gesicht reproduziert werden, so die Pläne.
Ob man mit dieser Ausstellung an die große Besucherzahl der „Nero“-Ausstellung anknüpfen wolle, will ein Journalist bei der Präsentation wissen. Natürlich wollen die drei Direktoren das. Aber niemand weiß, welche Rolle Corona im kommenden Jahr spielt. „Natürlich haben wir für den Fall der Fälle Plan B und C“, sagt die Chefin des Stadtmuseums. Aber alle hoffen darauf, dass diese Pläne in der Schublade bleiben können.
Und noch etwas wird zu sehen sein: das Gesicht des Bischofs Paulinus. Der ist seit Ende des 4. Jahrhunderts in der Krypta St. Paulin beigesetzt. Jetzt soll sein Sarg erneut untersucht und für das Museum reproduziert werden. Mittels eines Computertomographen soll zudem der Schädel des Bischofs wissenschaftlich untersucht und basierend auf diesen Ergebnissen das Gesicht reproduziert werden, so die Pläne.
Ob man mit dieser Ausstellung an die große Besucherzahl der „Nero“-Ausstellung anknüpfen wolle, will ein Journalist bei der Präsentation wissen. Natürlich wollen die drei Direktoren das. Aber niemand weiß, welche Rolle Corona im kommenden Jahr spielt. „Natürlich haben wir für den Fall der Fälle Plan B und C“, sagt die Chefin des Stadtmuseums. Aber alle hoffen darauf, dass diese Pläne in der Schublade bleiben können.
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