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Integrationshilfe mit zwei Rädern

Foto: Christina Bents
Rudi Kemmer und Heike Feldges in den Räumen der Fahrradwerkstatt, die auf eine Wiederbelebung durch neue Ehrenamtliche hofft.

Integrationshilfe mit zwei Rädern

Von: Christina Bents | 12. Februar 2023
Wittlich: In Wittlich gibt es seit 2015 eine von der Pfarrei getragene Fahrradwerkstatt, in der für Flüchtlinge und Tafelkunden bislang rund 800 Drahtesel repariert und verkehrssicher gemacht wurden. Nachdem langjährige Mitarbeiter aufhören mussten, braucht das Projekt neue Kräfte.

Wer sich kein Auto leisten kann und trotzdem mobil sein will, um einkaufen oder zu Ämtern zu kommen, freut sich über ein funktionierendes Fahrrad. Die vor kurzem zur Pfarrei „St. Anna im Wittlicher Tal“ fusionierte Pfarreiengemeinschaft schuf im Zuge der Flüchtlingswelle ein Angebot, bei dem sowohl Geflüchtete als auch Menschen mit „Tafel“-Berechtigungsschein je ein gebrauchtes Exemplar bekommen konnten.

„Die Idee für die Werkstatt entstand 2014 und wurde 2015 konkret. Die Pfarrei übernahm die Finanzierung, und die Stadt stellte die Kellerräume des Hauses der Jugend zur Verfügung. Wir gehören auch zum Netzwerk Asyl“, erklärt Gemeindereferentin Heike Feldges. In der Werkstatt gibt es verschiedenste Drahtesel, die von der Bevölkerung abgegeben wurden. Damen-, City-, Renn- und Kinderfahrräder sind dabei, und sogar ein Klapprad kann man zum symbolischen Einheitspreis von zehn Euro bekommen.

„Es gibt immer noch viele Menschen, für die ein Fahrrad eine große Erleichterung im Alltag ist. Der öffentliche Nahverkehr ist für sie ein großer Kostenfaktor. Ein neues Rad können sich die meisten nicht leisten“, berichtet die Seelsorgerin.

Neue Mitstreiter für den Weiterbetrieb gesucht

Wie dankbar die Leute für ein Fahrrad sind, hat der langjährige Mitarbeiter Rudi Kemmer oft erlebt: „In der Stadt sind mir Menschen begegnet, denen wir zu einem neuen Fahrrad verholfen haben. Sie haben mich erkannt und freundlich gegrüßt. Das hat mich gefreut und motiviert. Hier konnte man praktische Hilfe im Alltag leisten.“ Leider mussten Kemmer und dessen Mitstreiter Günter Laux gesundheitsbedingt aufhören, weshalb die Werkstatt schon seit November geschlossen ist.

Sollten sich keine neuen Freiwilligen finden, würden die Räder, Ersatzteile und Werkzeuge an andere Fahrradwerkstätten, etwa zur Fahrradwerkstatt Betzdorf, dem Jugendmigrationsdienst im Quartier in Trier oder der Fahrradwerkstatt zur Fluthilfe Ehrang gehen, erklärt Feldges.

Die Gemeindereferentin hofft aber, dass sich noch Ehrenamtliche finden, die dazu beitragen können, das Angebot weiterzuführen. Sie würden jedenfalls eine Werkstatt vorfinden, die sehr gut ausgestattet und sortiert ist: Kemmer, Laux und wechselnde Helfer haben alle Räder, die nicht mehr zu reparieren waren, auseinandergebaut und die Einzelteile als Ersatz gesäubert, sortiert und nach Bedarf für andere Räder genutzt.

So finden sich in den Kellerräumen etliche Sättel, Lenker, Fahrradklingeln und Gepäckträger, aber auch Kleinteile wie beispielsweise Lagerkonusse, die zu einem ruhigen Lauf der Räder beitragen.

Die Fachkenntnisse für die Reparaturen haben sich Kemmer und Laux selbst angeeignet und mit viel Geduld umgesetzt. „Wir hatten aber immer auch Helfer mit dabei. Manchmal haben Personen mitrepariert oder übersetzt, die selbst von uns ein Fahrrad bekommen hatten, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. “

Laut Kemmer und Feldges haben beim Projekt bislang rund 800 Räder die Besitzer gewechselt: „Es wäre schön, wenn das Angebot weiter bestehen könnte – denn bei sowas ist Kontinuität wichtig“, sind sich die beiden einig.

  • Info
    Wer sich für die Mitarbeit interessiert, kann sich an Gemeindereferentin Heike Feldges wenden,
    Telefon (01 76) 96 37 68 38, E-Mail feldges@pfarreien-wittlich.de.



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