Foto: Zeljko Jakobovac
Die Diözese schaffe stabile Strukturen, um die Frohe Botschaft zu den Menschen zu tragen, sagte Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg (rechts), der mit Manfred Wagner und Kirsten Straus den Haushalt vorstellte.
Finanzieller Spielraum schrumpft
Von: ih/af/zj | 1. Januar 2023
Für 2023 rechnet die Diözese Trier mit einem Fehlbetrag von 12,8 Millionen Euro, der mit Rücklagen ausgeglichen werden soll. Finanzdirektorin Kirsten Straus sprach von einem sehr kleinen Puffer, der gebraucht werde.
Wie aus dem am 15. Dezember in der Bischofsstadt vorgestellten Haushaltsplan hervorgeht, fällt das erwartete Defizit damit deutlich geringer aus als im Jahr 2022 mit 35,9 Millionen Euro und in 2021 mit 46,6 Millionen Euro. Die Rücklagen seien 2021 aber auf 217 Millionen gesunken. Finanzdirektorin Kirsten Straus sprach von einem sehr kleinen Puffer.
Die Aufwendungen setzen sich zusammen aus Zuschüssen an kirchliche Rechtsträger in Höhe von 193 Millionen Euro (41,9 Prozent), 198,2 Millionen Euro (43 Prozent) für Personalaufwendungen, Finanzaufwendungen von 3,6 Millionen Euro (0,8 Prozent) und Sachaufwendungen von 51,9 Millionen Euro (11,2 Prozent), Abschreibungen in Höhe von 7,7 Millionen Euro (1,7 Prozent) und 6,6 Millionen Euro (1,4 Prozent) für den Bauunterhalt. Baukostenzuschüsse von 28,1 Millionen Euro gehen vor allem an Kirchen (55,5 Prozent), Kindertagesstätten (20,2 Prozent), Pfarrhäuser (9,7 Prozent) und Pfarrheime (8,1 Prozent).
Betrachtet man die Aufwendungen nach den Funktionsbereichen, zeigt sich, dass der größte Teil (34 Prozent) mit 158,4 Millionen Euro in die territoriale Seelsorge (Pfarreien und Pastorale Räume) fließt; mit 69,1 Millionen Euro sind 15 Prozent für katholische Schulen und den Religionsunterricht vorgesehen; 52,2 Millionen Euro (11 Prozent) für die Kindertagesstätten. Weitere Handlungsfelder sind unter anderem Caritas, Beratung und lebenslanges Lernen sowie Jugendseelsorge.
Kirchensteuer macht Dreiviertel der Erträge aus
Mit 335 Millionen Euro machen die Kirchensteuermittel den größten Teil der Erträge (75 Prozent) aus. Dazu kommen Zuschüsse in Höhe von 64,5 Millionen Euro (14,5 Prozent), 20,4 Millionen Euro (4,6 Prozent) Staatsleistungen, Erträge aus Finanzanlagevermögen und Zinsen in Höhe von 12,9 Millionen Euro (2,9 Prozent) sowie Teilnehmerbeiträge, Mieten, Pacht (1,7 Prozent), Spenden und Kollekten (0,2 Prozent) sowie sonstige Erträge (1,1 Prozent).
„In einer von Unsicherheit geprägten Zeit schaffen wir stabile und zukunftssichere Strukturen, die es uns ermöglichen, die Botschaft der Hoffnung zu den Menschen zu tragen“, sagte Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg. Zu den vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre sei mit dem Krieg in der Ukraine eine weitere hinzugekommen. Auch die Folgen der verheerenden Flutkatastrophe 2021 seien noch lange nicht bewältigt. Zugleich seien Inflation und Energiepreise enorm gestiegen – und deren Entwicklung noch nicht abzusehen.
Konzept zum Erhalt oder Verkauf von Immobilien
Der Haushaltsplan 2023 müsse im Gesamtkontext der Haushaltssicherung betrachtet werden: Zwar zeigten sich bereits erste Spareffekte. Zu erkennen seien aber auch notwendige Investitionen wie der Ausbau der digitalen Infrastruktur, sagte der Generalvikar. Zudem kündigte er die Veröffentlichung des bistumsweiten Immobilienkonzepts im Januar 2023 an, das zunächst in bis zu sechs Pfarreiengemeinschaften oder fusionierten Pfarreien angewendet werden soll. „Damit werden wir ein Verfahren haben, das bistumsseitig die Zuschüsse für Baumaßnahmen steuert und gleichzeitig den Kirchengemeinden eine Orientierungshilfe an die Hand gibt zum Erhalt oder zur Veräußerung von Immobilien“, umriss von Plettenberg das Konzept, das auch Klimaschutzziele einbeziehen soll.
Bis Frühjahr 2023 sollen Fünf-Jahres-Pläne stehen
Mit dem Controlling-Konzept entwickelt das Bistum derzeit ein Instrument, um auf unvorhergesehene Ereignisse flexibel reagieren zu können und die Kostensenkungsziele nachhaltig zu erreichen. „Bis zum Frühjahr 2023 sollen diese Fünf-Jahres-Pläne stehen, die dann die Grundlage für das Controlling sein werden.“
Der Haushaltsplan für 2023, den Manfred Wagner, Leiter des Strategiebereichs „Ziele und Entwicklung“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier vorstellte, sieht einen Verlust von 12,8 Millionen Euro vor. Während die operativen Erträge 433,7 Millionen Euro ausmachen, belaufen sich die Aufwendungen auf 457,4 Millionen Euro. Diesem negativ geplanten Verwaltungsergebnis von minus 23,7 Millionen Euro stehen Finanzerträge von 12,9 Millionen Euro und Finanzaufwendungen von 3,6 Millionen Euro entgegen, so dass der Haushaltsplan insgesamt ein Defizit ausweist. Für das Jahr 2023 müsse man somit wie im Vorjahr ein negatives Verwaltungsergebnis planen, sagte Wagner.
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