Auf Einladung des Hospizvereins und des Kulturzentrums „TUFA“ haben sich junge Studierende der Hochschule Trier mit den Themen Tod, Trauer und Sterben in Kultur und Gesellschaft beschäftigt.
Foto: Rolf Lorig
Fantasie ist Trumpf: Flügel geben diesem Entwurf eine extravagante Eleganz.
Trauermode im Origami-Look
Von: Rolf Lorig | 6. Juni 2021
Trier:
Es ist ein nicht alltägliches Projekt, es sind nicht alltägliche Partner: das Hospiz und das Kulturzentrum Tuchfabrik (TUFA). Der Name des Projekts: „Der Tod und Wir“. Studierende der Hochschule bezeugen in einer Doppelausstellung, dass der Tod zum Leben gehört. Durch verschiedene Herangehensweisen und Veranstaltungsformate setzen sie sich mit Tod, Trauer und Sterben in Kultur und Gesellschaft auseinander.
Den Auftakt machten am 6. Mai 17 Erstsemester der Fachrichtung Modedesign. Beim Betreten des Saals im ersten Obergeschoss erwartet die Besucher ein Aha-Erlebnis. Was die 14 Frauen und drei Männer unter Leitung von Diplom-Designerin Elvira Kempf geschaffen haben, lässt bereits auf den ersten Blick staunen. Denn die Vielfalt an Modellen, die Raffinesse der Schnitte, die Leichtigkeit der Entwürfe, die handwerkliche Qualität – das hätte man von Erstsemestern nicht unbedingt erwartet. Fantasie ist Trumpf, etwa wenn schwarze Engelsflügel oder transparente Stoffe zum Einsatz kommen. Vor dem Hintergrund „Trauerkleidung im Wandel der Zeiten“ seien die Studierenden aufgerufen gewesen, eigene Wege zu beschreiten und auch eine eigene Mode zu kreieren.
Das ist sehr gelungen. Dass bei vielen Modellen gekonnt gesetzte Falten ins Auge fallen, ist kein Zufall: „Inspiriert von der japanischen Falttechnik Origami stehen die Falten für die Höhen und Tiefen im Leben.“ Wobei naturgemäß Tod und Trauer die Tiefen darstellen. Dass diese für die Hinterbliebenen aber auch neue Chancen und Erkenntnisse mit sich bringen, verdeutlichen einige der Modelle, bei denen die Studierenden bildliche Motive oder sogar ganze Gedichte eingearbeitet haben.
Den Auftakt machten am 6. Mai 17 Erstsemester der Fachrichtung Modedesign. Beim Betreten des Saals im ersten Obergeschoss erwartet die Besucher ein Aha-Erlebnis. Was die 14 Frauen und drei Männer unter Leitung von Diplom-Designerin Elvira Kempf geschaffen haben, lässt bereits auf den ersten Blick staunen. Denn die Vielfalt an Modellen, die Raffinesse der Schnitte, die Leichtigkeit der Entwürfe, die handwerkliche Qualität – das hätte man von Erstsemestern nicht unbedingt erwartet. Fantasie ist Trumpf, etwa wenn schwarze Engelsflügel oder transparente Stoffe zum Einsatz kommen. Vor dem Hintergrund „Trauerkleidung im Wandel der Zeiten“ seien die Studierenden aufgerufen gewesen, eigene Wege zu beschreiten und auch eine eigene Mode zu kreieren.
Das ist sehr gelungen. Dass bei vielen Modellen gekonnt gesetzte Falten ins Auge fallen, ist kein Zufall: „Inspiriert von der japanischen Falttechnik Origami stehen die Falten für die Höhen und Tiefen im Leben.“ Wobei naturgemäß Tod und Trauer die Tiefen darstellen. Dass diese für die Hinterbliebenen aber auch neue Chancen und Erkenntnisse mit sich bringen, verdeutlichen einige der Modelle, bei denen die Studierenden bildliche Motive oder sogar ganze Gedichte eingearbeitet haben.
Nachdenklich, kontrovers und auch unterhaltsam
Beeindruckt von den Arbeiten der jungen Modemacher zeigte sich auch Ulrike Grasnick, Vorsitzende des Trierer Hospizvereins: „Bei meinem Besuch der Ausstellung habe ich die Besucher als sehr interessiert und staunend wahrgenommen – staunend, wie Trauerbekleidung auch gedacht und umgesetzt werden kann und wie viel Konzept und Kreativität die Studierenden eingebracht haben.“
Die Kooperation von Hospiz und TUFA ermögliche differenzierte, nachdenkliche, unterhaltende und kontroverse Blicke auf Sterben, Tod und Trauer. „Durch die Verschränkung unserer Konzepte und Aktivitäten, die Verbindung von hospizlichen und soziokulturellen Interessen, hoffen wir einem breiten Publikum unterschiedliche Perspektiven und vielleicht sogar neue Einsichten zu vermitteln“, sagte die Vorsitzende.
Zufrieden mit der Resonanz zeigte sich auch die stellvertretende TuFa-Chefin Jana Schröder. Über 200 Besucher seien in den ersten sechs Wochen gekommen: „Die Nachfrage und das mediale Interesse sind sehr groß.“ Befragt nach der Verweildauer in der Ausstellung schätzt Schröder den Zeitaufwand auf gut eine halbe Stunde: „Die Zeit braucht man, wenn man sich die Arbeiten etwas genauer anschaut und das Gesehene auf sich wirken lässt.“
Die Ausstellung der angehenden Modedesigner ist bis 16. Juni zu sehen. Dann übernehmen im zweiten Teil bis 11. Juli Studierende des Fachbereichs Architektur. Die haben sich konzeptionell mit der Erinnerungs- und Bestattungskultur auseinandergesetzt und neue, zeitgemäße Ausdrucks- und Gestaltungsformate entwickelt.
Die Kooperation von Hospiz und TUFA ermögliche differenzierte, nachdenkliche, unterhaltende und kontroverse Blicke auf Sterben, Tod und Trauer. „Durch die Verschränkung unserer Konzepte und Aktivitäten, die Verbindung von hospizlichen und soziokulturellen Interessen, hoffen wir einem breiten Publikum unterschiedliche Perspektiven und vielleicht sogar neue Einsichten zu vermitteln“, sagte die Vorsitzende.
Zufrieden mit der Resonanz zeigte sich auch die stellvertretende TuFa-Chefin Jana Schröder. Über 200 Besucher seien in den ersten sechs Wochen gekommen: „Die Nachfrage und das mediale Interesse sind sehr groß.“ Befragt nach der Verweildauer in der Ausstellung schätzt Schröder den Zeitaufwand auf gut eine halbe Stunde: „Die Zeit braucht man, wenn man sich die Arbeiten etwas genauer anschaut und das Gesehene auf sich wirken lässt.“
Die Ausstellung der angehenden Modedesigner ist bis 16. Juni zu sehen. Dann übernehmen im zweiten Teil bis 11. Juli Studierende des Fachbereichs Architektur. Die haben sich konzeptionell mit der Erinnerungs- und Bestattungskultur auseinandergesetzt und neue, zeitgemäße Ausdrucks- und Gestaltungsformate entwickelt.
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Info
Geöffnet ist die Ausstellung täglich außer montags. Der Eintritt ist frei, wegen Corona müssen aber Karten unter www.ticket-regional.de im Internet gebucht werden.
Trauermode
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