Eine einfache Übertragung des Diakonats im heutigen Verständnis auf Frauen sei vermutlich nicht möglich, führte der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper in seinem Hauptreferat aus. Er lenkte jedoch den Blick auf einen neuen Weg, der aus seiner Sicht möglich erscheint. Denn es habe in der Frühzeit der Kirche durchaus Weihen von Diakoninnen gegeben – sie unterschieden sich jedoch inhaltlich von denjenigen der Diakone.
In Anlehnung an derlei historische Vorbilder brachte Kasper die Idee ins Gespräch, ein neues Amt für Frauen zu schaffen: „Kann die Kirche heute nicht etwas ähnliches tun, wie sie im 3./4. Jahrhundert getan hat, als sie mit den Diakoninnen für die Erwachsenentaufe von Frauen ein Amt sui generis geschaffen hat? Könnte sie also heute angesichts neuer Herausforderungen nicht ein Amt für Frauen vorsehen, das nicht das des Diakons wäre, das vielmehr so wie damals ein eignes Profil hätte?“
Kasper denkt bei der von ihm so genannten Gemeindediakonin an ein Amt, das durch liturgische Handlung eine Beauftragung erhält. Ähnlich wie bei der Äbtissinnenweihe könne dies etwa durch Benediktion geschehen. Als Aufgabenfeld sieht er pastorale, caritative, katechetische und bestimmte liturgische Dienste.
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